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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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einem Kürbis geschnitzte Schöpfkelle an einem Band herab.
    Ontah deutete auf die Matten rings um das winzige Feuer und sagte: »Takla.« Aravan murmelte: »Setzt Euch.«
    Während sie Platz nahmen, murmelte Aylis: »Mir gefällt dieses Warten auf die Übersetzung nicht.« Sie hob eine Hand, beschrieb eine Geste und murmelte leise: »Couverte.«
    Ontah sah Jinnarin an und sagte in seiner Muttersprache: [»Du willst, dass ich durch einen Traum wandele?«]
    Jinnarin, die nichts verstand, sah den alten Mann nur verständnislos an.
    Während Aravan Ontahs Worte für Jinnarin und Alamar übersetzte, antwortete Aylis dem Heiler direkt: [»Ja, Weiße Eule, das will sie.«]
    Aravan und Ontah sahen Aylis überrascht an, und der alte Mann sagte: [»Ich habe nicht gewusst, dass du die Sprache meines Volkes sprichst.«]
    [»Ich spreche sie nur vorübergehend, Weiße Eule. Kurz vor Mitternacht werde ich sie wieder verlernt haben.«]
    [»Wie kann das sein?«]
    [»Ich habe ein Wort der Macht gesprochen, Weiße Eule.«]
    Die Augen des alten Mannes weiteten sich, dann neigte er begreifend den Kopf und sagte: [»Wäre ich jünger, würde ich dich bitten, mich dieses Wort zu lehren.«]
    Jinnarin wandte sich an Alamar und flüsterte: »Aylis unterhält sich mit Ontah.«
    Der Magier nickte. »Sie muss einen Seher-Zauber gewirkt haben.«
    »Warum tut Ihr das nicht auch, Alamar?«
    »Pysk, Ihr habt mir schon wieder nicht richtig zugehört«, zischte er.
    »Habe ich wohl. Ihr habt gesagt, sie muss einen Seher-Zauber gewirkt haben.«
    »Na, da habt Ihr Eure Antwort.«
    Ein Ausdruck der Verwirrung breitete sich auf Jinnarins Gesicht aus. »Meine Antwort?« Ihre Verblüffung schlug in Zorn um, und sie hob die Stimme. »Antwort? Ich weiß ja nicht einmal die Frage.«
    »Warum habt Ihr dann eine gestellt?«, schnauzte Alamar.
    »Welche habe ich denn gestellt?« Jinnarin stand kurz vor der Explosion.
    »Ihr habt gefragt, warum ich nicht auch einen Seher-Zauber wirke.«
    »Und…?«
    »Pysk, es ist ein Seher-Zauber.«
    »Und?«
    Jetzt knirschte Alamar mit den Zähnen. »Ich bin kein Seher.«
    »Ach so«, sagte Jinnarin. »Ihr meint, Ihr könnt es nicht, richtig?«
    »Natürlich könnte ich es, wenn ich darin ausgebildet wäre«, entgegnete Alamar aufgebracht.
    Aylis streckte eine Hand aus. »Vater, wird sind nicht hier, um zu streiten.«
    Sowohl Alamar als auch Jinnarin verstummten, funkelten einander aber immer noch an.
    Aylis wandte sich wieder an Ontah. [»Weiße Eule, wirst du in Jinnarins Traum wandeln und uns sagen, was du siehst?«]
    Ontah schaute Aylis in die Augen. [»Ja, ich werde in ihrem Traum wandeln. Hast du Lust, mich zu begleiten?«]
    [»Ich wüsste nicht, wie.«]
    [»Du bist noch jung. Du kennst dich mit der Macht aus. Ich werde es dir zeigen.«]
    [»Dann werde ich dich mit Freuden begleiten, Weiße Eule.«]
    Aravan, der bis jetzt geschwiegen hatte, fragte: [»Weiße Eule, ist es gefährlich, in den Traum eines anderen zu reisen?«]
    Ontah saß eine ganze Weile in seine eigenen Gedanken vertieft da, und Aravan glaubte schon, der alte Mann werde weiter schweigen, aber schließlich sagte er: [»Es gibt Zeiten, wenn das Traumwandeln voller Gefahren ist, vor allem wenn die Träume von bösen Geistern heimgesucht werden. Dann kann die Seele des Traumwandlers Schaden erleiden und sogar getötet werden.«]
    Aravan sah Aylis an und dann wieder Ontah, und obwohl er mit dem Heiler redete, wusste Aylis doch, dass seine Worte eigentlich für sie bestimmt waren. [»Weiße Eule, Jinnarins Traum ist von Furcht erfüllt.«]
    Der alte Mann starrte ins Feuer. [»Das beweist nicht, dass es böse Geister in ihrem Traum gibt, obwohl es auch nicht das Gegenteil beweist.«]
    Aylis starrte ebenfalls in die Flammen. [»Können wir irgendwie ergründen, ob diese Geister anwesend sind, bevor wir in den Traum reisen?«]
    Ontah schüttelte den Kopf. [»Nur durch das Traumwandeln können wir ergründen, was sich in dem Traum verbirgt.«]
    Stille legte sich über die Gruppe, und nur das Knistern des Feuers störte die Ruhe. Schließlich fragte Aravan: [»Weiße Eule, birgt das Traumwandeln noch andere Gefahren?«]
    Der alte Mann sah auf, und sein Blick wanderte von Aravan zu Aylis und wieder zurück. [»Wenn der Träumer erwacht, bevor der Reisende sich aus dem Traum gelöst hat, ist die Seele des Wandelnden gefangen, bis der Träumer wieder denselben Traum hat.«]
    Als das für Jinnarin übersetzt worden war, seufzte sie. »Ach, Aylis, ich schrecke immer aus

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