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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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das Messer vor, und Dafydd wich aus. Mit einem blitzschnellen Griff umklammerte er Guys Handgelenk und bog es zur Seite. Sein Gegner brüllte. Er riss sich los und stolperte einen Schritt rückwärts, nur um im nächsten Moment erneut zuzustoßen. Seine Klinge streifte Dafydd an der Hüfte, drang jedoch nicht durch seine Kleidung.
    Wieder gelang es dem Elfen, Guys Hand zu packen. Den Schwung seines Angreifers ausnutzend, riss der Elf ihn von den Füßen. Guy stolperte vorwärts und fiel zu Boden. Ein gurgelndes Röcheln kam aus seiner Kehle. Sofort wich Dafydd zurück und schaute auf die Gestalt zu seinen Füßen.
    Guy regte sich nicht mehr.
    »Nein!« Eleanor stürzte zu ihm, ging neben ihm auf die Knie. Sie wollte ihn umdrehen, aber er war zu schwer. Ihr Geist wusste längst, was ihr Herz noch nicht wahrhaben wollte.
    Plötzlich war Rian neben ihr. »Warte, ich helfe dir«, sagte die Elfe mit ruhiger Stimme.
    Gemeinsam drehten sie Guy auf den Rücken, während Dafydd einfach nur dastand, einen Ärmel auf die Wunde am Kopf gepresst hielt und auf sie hinabsah. Eleanor stöhnte auf. Alle Luft schien aus ihren Lungen gewichen zu sein, alle Kraft war fort. Sie wollte schreien, schluchzen, toben und vermochte nichts von alledem. Wie gelähmtsah sie auf das Messer, das bis zum Heft in Guys Brust steckte.
    Leer starrten Guys Augen in die Höhe. Und sie waren violett.

20 Unterwegs nach
Annuyn
    Schuldgefühle schlugen über David zusammen, als er die toten Augen des Jungen sah.
Du hast dich nur verteidigt
, sagte er sich.
Wenn du es nicht getan hättest, würdest jetzt du dort liegen!
Aber er konnte sich nicht überzeugen.
    Er hätte anders reagieren müssen, sagte eine fiese Stimme hinten in seinem Kopf. Warum hatte er Guy nicht einfach entwaffnet? Sein Blick fiel auf das Ufer der Quelle; fast glaubte er, noch das platt gedrückte Moos zu sehen, in dem er und Eleanor … Wenn er sie doch niemals angefasst hätte!
    Eleanor sah aus tränennassen Augen zu ihm auf. »Es ist …« Zitternd musste sie Luft holen, bevor sie weitersprechen konnte, und ihre Stimme klang, als käme sie aus einem Grab. »Es ist so ungerecht.« Sie legte eine Hand um das Heft des Dolches, als wollte sie ihn herausziehen. Sofort fasste Rian nach ihren Fingern und löste sie behutsam von dem Holz. Sanft und mit traurigen Augen schüttelte sie den Kopf.
    »Diese Augen!«, redete Eleanor weiter. »Die ganze Zeit habe ich ihn nicht erkannt, und jetzt, da ich endlich weiß, wem mein Herz wirklich gehört, ist er …« Sie schluchzte auf. »Ist er …«
    David ließ die Hand sinken und wischte sich das Blut vom Gesicht. Mit zitternden Fingern schöpfte er ein wenig Wasser aus der Quelle und benetzte die Wunde damit. Augenblicklich schloss sie sich mit einem feinen, schmerzhaften Ziehen.
    Er streckte Merlin seine noch feuchte Hand entgegen. »Können wir damit nicht …?«, fragte er hoffnungsvoll.
    Doch der Zauberer schüttelte sachte den Kopf. »Es wirkt nur, wo noch ein Funken Leben ist. Guy ist tot. Doch du brauchst dich nicht zu grämen, Daffyd von Earrach!« Er kniete sich neben Eleanor nieder und legte ihr eine Hand auf die bebenden Schulter. »Nimue, die du Boann nennst, musste dir diese Träume schicken, weil ich deiner Hilfe bedurfte.«
    David biss die Zähne zusammen.
Ja
, dachte er. Viviane, Merlin, Rian und er hatten Eleanor gebraucht, um die Quelle zu finden. Nur warum hatte Viviane dieser armen jungen Frau eine unstillbare Sehnsucht nach ihm, David, eingepflanzt? Warum hatte sie einen Bann über ihn gelegt, durch den er beinahe Nadja vergessen hatte? Erneut konnte der Prinz nur den Kopf schütteln über die elfische Grausamkeit, und er wurde so wütend, dass er die Hände zu Fäusten ballte.
    Undeutlich sah er, wie Merlin zu ihm aufblickte.
Sei nicht zornig auf sie
, hörte er die Stimme des mächtigen Menschen in seinem Kopf.
Sie ist, was sie ist
. Eine kurze Pause.
Und ich liebe sie
.
    »Ihre Kraft war nicht stark genug, um dich deine Liebe zu Nadja völlig vergessen zu lassen«, sagte Merlin laut. »Die menschliche Liebe ist ein verrücktes Ding. Sie kann Männer in den Wahnsinn treiben.« Dann besann er sich und wandte sich wieder Eleanor zu. »Ich werde dir helfen«, versprach er. »Guy war ein Sohn der Anderswelt, bevor er seine Unsterblichkeit aufgab, um die Liebe der Menschen kennenzulernen.«
    Der Zauberer deutete auf das Violett in Guys Augen. »Sieh! Noch ist ein Teil seiner Elfennatur da. Sie war zwar nicht mehr stark genug, um ihn

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