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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Rinieler hatten ihren Fehler erkannt. Feuer war nicht mehr vonnöten, doch Avree stand immer noch in Flammen gehüllt und regte sich nicht. Den Kopf in den Nacken gelegt, blickte er in den Himmel und schien doch nur rotes Licht zu sehen. Wenn er das Feuer wenigstens zu ihren Feinden zurücksenden würde, doch er tat rein gar nichts – außer die Flammen wachsen zu lassen. Zuerst meinte Nayla, dass sie sich täuschte, doch dann erkannte sie, dass das Feuer bereits über die Holzplanken kroch.
    »Nein«, keuchte sie, genauso wie Arn vorhin, und sah sich auf dem Schiff um. Auch die Besatzung schien allmählich beunruhigt, während ein feindliches Schiff nach dem anderen an ihnen vorbeizog, ohne dass der Angriff zum Entern erscholl. Nayla erkannte, dass ihre Widerstand zum Wenden ansetzte, um den Feinden hinterherzujagen, und nur die Seeteufel mochten wissen, wo Flosse sich schon wieder versteckte. Koralles Freiheit kam indessen direkt auf die Ewigkeit zu, und es schien Nayla, als trügen die Wellen Avrees Schiff auf magische Weise direkt zum Korallenfürsten. Womöglich hatte der Anführer erkannt, in welch brenzlige Situation der Feuerprinz alle brachte. Vielleicht versuchte er noch, das Schlimmste zu verhindern, doch Nayla wusste aus Erfahrung, dass niemand dazu imstande war. Niemand außer ihr.
    Mit bleiernen Beinen setzte sie sich in Bewegung, um die Katastrophe erneut abzuwenden, doch da versperrte Arn ihr plötzlich den Weg.
    »Wo willst du hin?«
    Nayla sah ungeduldig zu ihm auf. »Ich muss dieses Schiff retten.«
    »Du kannst nicht …«
    »Hör mal, Arn. Ich weiß, dass du mich hier festhalten sollst, aber wenn wir nicht bald etwas unternehmen, dann gibt es gleich keine Ewigkeit mehr. Das weißt du, also geh mir aus dem Weg.«
    Arn zögerte nur einen kleinen Moment, ehe er zur Seite trat und Nayla sich an ihm vorbeischob. So schnell, wie sie nur konnte, rannte sie über die Laufbrücke, als sie plötzlich von etwas gerammt wurde.
    Selbstmörderische Dummfische, dachte Nayla, als sie begriff, dass sich ein Feind vom Rinieler Schiff über ein Tau zu ihr herübergeschwungen hatte. Der Gedanke verflog aber sofort wieder, denn sie verlor ihr Gleichgewicht und prallte im nächsten Moment am Oberdeck auf. Sofort war der Feind mit seinem Säbel über ihr, doch Nayla zog ihr Knie an und verpasste ihm einen Tritt ins Gemächt. Der Elf stöhnte auf und kippte zur Seite, im nächsten Augenblick schlang sich ein mit messerscharfen Metallsternen besetzter Gürtel um seinen Hals. Nayla wich zurück und sah an dem sterbenden Elfen vorbei. Dort stand Arn. Er hatte ihr das Leben gerettet!
    »Danke«, keuchte sie und rappelte sich auf. Sie sah sich nach weiteren Angreifern um, doch der Wahnsinnige schien der Einzige gewesen zu sein.
    »Nayla!« Die Stimme des Korallenfürsten zerschnitt die Luft, panisch, drängend. Sie wusste, sie hatte keine Zeit mehr zu verlieren.
    Sofort rannte sie los und stürmte die Treppe zum Quarterdeck hoch. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass der Korallenfürst sein Schiff an die Seite der Ewigkeit brachte und dass die Königin auf ihn einredete, aber Nayla konnte sich nicht auf die beiden konzentrieren. Bestimmt waren sie über den Anblick besorgt, der sich ihnen bot:
    Avree hatte sich in einen glühenden Feuerball verwandelt, und große Teile des Quarterdecks standen in Flammen. Er war nicht mehr Herr seiner Sinne und hörte einzig und allein auf die Magie. Wenn er nicht sofort zu Verstand käme, würde das gesamte Schiff mitsamt der Besatzung in die Luft fliegen – schon wieder. Bereits einmal hatte Avree sich derart gehenlassen, doch seither hatte Nayla das Schlimmste stets verhindern können. Sie war die Einzige, die imstande war, zu ihm vorzudringen. Trotzdem versuchten es immer noch ein paar Wagemutige, den Feuerprinzen zu erreichen. Nayla sah, dass einige Elfen eine Eimerkette gebildet hatten und Wasser auf die Flammen gossen, während andere auf Avree einschrien und dabei jedoch immer weiter vor dem versengenden Feuer zurückweichen mussten. In ihren Mienen spiegelte sich Erleichterung, als sie Nayla erkannten. Manche warfen die Eimer zur Seite, und die meisten von ihnen sprangen über Bord. So hatte Nayla es ihnen aufgetragen, und der Selbsterhaltungstrieb sprach wohl eine ähnliche Sprache. Niemand wusste, ob Nayla den Feuerprinzen noch würde stoppen können. Am wenigsten Nayla selbst.
    Sie atmete noch einmal tief durch und warf einen letzten Blick zu Koralle hinüber. Der Fürst der

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