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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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weiten Gewand, dessen Haare und Bart dringend einer Schere bedurften. Aber sobald Merlin ihn erneut ansah, spürte er wieder die Magie des Zauberers, die auf ihn einströmte.
    »Was will Nimue von mir?«, fragte Merlin und benutzte dabei einen der vielen anderen Namen Vivianes.
    David erzählte ihm von Melisende.
    »Melisende«, murmelte Merlin und schloss die Augen. David spürte, wie etwas in seinen Geist eindrang und darin herumtastete. Es fühlte sich unangenehm an – kalte Finger, die über die Oberfläche seiner Gehirnwindungen glitten. Unwillkürlich bildete sich eine Gänsehaut auf seinen Armen.
    »Sie ist hübsch«, sagte Merlin schließlich und öffnete ruckartig die Augen. »Verzeiht!«, bat er David. »Aber ich wollte so gerne wissen, wie meine Tochter aussieht. Nimues Geist hat mich oft in meiner Verbannung besucht, daher wusste ich von Melisende. Aber Nimue hat sich stets geweigert, das Kind mitzubringen.« Merlin seufzte leise, dann lächelte er. »Und Nimues magische Kraft ist zu stark, als dass ich in ihren Gedanken nach einem Bild von Melisende suchen konnte.«
    Die tastenden Finger zogen sich aus Davids Kopf zurück.
    In raschen Worten berichtete Rian, wie sie und ihr Bruder hergekommen waren. »Wir können nicht zurück«, endete sie. »Und wir hoffen …«
    Merlin unterbrach sie, indem er die Hand hob. »Das dürfte kein Problem sein«, versicherte er. »Lasst uns gehen und herausfinden, was wir tun können.«
    »Moment!« In diesem Augenblick schob sich Herzog Wilhelm in die Mitte des Zeltes. Ihn hatte David völlig vergessen – und auch die Tatsache, dass sie, genau genommen, nach wie vor seine Gefangenen waren.
    Merlin sah Wilhelm an. »Du bist ein mächtiger Feldherr«, sagte er schlicht.
    Obwohl er schon einige unwirsche Worte auf den Lippen gehabt zu haben schien, war Wilhelm aus dem Konzept gebracht. Geschmeichelt senkte er den Blick, nur um ihn gleich darauf mit doppelter Grimmigkeit wieder zu erheben.
    Merlin ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Der Schweifstern wird dir deinen Weg weisen«, prophezeite er. »Und du wirst ein ganzes Land erobern, sodass dein Name noch in tausend Jahren bekannt sein wird.«
    Das gefiel Wilhelm sichtlich. »Was für ein Schweifstern?«, fragte er.
    Merlin wies zum Zeltdach. »Genau vierundzwanzig Monde von jetzt an gerechnet, wird er am Himmel erscheinen, und dir zeigen, dass es an der Zeit ist, dich auf den Weg zu machen. Sei wachsam!«
    Eifrig nickte Wilhelm.
    »Und jetzt lass uns gehen!«, befahl Merlin ihm.
    Ohne zu zögern, trat der Herzog zur Seite und deutete zum Zeltausgang. »Natürlich. Möge Gott mit Euch sein!«
    Ein winziger, kaum wahrnehmbarer Schatten flog über Merlins Miene. Der Zauberer ging nicht darauf ein, sondern nickte schlicht. »Und mit dir, Herzog der Normandie.«
    Als er das Zelt verlassen wollte, traten ihm zwei Soldaten in den Weg, die draußen Wache gestanden hatten.
    Wilhelm wies erst auf Merlin, dann auf Rian und David. »Diese drei sind frei«, sagte er.
    Rian kicherte leise und hinter vorgehaltener Hand. »Wie Ihr diesen Mann eingewickelt habt, einfach unvergleichlich!
Diese drei sind frei«
, ahmte sie Wilhelms ergriffene Stimme nach und musste wieder lachen.
    Merlin, der ihnen mit langen Schritten vorausging, lächelte milde. »Nur wenige Menschen sind in der Lage, sich gegen Elfenmagie zur Wehr zu setzen. Dieser Wilhelm mag ein großer Feldherr sein, aber sein Geist ist nicht der stärkste. Es war einfach, ihn zu überzeugen – wenngleich ein wenig unfair, wie mir scheint. Er hatte so viele Fragen.«
    »Uns blieb nicht die Zeit, sie alle zu beantworten«, sagte David.
    Merlin nickte.
    »Was mich interessiert«, fügte der Elfenprinz an, »ist, warum Ihr Elfenmagie beherrscht. Ich meine, Ihr seid … ein Mensch.« Fast hätte er
nur
gesagt, aber er konnte sich gerade noch besinnen.
    Merlins Lächeln erstarb. »Manche Dinge bleiben besser in Vergessenheit«, sagte er kryptisch, und David ahnte, dass er sich damit würde begnügen müssen.
    Sie hatten das Heerlager des Herzogs unter den unsicheren Blicken der Soldaten völlig unbehelligt verlassen. Dabei waren sie an dem Baum vorbeigekommen, an dem die Leichen von Jean und Baptiste baumelten. Die ersten Krähen saßen bereits auf den Ästen, und Rian war bei ihrem Anblick ganz grün im Gesicht geworden. Inzwischen aber befanden sich die drei Gefährten auf dem Weg zur Quelle, wo David Eleanor zurückgelassen hatte.
    »Werden wir unsere Magie zurückbekommen, wenn wir

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