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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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wahrzunehmen. Seine Lider waren halb nach unten gesunken, und fast kam es Eleanor vor, als halte er stumme Zwiesprache mit jemandem. Hoffnung keimte in ihr auf. Vielleicht war der Gott, dem er folgte, mächtiger als ihrer … als Boann. Vielleicht konnte er dem Furchtbaren Einhalt gebieten.
    Ein Fuchs schoss aus dem Unterholz und dicht an Eleanor vorbei. Kurz konnte sie die Panik in den blauen Augen des Tieres sehen. Jeder Vogel im Wald verstummte, und Stille legte sich mit solcher Endgültigkeit über die Landschaft, dass sie in Eleanors Ohren klingelte.
    Kalt und unheimlich fuhr der Wind durch das Geäst der Bäume.
    Plötzlich war Guys Mund ganz dicht an Eleanors Ohr. »Hab keine Angst«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Es ist alles vorherbestimmt.« Er wies auf die Senke, in der nun zwei Gestalten erschienen.
    Eleanors Herz galoppierte. Eine der Gestalten war … Dafydd. Wie von Sinnen rannte er zwischen den engstehenden Eichen umher und schien etwas zu suchen.
    »Geh!«, murmelte Guy. »Der Zeitpunkt ist gekommen. Er braucht dich jetzt.«
    Der Schatten des Mondes verschlang immer mehr der goldenen Sonnenscheibe, und inzwischen war es eigenartig dämmerig geworden und ein frischer Wind aufgekommen. Sämtliche Tiere des Waldes waren längst verstummt – es schien, als halte die gesamte Natur den Atem an.
    Hektisch rannten David und Rian in dem verzweifelten Versuch zwischen den Eichenstämmen umher, die eine zu finden, in der Merlin seit Jahrhunderten schlummerte. Aber es war ein aussichtsloses Unterfangen. Keine Magie zeigte ihnen den Weg, daher blieb ihnen nichts anderes übrig, als blind umherzustolpern, den einen oder anderen Stamm zu berühren und auf einen Hinweis zu hoffen, der vielleicht nie kam. Sebastian, Margaret und Kenneth waren völlig vergessen.
    Endlich stieß Rian einen Schrei aus. »David! Komm schnell!«
    Mit rasendem Herzen rannte David zu ihr hinüber. »Rian!«, schrie er voller Begeisterung.
    Vor ihnen stand ein Baum, dessen Stamm dicht über der Erde gespalten war. Jede Hälfte wies einen leichten Bogen nach außen auf und vereinigte sich zwei Meter darüber wieder mit der anderen. Auf diese Weise entstand eine ovale Öffnung, durch die man sehen konnte.
    »Er sieht haargenau so aus wie der Baum in Vivianes Schloss!«, hauchte Rian. »Das muss er sein!«
    David war ihrer Meinung, wusste allerdings, dass ihnen das nicht besonders viel weiterhalf. Über ihnen war die Sonne jetzt zu drei Vierteln verschwunden. Es war empfindlich kühl geworden. David schlang die Arme um den Körper. »Aber was nun?«, fragte er leise.
    Rian ließ den Kopf sinken und schüttelte ihn langsam. »Ich weiß es nicht!«, flüsterte sie.
    »Vielleicht kann ich Euch helfen«, ertönte da eine helle, schüchterne Stimme hinter ihrem Rücken.

13 Merlin
    Zögerlich setzte Eleanor einen Fuß vor den anderen und betrat die Senke. Guy war hinter ihr. Er würde sie nicht im Stich lassen, das wusste sie, egal was zwischen ihr und Dafydd geschehen mochte. Vor lauter Dankbarkeit und Zuneigung wurde ihr Herz ganz schwer. Ihr Fuß stockte, als ihr der Gedanke durch den Kopf schoss, umzukehren, doch Guy legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Er braucht dich«, wiederholte er ruhig. Und sie ging weiter.
    Sie fand Dafydd vor einer gespaltenen Eiche stehend, und kaum, dass ihre Augen ihn zum ersten Mal wirklich sahen, verschmolzen all ihre Träume, all ihre Visionen zu einem einzigen Strudel der wirrsten Gefühle. Sie stolperte über eine Wurzel, und wieder war es Guy, der sie am Fallen hinderte.
    Die Wärme seiner Hand brannte zwischen ihren Schulterblättern.
    »Was jetzt?«, hörte sie Dafydd leise fragen, und die Frau, die bei ihm war – diese edel aussehende, wunderschöne Frau, welche die gleichen violetten Augen besaß –, schüttelte traurig den Kopf.
    Endlich fasste sich Eleanor ein Herz. »Vielleicht kann ich Euch helfen«, sagte sie. Ihre Stimme schrillte in ihren eigenen Ohren.
    Dafydd hob den Blick. Zum ersten Mal sah er sie an, und ihr blieb prompt der Atem weg. Ihr wurde schwindelig, und unwillkürlich tastete sie nach Guys Hand. Er hielt sie.
    »Wer seid Ihr?«, fragte David. Er klang ein wenig ungehalten, als störe sie ihn mitten in einer sehr wichtigen Aufgabe.
    Eleanors Herz zuckte vor Schmerz zusammen. Während ihrer ganzen Reise hatte sie gedacht, dass er ebenfalls von ihr geträumt hatte, dass er auf sie wartete, auf sie hoffte, so, wie sie auf ihn gewartet und gehofft hatte. Nun schien er sie nicht einmal

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