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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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allein lebe! Ich könnte es nie mit einem Mann aushalten und mit so einem erst recht nicht!«
    »Es gehören immer zwei dazu«, meinte Robert gelassen. »Und ich frage mich, was an David dran ist, dass er dich so auf die Palme bringt. Jeden anderen hättest du einmal glatt gebügelt und dann links liegen lassen. Ignoriert. Warum schafft er es, dich zu provozieren?«
    »Er hat etwas, das mich schon in Wut versetzt, wenn ich ihn nur sehe«, gab sie zurück. »Die Art seines Blicks, seine aufreizende Art, sich hinzuflegeln, und wie er sich bewegt, als ob ihm die ganze Welt gehören würde. Wir sehen uns ständig und hocken aufeinander. Wie soll ich Abstand zu ihm gewinnen? Er geht ja nicht mehr aus der Tür! Die sind bei uns eingezogen, und wir finden keine Ruhe mehr. Wenn Mira das erfährt, bringt sie mich um!«
    »Sie braucht es nicht zu erfahren. Und bisher haben die Elfen alle Schäden in Ordnung gebracht, und Grog hält alles viel sauberer als die dumme Putzfrau, die uns immer beklaut hat.«
    Sie gab es auf. »Du magst sie, die Bande, wie?«
    »Ja.« Robert grinste. »Vielleicht, weil sie keine Menschen sind. In vieler Hinsicht sind sie unschuldig wie Kinder. Wobei ich mir durchaus bewusst bin, dass sie sehr gefährliche, unberechenbare Wesen sind. Aber sie sind
gut
, Nadja. Sie haben allesamt einen guten Charakter und wollen keinem was Böses. Auch David.«
    »Und sie sind verzweifelt, das gefällt dir am meisten«, stellte Nadja fest. »So nah am Tod … Der Hauch des Morbiden haftet an ihnen, und damit sind sie schon fast mit dir verwandt.«
    Die Elfen hatten sich zwar dauerhaft in der Wohnung breitgemacht, aber sie leisteten ihren Beitrag. Sie besorgten regelmäßig Essen und Getränke, Grog machte den Haushalt, und Pirx erledigte kleine Aufträge, wenn Nadja den Pixie darum bat. Sie fragte ihn nie, wie er das machte, ohne Aufsehen zu erregen, doch er brachte stets das Gewünschte, und er bezahlte sogar mit dem Geld, das sie ihm mitgab. Hin und wieder stimmte das Wechselgeld nicht, aber dafür konnte er nichts, denn er wusste nicht damit umzugehen.
    Auch Rian tat sich schwer mit Zahlungsmitteln. Ihr Konto wurde von Talamand verwaltet, der es als eines seiner Geschäftskonten laufen ließ.
    Wenn Nadja arbeitete, hatten die Elfen einen beliebten Vorwand, um stundenlang vor dem Fernsehschirm zu sitzen und gebannt den täglichen Telenovelas zu folgen. Immer wieder stellten sie Fragen dazu, weil ihnen diese Beziehungen völlig unverständlich waren.
    Wie Nadja vermutet hatte, kannten die Elfen tatsächlich keine Liebe. Zuneigung, Freundschaft, das gehörte zu ihrem Leben. Aber sein Herz an jemanden zu verlieren und sich für ihn zu opfern, das begriffen sie nicht. Dass man es nicht ertragen konnte, ohne den anderen zu sein, erregte immer von Neuem Staunen. Und dazu die Eifersuchtsdramen, die verbotene Liebe … all das fanden sie faszinierend, und stets wollten sie mehr darüber wissen.
    »Vielleicht finden wir auf diese Art den Quell?«, meinte Pirx einmal.
    Die Elfen und die Menschen sprachen nur selten darüber, aber die Furcht, keinen Hinweis zu finden, wuchs mit jedem Tag, dazu kam die Belastung. Die Elfen wussten, dass sie bald in ihr Reich zurückkehren mussten, um Bericht zu erstatten. Verständlicherweise hatten sie Angst davor. Sie hatten inzwischen nahezu alle Museen abgeklappert, ebenso Bibliotheken, uralte Archive – aber in Paris gab es wohl keine Spur. Das Internet bot nur leeres Blabla, kaum Querverweise.
    Vielleicht mussten sie noch einmal in den Louvre. Nadja versprach mitzugehen, aber erst, nachdem sie die Reportage beendet habe – und das sei bald so weit. Nur noch ein wenig Geduld …
    In die Klinik ging Nadja nicht mehr. Sébastiens Familie hatte den jungen Sänger bereits zu sich heimgeholt und war abgereist. Sébastien siechte dahin, und niemand hegte mehr Hoffnung, dass er sich erholen könnte.
    Nadja ging mittlerweile davon aus, dass auch alle anderen Komapatienten zum Tode verurteilt waren. Sie konnte den kranken Menschen nicht helfen.
    Rian und Pirx hatten tatsächlich angefangen, nach Spuren anderer Elfen zu suchen, um herauszufinden, wer dahintersteckte. Als David es herausbekam, hatte es einen furchtbaren Krach gegeben, denn er sah in solchen Forschungen eine große Gefahr für sie.
    »Kein Crain würde das tun!«, beschwor er sie. »Die Täter müssen Anhänger Bandorchus sein – und sie sind unser Feind. Sie würden nicht zögern, euch zu töten, geht das nicht in euren Schädel?

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