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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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schnell. »Nagas sind Schlangenwesen, soweit ich weiß, aber wer ist Kashyapa oder Vinata, und was ist Amrita?«
    »Kashyapa ist der göttliche Seher, der Herr des Polarsterns. Vinata dagegen die Mutter der Unterwelt und der Schlangen. Und das Amrita ist jener Trank, der den Göttern ihre Unsterblichkeit verliehen hat.«
    Nadja blieb abrupt stehen. »Ihr habt einen Trank der Unsterblichkeit?« Ihre Gedanken überschlugen sich.
Wenn der Garuda es gestohlen hat, wo ist es jetzt? Kann er mich dorthin bringen? Bin ich deswegen hier; will der Getreue, dass ich das Amrita für die Elfen finde?
    Silinia lachte auf und kicherte ausgelassen, als sie Nadja dastehen sah. »Das Amrita
gab
es, allerdings war das bei der Erschaffung der Welt. Es ist so lange her, dass selbst die überlebenden Götter es schon fast vergessen haben.«
    Enttäuscht ließ Nadja die Schultern hängen und seufzte laut und vernehmlich.
    »Warum bedrückt dich das?«, fragte die Elfe verwundert.
    »Es bedrückt mich nicht mehr, als es die Elfen insgesamt bedrückt«, erklärte sie leise. Abermals wanderten ihre Gedanken zu David. Wie sehr sie sich danach sehnte, endlich wieder sicher und geborgen in seinen Armen zu liegen!
    Sie hatte den Gedanken kaum erfasst, da kam ihr der Getreue wieder in den Sinn. Was sollte sie nur für ihn tun?
    Eine zarte Hand strich Nadja über die Wange. Silinia blickte ihr mit ihrem strahlenden Antlitz in die Augen – so liebevoll und zuversichtlich, dass Nadja tatsächlich wieder ein bisschen Hoffnung schöpfte.
    In der folgenden Nacht wurde Nadja von schrecklichen Albträumen gepeinigt. Sie wand sich auf ihren seidenen Kissen, stöhnte unter dem eisigen Griff des Getreuen und sah die Dunkle Königin, die mit grausamer Macht über das Land herrschte. Bandorchus Hand strich über Nadjas Gesicht, und sie schreckte aus dem Schlaf. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder erinnerte, wo sie war. Die Traumgnomen schienen ihre Aufgabe vergessen zu haben: Statt ihr den Alb zu nehmen, schliefen die ätherischen Wesen eingerollt zwischen den Kissen.
    Doch es war noch jemand wach. Ein anderer Gast hatte sich eingeschlichen und Nadja mit seiner zarten Berührung aufgeweckt: Vor ihrem Lager flatterte ein kleiner, golden glitzernder Schmetterling im Kreis. Neugierig streckte Nadja die Hand aus und bot dem Wesen eine Landefläche, aber es schien anderes im Sinn zu haben. In sanften Auf- und Abschwüngen segelte der Falter hinaus in den kuppelüberdachten Raum. Dann hielt er in der Luft inne, als warte er darauf, dass Nadja ihm folgte. Sie tat ihm den Gefallen.
    »Wohin bringst du mich?«, fragte sie flüsternd, während sie in ihrem knöchellangen Nachthemd hinter dem Schmetterling durch das Dunkel tappte.
    Die anderen Frauen gaben ruhige Atemgeräusche von sich. Irgendwo raschelte eine Bettdecke. Schwaches Mondlicht sickerte durch die Glaskuppel in die Halle, sodass Nadja grobe Umrisse im Raum erkennen konnte.
    Der kleine goldene Falter steuerte auf das Tor zu. Wenn die Wachen ihn erblickten, war dieses kleine Abenteuer vorbei, davon war Nadja überzeugt. Doch als sie näher kam, stellte sie mit großem Erstaunen fest, dass keine da waren. Misstrauisch beäugte sie die Gegend außerhalb des sicheren Kuppelbaus. Sie durfte ungestört hinein und hinaus. Die Wachen waren vielmehr dafür gedacht, Fremde und Unbefugte von den Frauen fernzuhalten.
    »Was hast du mit ihnen gemacht?«, fragte Nadja den Schmetterling zwinkernd. »Weggezaubert? Oder bist du vielleicht ein heimlicher Bote? Schickt David dich?«
    Da der Schmetterling nicht antwortete, folgte sie ihm nach einem prüfenden Blick hinaus und weiter die Gänge entlang. Alle im Palast schienen friedlich zu schlafen. Wo sie auch hinkam, waren die Türen offen, die Wachposten verlassen. Statt zum Ausgang führte der kleine Bote sie über eine breit gewundene Treppe ein paar Etagen höher und zu einer der vielen Außenplattformen. Zarter Nebeldunst hing über einem rund gebauten, in den Boden eingelassenen Bad. Die Ränder waren mit kunstvollen Fliesen verziert, die nach außen in einen sorgsam gepflegten, kurz geschorenen Rasen übergingen. Kleine Seerosenblätter mit brennenden Kerzen darauf schwammen im smaragdgrünen Wasser.
    »Was soll das?«, fragte Nadja amüsiert und ein bisschen ratlos. »Willst du mich mitten in der Nacht zu einem Bad überreden?«
    »Der Schmetterling vielleicht nicht, aber ich«, ertönte da die Stimme des Maharadschas hinter ihr.
    Ruckartig drehte Nadja sich

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