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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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gnädigerem Tonfall.
    »Saul Tanner, und das ist mein Partner Darby O’Gill.«
    »Wenn dies kein grausamer Scherz meiner Feinde ist, bin ich frei. Die Götter haben sich doch auf meine Seite gestellt und mir einen späten Sieg über diese kleingeistigen Wichtigtuer und Winkeladvokaten vergönnt.« Wieder musterte sie Darbys Kleidung. »Erzählt mir von der neuen Welt. Ich will mein zukünftiges Reich kennenlernen.«
    Tanner triumphierte. Sie war etwas Besonderes. Gerade erst in eine neue Zeit geboren, hegte sie schon Eroberungspläne.
    Auch der Elf schien sich über sie zu amüsieren und entspannte sich. »Wie wäre es, wenn wir sie Euch zeigen?«, schlug er vor. »Dies ist nicht der rechte Ort für einen Plausch.«
    »Aber …« Tanner hob die Hände. »Sie wird auffallen wie ein bunter Hund.«
    »Nicht, wenn ich dabei bin.« Der Elf zwinkerte. »Wir geleiten die Gräfin ins Hotel, und der Ghul kann so lange etwas Passendes zum Umziehen für sie besorgen.«
    Jarosh nickte erst eifrig, schüttelte dann den Kopf und jaulte. »Kein Geld! Wie soll ein armer Schlucker wie ich kaufen, was einer Adligen gebührt!«
    Ohne zu zögern, zückte Tanner seine Brieftasche, griff hinein und hielt dem Ghul ein paar Hunderteuroscheine hin. »Das sollte wohl reichen.«
    Sie brachen auf.
    Tanners Limousine wartete auf dem Parkplatz vor dem Museum. Darby bedachte jeden, der auf die Gruppe aufmerksam wurde, mit einem Lächeln und schaffte es mit seinem Elfenzauber, dass die Menschen einfach durch die Gräfin hindurchsahen. Auch der Chauffeur schien sie nach einem ersten misstrauischen Blick zu übersehen, nachdem ihm Darby seine Hand auf die Schulter gelegt hatte. Und so ging es weiter, bis sie sicher in Tanners Hotelsuite angekommen waren.
    »Ich habe Hunger«, sagte Elisabeth, nachdem sie sich in den Räumen ausgiebig umgesehen hatte. Besonders die Badezimmereinrichtung hatte sie staunen lassen.
    Den Fernseher ließ Tanner vorerst ausgeschaltet; bereits das rege Treiben auf den Straßen, das die Gräfin vom Panoramafenster aus beobachten konnte, war mehr, als ein normaler Mensch auf einmal verkraften konnte. Da prangten beleuchtete Reklameschilder an den Häusern, Straßenbahnen fuhren; Menschen in bunten, knapp gehaltenen Kleidern tummelten sich um eine Eisdiele, Autos glitten im Schritttempo durch die Fußgängerzone – alles Dinge, die die Gräfin noch nie gesehen hatte und die dem Wissensstand der Menschen ihres Jahrhunderts nach wie Teufelswerk wirken mussten.
    Doch Elisabeth war längst kein normaler Mensch mehr. Gierig sog sie das Neue in sich auf, während ihre Hände auf dem offenherzigem Dekolleté ruhten, als müsste sie ihr hämmerndes Herz daran hindern, aus ihrer Brust zu springen. »Ich habe Hunger«, wiederholte sie etwas bestimmter.
    »Ich erledige das«, sagte Tanner jovial und griff zur Speisekarte. »Für Sie auch etwas, O’Gill?«
    Der Rothaarige rieb sich das kantige Kinn und deutete mit einem Blick auf die Gräfin. »Ich denke, Sie sollten es mit einem blutigen Steak versuchen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Mir reichen etwas Brot und Käse.«
    Tanner nickte. Noch hatten sie der Gräfin verschwiegen, mit welchen Mitteln sie sie erweckt hatten. Ihr war nicht bewusst, dass sie Vampirblut in sich trug und wahrscheinlich ein paar Eigenschaften dieser Spezies vererbt bekommen hatte: Unsterblichkeit und eine Gier nach Blut, die weit über ihren alten Wahn, Mädchen zu quälen, hinausging. Tanner sah ein, dass es besser war, diesen Trieb zu befriedigen, bevor er die Gräfin instinktiv zum Handeln zwang. Entschlossen griff er zum Telefonhörer und wählte die Nummer für den Zimmerservice.
    Für den Nachmittag zog sich Elisabeth Báthory in Tanners Schlafzimmer zurück. Es war ihm nur recht gewesen, dass sie ihn in herrischer Manier auf die Couch verbannt hatte, denn von dort aus hatte er den Ausgang immer im Blick. Es war zu früh, sie allein auf die Straße zu lassen. Man sah ihr an, dass die Ereignisse und neuen Lebensumstände an ihr nagten. Bis auf ein paar Befehle teilte sie sich kaum mit. Eine willensstarke Frau, die nicht ahnte,
wie
stark sie in ihrem zweiten Leben sein würde.
    Als Jarosh endlich mit Einkaufstüten in den Händen zurückkam, war es bereits nach fünf. Völlig außer sich beteuerte er, dass er sein Bestes versucht, aber bei all den Läden und Stoffen am Ende nicht mehr ein noch aus gewusst hatte. »Ein Nichtsnutz bin ich. Unwürdig, der Herrin zu dienen. Sie wird mich köpfen und meinen

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