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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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bringen, bevor Rabin erwacht.«
    Gemeinsam eilten sie zurück in die Gemächer. Nadja schlüpfte in ihren Sari und die ledernen Sandalen und lief an der Seite der Maharani einen spiralförmigen Pfad hinab in die unterirdischen Kammern des Palastes.
    Je länger der Weg dauerte, desto weniger Türen tauchten auf. Schmuck und Größe des Gangs nahmen ab, bis er schließlich nur mehr ein schmaler in den Fels gehauener Durchgang war.
    »Ist es noch weit?«, fragte Nadja nach einer Weile misstrauisch.
    »Nur noch ein paar Windungen, dann sind wir da«, antwortete Indira und klang beinahe fröhlich. »Seit Jahrhunderten hat niemand diese Tür mehr geöffnet. Sie ist so alt, dass selbst der Palast sie schon beinahe vergessen hatte.«
    Tatsächlich endete der Pfad nach einer gefühlten Ewigkeit vor einer schmalen Tür, die so grau und verwittert aussah, als hätte der sie umgebende Fels auf sie abgefärbt.
    Nadja spürte die Aufregung wie ein nervöses Tier in ihrem Magen, das Bocksprünge machte. Indira legte schützend die Hand auf die Klinke und stellte sich zwischen Nadja und ihren Weg in die Freiheit.
    »Sei dir einer Sache bewusst«, mahnte sie. »Wenn du eintrittst, kannst du durch diese Tür nicht wieder zurückkehren«
    »Ich will ganz bestimmt nicht zurückkommen«, versicherte Nadja ein weiteres Mal.
    Indira lächelte. »Hier drin verbirgt sich das Einzige, was deinen Wunsch erfüllen könnte …« Mit diesen Worten öffnete sie die Tür. »… doch um es zu erreichen, musst du eine Aufgabe für mich erfüllen.«
    Nadja trat einen Schritt vor. Zu ihrem großen Erstaunen blickte sie in kein Zimmer, sondern in eine gigantische Höhle, die bis zum Rand mit einem aus Steinmauern geformten Labyrinth gefüllt war. »Aber wo …?« Als sich Nadja zu der Elfe umdrehen wollte, waren Indira, die Tür und der Gang verschwunden. Sie stand allein auf einem Felsabsatz vor einer Steinwand, unter ihr das verschlungene Bauwerk.
    »Indira, hört Ihr mich? Ich kann Euch nicht mehr sehen!«, rief Nadja und tastete panisch die Mauer nach dem Durchgang ab.
    »Dies ist die Ruhestatt von Pavo – dem weißen Pfau«, tönte Indiras Stimme. »Er ist der Einzige, der mir in meinem Leid noch helfen kann. Finde ihn und besorge mir einen Schluck des Unsterblichkeitstranks, den er hütet. Dann halte ich mein Versprechen, und eine weitere Tür soll dich in die Freiheit führen.« Während die Worte verhallten, tauchte eine kleine birnenförmige Kürbisflasche am Boden vor der Wand auf.
    Sie hätte es wissen müssen. Wer konnte schon Elfen trauen? Sie waren alle Lügner, und sie stellten immer Bedingungen. »Lasst mich sofort hier raus!«, schrie die Journalistin und schlug mit aller Kraft gegen den Fels.

10 Bittere Erkenntnis
    Die Sonne erschien leuchtend gelb über den Hausdächern von Čachtice, und noch immer saßen Anne und Robert zusammen. Sie sprachen über den Trip in die Vergangenheit, den Ghul und Tanners Angriff.
    Der Amerikaner war bereits fort gewesen, als Anne in der Nacht zurück ins Hotel gekommen und in sein Zimmer gestürmt war. Aufgeschreckt von dem Lärm, war Robert dazugestoßen und hatte sie mit wutverzerrtem Gesicht im Dunkeln stehen sehen. Zunächst war er schockiert und sogar eifersüchtig gewesen, doch nachdem sie ihm berichtet hatte, war aus seinem Zorn ehrliche Sorge geworden.
    Entgegen ihren Befürchtungen hatte er ihr keine Szene wegen des nächtlichen Alleingangs gemacht. Er war gefasst geblieben, hatte zugehört und die Geschichte ohne Einwände hingenommen. Seitdem zerbrachen sie sich den Kopf, wie sie die Erweckung der Blutgräfin durch Tanner und den Ghul verhindern konnten.
    »Macht das Trinken deines Blutes jemanden tatsächlich zu einem Vampir?«, fragte Robert zögerlich. Er hatte es bisher aus Achtung oder Scheu vermieden, ihr Fragen über Details ihres zweigeteilten Wesens zu stellen.
    »Das ist nicht so einfach … ja und nein.« Erschöpft rieb sich Anne über die Stirn und durch das verklebte Haar. Erdkrümel und Blätterreste hatten sich darin verfangen. Auch ihr Kleid sah mitgenommen aus: Dreckschlieren zogen sich über den weiten Rock, und über der Schulter war der Saum dank Tanners ruppiger Behandlung aufgerissen. »Was durch meine Adern fließt, ist kein Blut im eigentlichen Sinn; das wird Tanner mit den richtigen Gerätschaften schnell herausfinden. Wer so töricht ist, es einfach zu trinken oder sich zu spritzen, stirbt einen grausamen Tod, so als hätte er hochkonzentriertes Gift zu sich

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