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Elfenschwestern

Elfenschwestern

Titel: Elfenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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sortieren. Es gelang ihr nicht ganz. „Und wie bin ich hierhergekommen?“
    Rose grinste. Dann breitete sie die Arme aus und deklamierte: „Dein Held in strahlender Rüstung hat dich hereingetragen.“
    Lily starrte ihre Schwester mit offenem Mund an. „Wovon redest du bitte?“
    „Von diesem Jolyon Wilde natürlich.“
    „Oh nein!“
    „Oh doch. Kate sagte, er ist euch ins Krankenhaus gefolgt. Er hat etwas von einem treuen Hund, findest du nicht?“
    Lily dachte an Jolyon mit seinem dichten Haar und seinen klugen Augen, stark und mutig, aber auch so unabhängig und unberechenbar. „Mehr von einem Wolf, finde ich. Aber wieso musste er mich denn“, sie würgte an dem Wort, „tragen?“
    „Diese Beruhigungspillen haben dich ausgeknockt. Kein Wunder. Der Arzt vermutet, sie hatten diese Wirkung, weil du sonst nie Medikamente nimmst.“
    Lily stellte sich vor, wie sie ausgesehen haben musste, ganz blass und leblos auf der Krankenhausbahre, wie eine lädierte Puppe. Sie seufzte. „Auch schon egal“, murmelte sie.
    „Was?“
    „Jolyon hat eine Freundin“, platzte Lily heraus.
    Rose lächelte wissend. „Das haben solche Kerle immer. Abgesehen davon, dass er gerne herumkommandiert, ist er ja durchaus ein ganz ansehnliches Exemplar seiner Gattung. Wo liegt das Problem?“
    „Rose!“
    „Was denn? Irgend so ein Menschenmädchen, das ihn anhimmelt, ist doch kein Hindernis.“
    „Aber ich kann doch niemanden mögen“, protestierte Lily, „der, obwohl er eine Freundin hat, zu mir so … der mich einfach …“ Sie brach ab.
    „Ja, was denn?“, fragte Rose lauernd. „Hat er dich geküsst?“
    Lily warf sich zurück in die Kissen und bedauerte es sofort. Ihr Rücken brannte schrecklich, wo er über die Ziegel geschrammt war.
    Rose rollte sich neben ihr zusammen, schob eine zierliche Hand unter die Wange und riss die Veilchenaugen auf. „Hat er?“, hauchte sie.
    „Nein“, murrte Lily.
    „Aber du wünschst dir, er hätte, oder?“, bohrte Rose weiter.
    „Rose!“, rief Lily wieder und warf beide Arme vor ihr Gesicht, wie um Rose auszublenden.
    „Wenn mich nicht alles täuscht“, sagte ihre Schwester nachdenklich, „ist er der Erste, den du küssen willst.“ Sie stupste Lily an. „He, muss ich ihn dann etwa mögen?“
    Selbst der Stupser tat weh. „Vorsichtig, Rose“, jammerte Lily gedämpft. „Ich bin von Kopf bis Fuß zerschrammt.“
    „Sorry. Muss ich?“
    Lily ließ ergeben die Arme sinken. „Nein. Ich weiß nicht. Ich weiß doch noch nicht mal, ob ich ihn mag. Ich kenne ihn ja gar nicht! Ich weiß nur, er hat mich belogen und gehört dieser komischen Versammlung an.“
    „Hm. Wie Mum.“
    „Wo ist eigentlich Mum?“, fragte Lily.
    Etwas veränderte sich in Roses Gesicht. „Ich habe keine Ahnung“, antwortete sie schroff. „Kate hat gesagt, sie geht zu Eileen, aber woher wissen wir, ob das stimmt? Sie hat mir eingeschärft, alle Fenster verschlossen zu halten. Und sie hat mich gefragt, wo wir Grannys Amulette haben, wir sollen sie tragen. Ja, und dann ist sie mit deinem Jolyon verschwunden.“
    Lily starrte an die Decke. Also hatte sich keines ihrer Probleme gelöst, während sie geschlafen hatte. Kate. Gray. Etwas in ihr krampfte sich zusammen. „Ich habe Hunger“, stellte sie erstaunt fest.
    „Komm“, Rose rollte sich vom Bett herunter und tappte auf ihren nackten Füßen zur Tür, „ich mach dir Tee, Schwesterherz. Und Toast.“
    Lily war gerührt. Rose machte sonst nie für jemanden Tee. Außer vielleicht für Gray. Manchmal. „Danke“, sagte sie. „Du bist lieb.“
    Während Rose verschwand, in der Küche Schranktüren aufriss und wieder zuschlug und gefährlich laut mit Geschirr klapperte, schleppte sich Lily ins Bad. Sie sehnte sich nach einer heißen Dusche, aber mit ihren dick bandagierten Händen konnte sie sich kaum unter fließendes Wasser stellen. Resigniert wusch sie sich mit einem Waschlappen, kämmte sich ungeschickt die Haare und putzte sich ziemlich langsam die Zähne.
    „Ich übe schon mal fürs Altsein“, kommentierte Lily, als sie in die Küche kam und sich langsam, ganz langsam auf einen Stuhl sinken ließ. „Mir tut jede Bewegung weh.“
    „Das wird schon wieder“, sagte Rose gewohnt mitleidlos. „Hier.“ Sie stellte einen Teller mit etwas dunkel gewordenem Toastbrot auf den Tisch, direkt neben einen Becher dampfenden schwarzen Tee. Eine Scheibe war mit Honig bestrichen und eine mit salziger Butter. Rose wusste, was Lily mochte.
    „Danke.“ Lily

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