Elfenschiffe (Mithgar 03)
allem. Und bevor Ihr danach fragt, Aravan, Tarquin hat mir erzählt, dass niemand, den er kennt, diese Wolken beobachtet hat. Dennoch richtet er Anfragen an andere Verborgene, ob irgendjemand von ihnen vielleicht doch etwas gesehen hat. Doch ob die Wolken nun bemerkt wurden oder nicht, Tarquin glaubt, dass er uns auf jeden Fall helfen kann.«
Alamar fixierte Aravan und sagte: »Tja, dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als uns mit diesem Tarquin zu treffen.«
Aravan schulterte seinen Bogen, hob seinen Rucksack auf und hielt dem Magier die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Der Alte brummelte etwas vor sich hin und kam langsam hoch, wobei er sich über seinen Rücken beklagte. Auf eine Geste von Jinnarin erhob sich Rux, und sie sprang auf. Alamar sah sie an. »Und wie weit ist es bis zu diesem Tarquin?«
»Nicht weiter als drei Meilen.«
Alamar ächzte.
Schatten huschten zwischen den Bäumen umher, als Jinnarin das Trio durch den Pinienwald führte, Schatten, die im Augenwinkel zu sehen waren, doch wenn Aravan, Aylis und Alamar genau hinschauten, war nichts da… das heißt, nichts, was sie erkennen konnten.
»Ach«, murmelte Alamar, »mir ist danach…«
Aylis schüttelte den Kopf, nein. »Vater, dass wir Begleitung haben, daran zweifle ich nicht. Es durch einen Zauber zu bestätigen, wäre eine Verschwendung von Energie.«
»Aber dann würde ich sehen, wer und was uns begleitet.«
»Vater, sie möchten vor unseren neugierigen Augen lieber verborgen bleiben.«
»Pah!«, schnaubte Alamar. »Das ist doch wieder nichts als Torheit.«
Aravan wandte sich an den Alten. »Nein, Alamar, nicht Dummheit. Ihr wisst, dass den Verborgenen in früheren Zeiten übel mitgespielt wurde, vor allem den Fuchsreitern, und zwar hauptsächlich von Menschen, obwohl manchmal auch andere beteiligt waren.«
Aylis seufzte. »Ich frage mich, warum.«
Aravan zuckte die Achseln. »Wie es oft der Fall ist, verurteilt der Mensch als böse, was er nicht beherrschen kann. Und in der Vergangenheit gehörten auch die Fuchsreiter dazu, denn sie haben sich mit Händen und Füßen gegen die Herrschaft des Menschen gewehrt. Und so haben die Menschen sie durch Wälder und Wiesen gejagt, mit Hörnerschall und Hundegebell, da sie die Fuchsjagd als Vergnügen betrachteten. Ab und zu haben sie einen Fuchsreiter gefangen und in einen Käfig gesperrt, aber meistens wurden die Gefangenen getötet, denn waren sie nicht böse? In manchen Ländern wird die Fuchsjagd bis zum heutigen Tag betrieben, obwohl die Menschheit längst vergessen hat, woraus sie entstanden ist – aus dem irregeleiteten Wunsch zur Vernichtung des Bösen, wo es gar nichts Böses gab.«
»Was für ein Vergnügen!«, Jinnarin schrie beinahe vor Wut. »Zum Spaß zu jagen, ist böse und grausam, eine der schlimmsten Taten der Menschheit, denn sie essen die erlegte Beute nicht einmal. Allein das Töten beflügelt sie – die Lust am Töten und an der Trophäe als Beweis für die eigenen Fähigkeiten – und nicht der Wunsch, die Schwachen in ihrer Mitte zu schützen, auch nicht Hunger oder der Wunsch nach warmer Winterkleidung. Es dreht sich nur um den Wunsch, reiche Beute zu machen.«
Aravan hob eine Hand, als wolle er Schuld von sich weisen. »Jinnarin, ich habe nicht gesagt, dass ich die Jagd für etwas Vergnügliches halte. Ich habe zu Aylis nur über das Wesen der Menschen und über das Bedürfnis der Feyani gesprochen, sich zu verstecken.«
Alamar funkelte Aravan an. »Damit sagt Ihr mir nichts Neues, Elf. Ich weiß, was sie dazu getrieben hat, sich zu verbergen. Und ich sage trotzdem, dass es dumm von ihnen ist, dass sie sich vor mir und vor Aylis verstecken, denn wir stellen keine Bedrohung für sie dar.«
»Ach, aber Vater, sie wissen doch gar nicht, dass wir Verbündete sind«, wandte Aylis ein.
Alamar seufzte und marschierte weiter.
Sie gelangten in ein bewaldetes Tal mit einem Bach an der tiefsten Stelle, und diesem Wasserlauf folgten sie stromaufwärts, wobei sie sich unterwegs ausruhten. Schließlich gelangten sie an eine Stelle mit vielen moosigen Felsbrocken auf einer Klippe, die eine Art Bogen bildeten. Durch einen Spalt in der Klippe schoss ein Wasserfall. Daneben führte ein Weg in die Höhe, an dessen Ende ein silberner Fuchs stand, auf dem ein Reiter saß. Aravan hob eine Hand, die Innenseite nach außen gekehrt, und der Reiter erwiderte die Geste. »Das ist Tarquin«, sagte der Elf.
»Der König der Fuchsreiter?«, fragte Aylis.
»Sofern sie überhaupt
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