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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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in dem ihre Verfolger aus dem Unterholz brachen. Ihres Haltes beraubt, trudelten Fässer und Balken flussabwärts davon.
    »Verdammt!«, hörte David Kenneth schreien. Er richtete sich auf.
    Ein Pfeil flog heran, bohrte sich tief in den Boden dicht neben ihm.
    Und sie rannten erneut um ihr Leben.

12 Die Sonnenfinsternis
    Bei einer uralten Ruine hielten sie keuchend an. »Die werden die Verfolgung nicht aufgeben«, mutmaßte Sebastian mit finsterem Gesicht.
    David schlug ihm auf die Schulter. »Wahrscheinlich nicht. Aber jetzt müssen sie erst einmal einen Weg über den Fluss finden. Eine Furt oder Ähnliches dürfte es in beiden Richtungen nicht so schnell geben, sonst hätten die Bewohner der nahe liegenden Dörfer die Brücke nicht gebaut. Wir haben also ein bisschen Zeit gewonnen.«
    »Zeit verloren«, murmelte Rian.
    David sah sie fragend an.
    »Wir sind auf der falschen Seite des Flusses«, erinnerte sie ihn. »Und wir haben nur noch knapp zwei Tage, um zu Merlins Eiche zu kommen.«
    Sie beschlossen, einen Bogen durch den Wald zu schlagen und weiter flussaufwärts zu versuchen, wieder auf die andere Seite zu kommen. Möglicherweise hatten Kenneth und seine Männer bis dahin ihre Spur verloren.
    Rian warf sich den Bogen, den sie an sich gebracht hatte, über die Schulter; den Pfeil steckte sie in ihren Gürtel. Unterwegs kamen sie an ein kleines Wäldchen aus Haselnusssträuchern, und sie nahmen sich die Zeit, zwei Dutzend gerade gewachsener Stecken zu schneiden, die Sebastian mit großem Geschick zuspitzte, während er neben Rian herging.
    »Sie müssten noch im Feuer gehärtet werden«, erklärte er. »Das machen wir heute Abend, wenn wir rasten.«
    David verwickelte Margaret in ein Gespräch, um sie von ihren Gedanken abzulenken. »Eure Stickerei ist wahrscheinlich verloren.«
    Sie zuckte die Achseln. »Was soll’s? Ich kann sie neu machen. Sebastian erinnert sich an jede seiner Visionen noch lange Zeit danach, nicht wahr, Sebastian?«
    Ihr Mann machte eine finstere Miene. »Leider.«
    »Viel mehr tut es mir um das Maultier leid«, sagte Margaret seufzend. »Es war ein braves Tier.«
    »Und doch nur ein Tier«, gab Sebastian zurück und reichte Rian den nächsten fertigen Pfeil. Plötzlich stockte sein Schritt, und ein schwaches Stöhnen entrang sich seiner Kehle.
    Alarmiert sah Margaret ihn an.
    Er schwankte, dann rollten seine Augäpfel nach hinten, bis nur noch das Weiße zu sehen war.
    »Schnell!«, rief Margaret. »So kündigen sich seine Visionen an. Haltet ihn fest, damit er sich nicht selbst verletzt!«
    Irritiert zögerte David und begriff endlich, was sie meinte. Sebastians Glieder begannen zu zucken; wie ein Mehlsack sank er in sich zusammen, um sich auf dem Boden in Krämpfen zu winden.
    Margaret mühte sich redlich, ihn zu halten, aber sie hatte nicht genug Kraft. Inzwischen bebte und wand sich Sebastian so heftig, dass sein Kopf hart auf dem Boden aufschlug, genau wie seine Fersen und Ellenbogen. David sprang vom Pferd und eilte ihr zu Hilfe. Er umklammerte Sebastians Beine, während die beiden Frauen sich seinen Armen zuwandten.
    Der Anfall dauerte in Davids Augen schier eine Ewigkeit. Schließlich wurden die Zuckungen schwächer und hörten allmählich ganz auf. Sebastian blieb ruhig liegen: Wie von selbst rollten seine Augäpfel wieder nach vorn. Mit verschleiertem Blick richtete er sich auf und rieb sich stöhnend den Hinterkopf.
    »Was hast du gesehen?«, fragte Margaret ihn.
    »Nicht viel«, gab er zu. »Vor allem nicht viel Sinnvolles. Eine schwarze Sonne. Eine fremde Frau und einen Mann mit violetten Augen.« Er schüttelte sich wie ein Hund, der gerade aus dem Wasser gestiegen war. »So eine Narretei! Eine schwarze Sonne, tz!« Dann stand er auf, als sei überhaupt nichts geschehen. »Von mir aus können wir weiter«, sagte er.
    Margaret folgte ihm, als er voranmarschierte. Aber David hielt Rian zurück. »Eine schwarze Sonne«, wiederholte er.
    Sie presste die Lippen zusammen.
    Am Abend dieses Tages erreichten sie einen kleinen Ort, in dem sie ein Gasthaus fanden, das ihnen freundliche Aufnahme gewährte. Wobei der Beutel mit Silber, den David dank Viviane am Gürtel trug, ihnen nicht unerhebliche Dienste dabei leistete, die Wirtsleute Margarets und Sebastians abgerissenes Äußere übersehen zu lassen.
    Nachdem sie eine der Mägde des Wirtes um ein wenig warmes Wasser gebeten und sich gewaschen hatten, saßen sie in der Gaststube und warteten auf das warme Mahl, das sie bestellt

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