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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sozusagen. Ein trickreicher, betrügerischer Kerl, der vor nichts zurückschreckte. Er hatte die Stadt York als seine Spielwiese verwendet, um großflächig zu testen, ob aus Eibenextrakten ein »Heilmittel« gegen den Alterungsprozess der Elfen zu gewinnen war. Vielleicht war er Hinweisen nachgegangen, die auf die Keltenvölker zurückgingen. Vielleicht fanden sich gar auf der Eibe in seiner Wohnung eingekerbte Hinweise darauf?
    In Darby O’Gills schönen Worten konnten sich Hinweise befinden, wer oder was er eigentlich war. Diese unglaublich dichte Schilderung der Geburtsstunde der Stadt York mochte einer davon sein; die Eibe in seinem Schlafzimmer ein anderer.
    Sie benötigte Kontakt zu Rian. Die Elfenprinzessin besaß möglicherweise Informationen über diesen ... Trickster.
    Nadja stand auf und schaltete die geöffneten Browserfenster weg. Vordringlich musste sie den Autoritäten ihr Wissen und ihre Vermutungen über den Zusatz von Eibenextrakt zukommen lassen. Alle weiterreichenden Spekulationen würde sie tunlichst für sich behalten. Die Gummizellen in Großbritannien galten nicht unbedingt als gemütlich.
    Nadja rief all das ab, was ihr in dieser prekären Situation zur Verfügung stand: Charme, Verbissenheit, ein energisches Auftreten und ein kleines Quäntchen Glück.
    Trotz des Chaos, mit dem Rettungsdienste, Polizei, Spurenforscher von Scotland Yard, Spitalverantwortliche und die Stadtobersten zu kämpfen hatten, gelang es ihr, mit viel Geduld und Spucke zu einem der koordinierenden Oberärzte vorzudringen. Sie beließ es dabei, ihre Rolle als Journalistin klein zu halten. Bereits jetzt schwärmten die Kollegen der britischen Haifisch-Tabloids aus und machten sich mit Theorien unbeliebt, welche die Panik in der Stadt weiter schürten. Unter keinen Umständen wollte sie mit diesen Leuten in einen Topf geworfen werden, deren Blätter auf überdimensionierte Schlagzeilen und eine reißerische Aufmachung setzten. Der Wahrheitsgehalt der gelieferten Informationen blieb dabei denkbar gering.
    »Eibenextrakte?«, fragte der Arzt und blickte misstrauisch über seine achteckigen Brillengläser hinweg. »In den Springwater-Alcopops? Hmm ... wäre eine Möglichkeit, nach den gezeigten Vergiftungssymptomen. Wir hatten ohnehin schon einen Verdacht. Wir lassen das Gesöff bereits testen; aber der Hinweis auf Eibenextrakt hilft uns sicherlich weiter ... Der Produzent des Teufelszeugs heißt Darby O’Gill, und er wohnt wo? Hallo, Miss! Wo laufen Sie denn hin?«
    Nadja drängte sich an Polizisten, Schaulustigen und Mitarbeitern der Rettungsdienste vorbei. Sie hatte ihre Schuldigkeit getan. Nachdem die Verantwortlichen sich ohnehin bereits auf die richtige Spur gesetzt hatten, würde es hoffentlich nicht mehr lange dauern, bis die unzähligen Opfer richtig behandelt werden konnten.
    Nadja schluckte, als sie an die Zahlen dachte.
    Mehr als 2000 Verletzte, die über die Krankenhäuser Yorks und jene der Umgebung verteilt werden mussten. Knapp an die einhundert Tote. Dutzende, die derzeit um ihr Leben kämpften.
    Breitband-Antibiotika wurden bereits knapp, das Personal in den Spitälern war hoffnungslos überfordert. Wie so oft in derartigen Ausnahmesituationen griffen die Befehlsketten nicht optimal. Politiker schoben sich gegenseitig die Verantwortung für scheinbares Fehlversagen zu, und die Nerven lagen blank. Doch das waren Dinge, die sie nicht ändern konnte.
    Wo, verdammt noch mal, war Robert abgeblieben? Er konnte unmöglich das Drama dieser Nacht verschlafen haben – oder doch? Das hätte eigentlich sehr gut zu dem alten Tagträumer gepasst.
    Das Handy summte.
    Wenn man vom Teufel spricht
... Nadja aktivierte den Empfang. »Gerade habe ich in aller Freundlichkeit an dich gedacht«, sagte sie. »Schwing deine Hufe hierher, wo auch immer du gerade bist, und unterstütze mich bei meiner Reportage. Und bringe einen Hektoliter Kaffee mit, damit ich wieder halbwegs auf die Beine komme. Ich befinde mich gerade ...«
    »Hoa, Mädel! Lass mich auch mal zu Wort kommen.« Robert stockte kurz, bevor er fortfuhr: »Ich habe dir auch ein paar Dinge zu berichten. Und es wäre mir recht, wenn du mich an Ecke Petergate und Stonegate abholen könntest. In der Polizeistation. Und das so rasch wie möglich, bitte ...«

28 Bandorchu
Leckereien
    Gofannon war ein erbärmlicher Wicht. Stets hatte sie darauf gehofft, dass er sich einmal wehren, dass er ein einziges Mal ihren Anordnungen widersprechen und so etwas wie Selbstständigkeit

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