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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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schwarze Galeere weiter von ihnen. Sie verließen das Sindhumeer und segelten ein Stück durch das Helle Meer, um dann die Große Insel im Süden zu passieren und in die Gewässer des Polaren Ozeans einzulaufen. Jeden Tag ging die Sonne später auf und früher unter, denn der Sommer näherte sich, und in dieser südpolaren Region bedeutete dies, dass der Besatzung Tage vollkommen ohne Sonne bevorstanden, die Ankunft der langen Nacht.
    Während das Schiff durch die tosenden Wellen pflügte, saß Aylis am Kartentisch und legte die Tarotkarten aus. »Du meine Güte«, murmelte sie, die Lippen dünn wie ein Strich, »der Ertrinkende.«
    Mit der Feder in der Hand schaute Aravan vom Schiffslogbuch auf. »Was ist denn, Chieran?«
    Aylis wandte sich ihm mit bestürzter Miene zu. »Der Ertrinkende« – sie zeigte auf die Karten – »ein Vorbote der Katastrophe. Ich kann Durloks Abschirmung zwar immer noch nicht durchbrechen, aber es könnte bedeuten, dass die Eroean und alle auf ihr dem Untergang geweiht sind.«
    »Aber du bist nicht sicher?«
    Aylis schüttelte den Kopf. »Nein. Ich bin nicht sicher. Es könnte auch eine Katastrophe für nur ganz wenige auf diesem Schiff bedeuten… oder für jemand ganz anderen.«
    Aravan kam zu ihr und starrte auf die Karte, während seine Hände die Knoten aus ihren verspannten Schultern massierten. Schließlich sagte er: »Ich werde den Männern sagen, dass sie sich auf jeden Fall an den Sicherheitsleinen festmachen sollen.«
     
    »Hm, das ist seltsam.«
    »Was denn, Tochter?« Alamar blickte von seiner Tokkopartie mit Jinnarin auf.
    »Vater, Durlok hat hier ein Wort eingekreist, siehst du?«
    Aylis reichte Alamar das Brevier über den Tisch. Der alte Magier nahm es und legte es dann wieder auf den Tisch. Jinnarin und Farrix traten beide neben das Buch und starrten darauf.
    ,lautete das umkringelte Wort.
    »Wie spricht man es denn aus, Tochter, und was bedeutet es?«
    »Es könnte auf zwei Arten ausgesprochen werden: Kristallopyr oder Krystallopyr.«
    »Das ist es!«, rief Farrix. »Das Wort hat Durlok benutzt, um die Wolken herabzurufen!«
    »Welches?«, wollte Alamar wissen.
    »Das letzte: Kry… Kr…«
    »Krystallopyr?«, fragte Aravan. Irgendetwas an dem Wort schlug eine Saite in Aravans Erinnerung an, aber es wollte ihm einfach nicht einfallen.
    »Ja. Was Ihr gesagt habt. Kry… Krys-rystallo… ach, ich gebe auf!«
    »Ha!«, blaffte Alamar. »Das eine ist, was es ist. Das andere ist sein Wahrer Name!«
    »Was soll das bedeuten, Alamar?«, fragte Jinnarin.
    »Der Kristall, von dem uns Euer Gefährte erzählt hat, Pysk.«
    »Ach so«, sagte Jinnarin, kaum klüger als zuvor.
    Farrix wandte sich an Alamar. »Ihr meint, der Kristall selbst heißt, äh…«
    »Kristallopyr«, sagte Jinnarin.
    Farrix nickte. »Ja. Aber mit diesem Wahren Namen…«
    »Krystallopyr«, sagte Alamar. »So wird er aktiviert, das ist das Wort, das benutzt wird, um das astrale Feuer zu rufen. Ha! Ich wusste doch, dass es kein Zauber ist!«
    »Augenblick, nicht so schnell«, sagte Farrix. »Wenn es kein Zauber ist, warum musste Durlok dann… dann jemanden auf so grauenhafte Weise opfern? Als ich Gefangener auf der schwarzen Galeere war, habe ich erfahren, dass er durch Folter und Verstümmelung die Qualen seines Opfers irgendwie als Kraftquelle für seine Zauber nutzt.«
    Alamar strich sich über den dünnen Bart. »Hm, gute Frage, Pysk. Den Grund dafür kann ich nicht mit Bestimmtheit nennen… aber da ich Durlok kenne, hat er es wahrscheinlich zu seinem Vergnügen getan.«
    Aylis schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlicher ist, Vater, dass er es getan hat, um sich vor dem Kristall zu schützen.
    Seinen Wahren Namen auszusprechen, könnte es gefährlich machen, ihn in der Hand zu halten.«
    Alamar zuckte die Achseln. »Das kann ich nicht beurteilen, Tochter, aber eines glaube ich ganz fest: Durlok hat den Kristall gefunden und irgendwie seinen Wahren Namen herausgefunden.«
    Aylis schüttelte den Kopf. »Nein, Vater. Wahre Namen werden während des Schmiedens in die Dinge eingelegt, und sofern Durlok kein Seher ist, kann er den Wahren Namen nicht herausfinden. Er muss den Kristall selbst geschmiedet und ihm seinen Wahren Namen gegeben haben.«
    »Er kann ihn nicht geschmiedet haben, Tochter!«, widersprach Alamar. »Ihm fehlt die entsprechende Ausbildung.«
    »Dann muss er es in einer Schrift gelesen haben, oder jemand anders hat ihm den Wahren Namen des Kristalls verraten, oder jemand mit dem Wissen und der

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