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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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überrascht. Einen Moment lang wusste sie nicht, wo sie war, dann spürte sie Nadjas Gewicht in ihren Armen und bemerkte Robert, der bis an eine Wand zurückgewichen war.
    »Was ist hier los, Anne?«, fragte er. »Hast du uns verraten?«
    Sein Blick suchte ihr Gesicht nach einem Gefühl ab, nach irgendeiner Regung, die sie ihm weder geben konnte noch wollte. Ihr Vater war mit einem unmöglich langen Schritt bei ihm und schlug ihn nieder. Dann nickte er Catan zu. »Bring sie weg«, sagte er.
    »Ja, mein König.«
    Der Panther warf sich Nadja und Robert über die Schulter und verließ den Thronsaal.
    »Dieser Mensch«, sagte ihr Vater, als sich die Tür schloss. »Hast du ihn verwandelt?«
    »Ja, Vater.«
    Es gefiel ihm nicht, das konnte sie sehen. »Ist er dein Gefährte?«
    Die Frage war gefährlich. »Wie könnte er das sein?«, antwortete Anne. »Du hast mich einem anderen versprochen.«
    »So ist es.« Ihr Vater musterte sie. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis er endlich den Blick von ihr nahm. »Ich werde später entscheiden, was ich mit ihm und der Mutter des Jungen mache.«
    Ich
, nicht
wir
. Ihr Vater traf alle Entscheidungen, die seine Dynastie betrafen. Sie hatte ihm zu gehorchen, so war es immer schon gewesen. Sie wäre nicht so alt geworden, wenn sie ihm je ernsthaft widersprochen hätte.
    »Komm«, sagte er. »Ich will dir etwas zeigen.«
    Er ging auf eines der Fenster zu und drückte darauf. Es schwang zur Seite. Dahinter lag ein schmaler Gang, der in eine Wendeltreppe mündete. Anne folgte ihm hinauf. So nahe bei ihm spürte sie die Aura, die ihn umgab. Seine Macht ließ sie erschaudern, brannte und kribbelte auf ihrer Haut.
    Die Wendeltreppe endete vor einer Tür. Zwei Werwölfe standen Wache und knieten nieder, als Annes Vater an ihnen vorbeiging und die Tür öffnete.
    Kälte schlug ihr entgegen. Der Raum befand sich in der Spitze eines Turms und war nach allen Seiten offen. Eine Kugel hing auf Augenhöhe in seiner Mitte. Sie drehte sich so schnell, dass Anne im ersten Moment dachte, sie stünde still. Erst dann hörte sie das Summen und Rauschen. Die Kugel war nicht schwarz, sie war dunkel wie das Nichts. Halb durchsichtige Fäden wurden durch die offenen Fenster in sie hineingezogen. Anne spürte sich selbst darin. Es war ihre Magie.
    »Du zerstörst das Reich«, sagte sie.
    »Ich ziehe einen Teil der Magie aus ihm heraus.« Er ging zu einem Tisch und begann in Schriftrollen und Papieren zu wühlen. »Nur den, den ich bei diesem Ritual brauche.«
    Anne dachte an die Ungeheuer, die aus Wundern entstanden waren. »Das hat Konsequenzen. Die ganze Welt verändert sich.«
    »Und sie wird sich noch stärker verändern.« Ihr Vater fand, wonach er gesucht hatte. Es war ein Stück Papyrus, eng beschrieben und mit Zeichnungen bedeckt. »Aber was ist schon eine Welt gegen die Rückkehr der Unsterblichkeit?« Er reichte ihr den Papyrus. »Zuerst dachte ich, die Jahrtausendwende und die gleichzeitigen Sonnenfinsternisse wären die Ursache für den Einbruch der Zeit. Ich verschwendete viel Kraft auf diese falsche Spur. Irgendwann erkannte ich, dass die Ereignisse die Auswirkungen nur beschleunigten, sie aber nicht ausgelöst hatten.«
    Anne betrachtete die Schriftzeichen und Zeichnungen. Manche Symbole erschienen ihr vertraut, die meisten waren ihr fremd. Trotzdem spürte sie die Macht, die von ihnen ausging. »Und kennst du jetzt die Ursache?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich denke, sie spielt keine Rolle. Ich bin der König des Reiches. Mit diesem Ritual werde ich die Unsterblichkeit erzwingen. Ich werde die Quelle, die du damals für Johannes erschufst, wieder sprudeln lassen.«
    Anne dachte an die Kraft, die sie das gekostet hatte. Sie hatte geglaubt, sterben zu müssen. Sogar ihr Vater hatte sie zurechtgewiesen und ihr befohlen, ein solches Risiko nie wieder einzugehen. Und nun verlangte er es selbst von ihr.
    »Das geht nicht«, sagte sie ehrlich. Ob er sie für ihren Widerspruch tötete oder ob sie bei dem Ritual ums Leben kam, machte keinen Unterschied mehr. »Damals schloss ich die Quelle an etwas an, was bereits existierte und unsterblich war. Diese Quelle hat nie echte Unsterblichkeit geschenkt, das weißt du so gut wie ich, lediglich Langlebigkeit.«
    »Der Ursprung dessen, was du angezapft hast, aber ist unsterblich. Das hast du soeben zugegeben.«
    »Wenn die Quelle versiegt, bedeutet das, dass der Ursprung verloren ist. Niemand hat die Macht, diese Verbindung

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