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Elfennacht 01. Die siebte Tochter

Elfennacht 01. Die siebte Tochter

Titel: Elfennacht 01. Die siebte Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Schulter und sah sie ängstlich an.
    »Was ist denn passiert?«, stieß sie hervor.
    »Könnt Ihr aufstehen?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    Er half ihr auf. Ihre eingeschlafenen Beine schmerzten bei jedem Schritt, während sie mit Gabriel zu dem Pfad zurückging, wo Rathina wartete. Sie wirkte bestürzt und starrte Anita mit großen Augen an.
    »Ich dachte nicht, dass sie so nah herangehen würde«, sagte sie. »Tania, hat es dir etwas getan?«
    Anita schüttelte den Kopf, um die feurigen Schatten wegzubekommen.
    »Mir geht es gut«, erwiderte sie. Ängstlich schaute sie zum Stall zurück. »Was ist das für ein Wesen?«
    »Ein Basilisk aus Fidach Ren«, sagte Gabriel. »Ein gefährliches Wese n – eine Mischung aus einem Hahn und einer Schlange. Sein Blick ist tödlich.« Er schaute Rathina an. »Mylady, Ihr hättet Prinzessin Tania nicht allein lassen solle n – sie kennt die Gefahren nicht, die in diesem Reich lauern.«
    Rathina hob den Kopf und sah ihn kalt an. »Ich brauche keine Zurechtweisung, was meine Pflichten gegenüber meiner Schwester angeht«, sagte sie. »Ihr könnt jetzt gehen, Mylord.«
    Gabriel verbeugte sich tief. »Vergebt mir, Mylady«, sagte er. Dann sah er Anita an. »Mit Eurer Erlaubnis werde ich mich zurückziehen«, sagte er. »Ich wurde zum königlichen Rat gerufen.«
    Anita lächelte ihn an. Der Schrecken des eben erlebten verblasste bereits angesichts des herrlichen Nachmittags im Elfenreich. »Danke, dass du mich gerettet hast«, sagte sie.
    »Stets zu Diensten«, sagte Gabriel und verbeugte sich wieder, dann ging er schnellen Schrittes zum Palast.
    Anita sah Rathina mit hochgezogener Augenbraue an. »Das war ein bisschen schroff«, sagte sie. »Er hat mich schließlich vor diesem Ding da gerettet.«
    Rathina hakte sich bei Anita unter und ging mit ihr weiter den Weg entlang. »Ich bin Prinzessin des Königshauses des Elfenreichs«, sagte sie. »Da kann ich es doch nicht dulden, dass ich von Gabriel Drake und seinesgleichen zurechtgewiesen werde.«
    »Auch nicht, wenn er Recht hat?«
    Rathina lächelte. »Gerade dann nicht«, sagte sie. Sie drückte Anitas Arm. »Ich hätte dich vor dem Basilisken warnen sollen«, fuhr sie fort. »Wäre ich diejenige gewesen, die das Ungeheuer entdeckte, hätte ich ihm, ohne mit der Wimper zu zucken, den Kopf abgeschlagen. Aber Cordelia hat ein weiches Herz und hilft allen Tieren in Not. Einmal hat sie sogar einen Greif im Wald gefunden, den ein Jäger mit seinem Pfeil verwundet hatte. Sie versuchte ihn gesund zu pflegen, aber er erwies sich selbst für ihre Geduld als zu wild, deshalb setzte sie ihn wieder im Wald aus.« Sie sah Anita an. »Nicht alles in diesem Reich ist schön und anmutig, Tania«, sagte sie. »Du tätest gut daran, das in Erinnerung zu behalten.«
    »Das werde ich«, entgegnete Anita. »Ganz bestimmt.«
    Arm in Arm gingen sie weiter durch die Menagerie. Ein Leopard lag im Schatten unter einem Baum und betrachtete sie träge mit seinen leuchtend gelben Augen. Auf einem Sonnenfleckchen döste ein Fuchs. Ein Hirsch kreuzte unbekümmert ihren Weg und wandte kurz seinen Kopf mit dem herrlichen Geweih, um sie anzusehen.
    Anita wanderte in Hochstimmung durch die Menagerie und war bei jedem neuen Tier, das sie entdeckte, völlig aus dem Häuschen.
    Ein kleines zartes Wesen trabte leichtfüßig an ihnen vorbei und seine Hufe machten kaum ein Geräusch. Es glich einem schlanken weißen Pferd mit hellblauer Mähne und Schwanz und großen violetten Auge n – doch es war nicht größer als ein Damhirsch und reichte Anita nur bis zur Taille. Als es kurz zu ihnen herübersah, blitzte ein Horn im Sonnenlicht auf.
    Anita starrte es mit offenem Mund an. »Ich dachte, Einhörner seien gefährlich.«
    »Nur die großen, die hoch oben im Norden leben«, sagte Rathina. »Aber ihre südlichen Artgenossen sind klein und leicht zu zähmen. Früher hattest du sogar mal eines als Haustie r – Parzival, erinnerst du dich nicht mehr?«
    Anita schüttelte den Kopf.
    Manchmal fand sie es sehr frustrierend, dass es ihr in der Traumwelt versagt war, sich an ihre dortige Vergangenheit zu erinnern. Prinzessin Tania schien eine fabelhafte Kindheit gehabt zu haben.
    Sie kamen an den Futterplatz einiger Vögel, wo eine Magd einer anmutigen Schar Pfaue Körner hinstreute. Die wunderschönen Vögel hoben und senkten beim Picken die Köpfe, ihre langen Schwänze waren zusammengefaltet. Als Anita und Rathina näher kamen, hob ein Vogel den Kopf und schlug ein prachtvolles

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