Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
hatte, nie gesehen? Am liebsten wäre Jimmy sofort zu ihr hinübergerannt und hätte sie vor diesen unheimlichen Tieren beschützt.
    Wie konnte David nur einfach so dastehen und nichts tun? Einfach nur hinsehen und hinnehmen, dass seine Freundin – war sie das überhaupt? – mitten in diesen aufgeregten Flatterviechern stand, die aussahen und sich benahmen, als würden sie ihr gleich die Augen aushacken. Er musste eingreifen! Jimmy war überzeugt, dass Rian sonst bei lebendigem Leib von diesen Tieren gefressen wurde! Sein Großvater hatte immerhin nicht umsonst darauf bestanden, dass Jimmy dort nichts zu suchen hatte – und auch er selbst war nirgendwo zu sehen.
    Er weiß schon, warum! Rian begibt sich für ihn in Gefahr! Es ist nicht zu fassen! Wenn mein Großvater schon zaubern kann, wie er und Rian behaupten, dann muss er ihr doch jetzt helfen!
Jimmy war außer sich. Selbst David stand weiterhin reglos da und tat nichts, um die Vögel zu verscheuchen!
    Aber zu Jimmys Überraschung schien sich in diesem Moment der Lärm zu legen. Rian stand mitten in einer Wolke aus Federn und zwitscherndem Lärm, regte sich nicht. Und diese normalerweise wilden Vögel wurden immer friedlicher und setzten sich schließlich sogar auf Rians ausgebreitete Arme! Und sie sang dabei! Jimmy Raunga glaubte für einen Moment, er habe noch nie etwas Schöneres gehört. Selbst die Vögel wurden ruhiger und tschilpten nicht mehr ganz so laut.
    Es wurde leiser, und schließlich war nur noch Rians Singen zu hören. Langsam senkte sie dabei die Arme, und die Vögel, die darauf gesessen hatten, ließen sich auf den Zweigen der Bäume nieder, die in der Schlucht herumstanden.
    Nur eine der langschwänzigen Maori-Tauben, von denen sich wenige unter den Arten in dieser Kolonie befanden, landete schließlich auf Rians erneut ausgestreckter Hand. Mittlerweile war es in der Schlucht zwischen den beiden Felsausläufern still geworden. Nur noch hier und da war einer der Fliegenschnäpper zu hören, doch deren Rufe wurden seltener, bis sie schließlich ganz verklangen.
    Jetzt hörte Rian mit ihrem Gesang auf. Jimmy wagte nicht, sich zu rühren, und konnte den Blick nicht von diesem schlanken, schönen Mädchen nehmen, das mit der Taube auf dem Arm dastand und das Tier bewundernd betrachtete. Die Taube legte den Kopf schief.
    Nach unendlich langen, stillen Sekunden begann die Taube zu gurren.
    Rian sah dem kleinen Tierchen, das auf ihrer Hand saß, in die schwarzen Knopfaugen. Wie immer war sie fasziniert von der Gestalt der Vögel und besonders von diesem Exemplar, den eleganten, stromlinienförmigen Kurven des kleinen Körpers, seiner Wärme, die auf ihren Daumen strahlte, der Zartheit des Gefieders und den satten, tiefen Farben der Federn.
    »Du bist ein ausgesprochen schönes Tier«, sagte sie schließlich.
    Der Vogel legte den Kopf auf die andere Seite, als müsse er überlegen, was sie meinte oder was er zu antworten hatte. Er gab einige schüchterne Töne von sich.
    »Ich verstehe«, sagte Rian. »Man sagte mir, dies hier«, sie machte eine umfassende Geste, die die ganze Felsformation einschloss, »sei die Göttin der Schattenwelt, Hine-nui-te-po. Und man sagte mir auch, dass Maui tikitiki-o-Taranga versucht habe, in diese Göttin hineinzukriechen. Mein Bruder und ich sollen nach ihm oder besser nach dem suchen, was von ihm übrig ist. Kannst du bestätigen, dass er hier ist?«
    Sie hörte dem Vogel auf ihrer Hand aufmerksam zu.
    »So ist das also. Ihr seid die Nachfahren von Mauis Vogelfreunden und wisst deshalb, dass er hier war. Er konnte sich in einen Vogel verwandeln, sagst du? Oh, in eine Maori-Taube!« Rian lächelte. »Kein Wunder«, sagte sie leise und lächelte den Vogel freundlich an. »Ihr seid auch die Hübschesten hier. Und mit den anderen war er befreundet?« Die Elfe sah sich um. »Es scheinen wirklich liebenswerte Geschöpfe zu sein. Nur der Tiwakawaka hat eurem Freund einen schlechten Dienst erwiesen, wie ich hörte.«
    Die Taube flatterte aufgeregt mit den Flügeln.
    »Keine Sorge. Ich werde deinen Tiwakawaka-Freunden nicht die Schuld daran geben, dass die Unsterblichkeit von den Wesen dieser Welt genommen wurde. Das wollen die sterblichen Menschen, die bei uns sind, auch nicht, ich kann dich beruhigen. Sie wollen nur die Überreste ihres Vorfahren, um ihm die gebotene Ehre zu erweisen. Er hat ihnen andere Dienste erwiesen, die unschätzbar sind, selbst wenn er dabei versagte, ihnen das ewige Leben zu schenken.« Sie hob den

Weitere Kostenlose Bücher