Elfenzauber (Mithgar 1)
noch etwas anderes zu berücksichtigen.«
Arin sah Egil an. »Noch etwas anderes?«
Egil räusperte sich. »Eigentlich sind es sogar zwei Dinge.«
»Und die wären…?«
»Erstens kenne ich Ordrune, und er war im Schwarzen Berg, als die Drachen den Drachenstein dorthin gebracht haben. Er hat den Schwarzen Berg verlassen. Der Drachenstein ist verschwunden. Sind das nur Zufälle? Ich glaube nicht.«
Arin hob die Hände. »Aber wir wissen nicht, ob er den Stein genommen hat, und wenn, ob er sich noch in seinem Besitz befindet.«
Egil knirschte mit den Zähnen. »Er ist böse, und wenn überhaupt jemand dafür infrage kommt, den Stein gestohlen zu haben, dann er.«
»Hai!«, rief Aiko, die stehen blieb und sich zu Arin umdrehte. »Deshalb sollten wir nach Mørkfjord gehen, Dara. Das ist der Grund, warum Egil Einauge In Dunklem Wasser ist.«
Arin starrte die Ryodoterin an. »Erklärt das näher.«
Aiko grinste Egil an. »Er muss Recht haben. Ordrune muss den Drachenstein haben, die Jadeseele. Der Magier will die Macht des Steins beherrschen lernen, und wenn er das geschafft hat, wird er die Kriegernation Moko für sich gewinnen und die Welt erobern, wie ihre Prophezeiung weissagt. Doch wir streben danach, dieses Unglück zu verhindern, indem wir den Worten Eurer Vision folgen. Schließlich sind wir aus diesem Grund in Mørkfjord. Warum sollte das Rätsel uns sonst hierher führen, wenn nicht deswegen, um Egil zu finden? Ich glaube, der Grund dafür ist, dass Egil schon einmal in Ordrunes Feste war und uns zu dem Stein führen kann.«
»Aber er weiß nicht, wo diese Feste liegt«, protestierte Arin.
Aiko hob einen Finger. »Ja, Dara, aber vielleicht ist das eine Aufgabe für einen der anderen aus dem Rätsel.«
Arins Augen weiteten sich bei Aikos Mutmaßung, verengten sich jedoch rasch wieder. »Und wenn nicht…?«
»Dann wiederhole ich, dass immer noch die Magier vom Schwarzen Berg bleiben. Sie haben Eure verlorene Erinnerung wiederhergestellt, und vielleicht können sie für Egil dasselbe tun.«
Egil, der bis jetzt geschwiegen hatte, sagte: »Aber was ist, wenn sie den Fluch nicht von mir nehmen können, mit dem Ordrune mich belegt hat?«
Arin schüttelte wortlos den Kopf, aber Aiko wandte sich an Egil und sagte: »Wenn nicht, haben sie eine riesige Landkarte auf einer großen Kugel. Helle und dunkle Lichtfunken zeigen an, wo jeder Magier wohnt. Einer dieser Funken führt ganz sicher zu Ordrune.«
Arin nickte. »Nach allem, was Egil erzählt hat, würde ich meinen, dass es ein dunkler Funke ist.«
»Wie viele dunkle Funken gibt es?«, fragte Egil.
Aiko und Arin zuckten die Achseln, und Arin sagte: »Eine ganze Menge. Wenn wir darauf zurückgreifen müssen, wird es eine lange Suche im Angesicht tödlicher Feinde – schließlich geht es hier um Magier mit all ihrer grausamen Macht.«
»Dann lasst uns hoffen, dass Euer Pfau oder Frettchen oder Bewahrer des Glaubens stattdessen den Weg kennt«, sagte Egil.
»Vielleicht kennt Alos ihn«, sagte Arin.
Jetzt war es Aiko, deren Augen sich überrascht weiteten.
Sie erreichten die Spitze des Felsturms, von wo aus sie einen atemberaubenden Blick auf den Fjord hatten, dessen tiefschwarzes Wasser in der Sonne des langen Sommertages wie ein Band aus Obsidian funkelte, eine ebenholzfarbene Straße zum entfernten, unsichtbaren Meer. Eine sanfte Brise wehte von Westen her und brachte Salzgeruch mit. Das Gras kräuselte sich darin wie Wasser. Aiko ging ein Stück bergab, kniete sich auf die Wiese und pflückte eine hellgelbe Blume, doch Arin und Egil blieben auf der Kuppe stehen, das Gesicht im Wind, und betrachteten die ganze Welt mit nichts über ihnen als dem blauen Himmel, strahlend, wolkenlos und rein.
Die Zeit schien stillzustehen. Egil nahm Arins Hand, und sie entzog sie ihm nicht, sondern blieb neben ihm stehen… und wünschte…
Schließlich holte Arin tief Luft und seufzte tief, dann wandte sie sich an Egil: »Ich wollte, es könnte ewig so weitergehen, aber Glück und Schicksal haben es anders verfügt.«
»Die Suche«, sagte Egil.
»Ja, Egil, die Suche.«
Arin schaute wieder nach Westen, und sie blieben noch einen Moment länger so stehen und genossen die Gegenwart des anderen, während ihre Gedanken in ähnlichen Bahnen verliefen. Ohne sich umzudrehen, meinte Arin: »Ihr habt gesagt, es gäbe zwei Gründe, warum Ihr Euch der Suche anschließen solltet, aber Ihr habt erst einen genannt. Wie lautet der zweite?«
Egil drehte die Dylvana zu sich um
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