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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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angehängt, der es ihr erlaubte, seine Taten mit seinen eigenen Augen mitzuerleben? Rächte sie sich für seinen Rückzug, indem sie die Wirkung Biás aufhob?
    Unmöglich. So mächtig sie auch war – die Kräfte der Königin reichten keinesfalls bis ins Lager ihres erbittertsten Feindes.
    Er rückte Biá ein wenig zurecht und marschierte weiter, als sei nichts geschehen. Der Kinderritter verfolgte ihn mit Blicken. Sein Totmach-Arm rückte immer näher in Richtung des Peitschenschwerts. Nein – Gofannon war dauerhaft sichtbar geworden!
    Er packte Graul und hieb unvermittelt zu. Der Kinderritter wehrte den Angriff mit erschreckender Leichtigkeit ab, fintierte, hieb mit dem Verletzungs-Arm zu, prellte ihm seine Waffe aus der Hand. Gleichzeitig sandte er ein kaum hörbares Warnsignal aus, das seine Kumpane hierher locken würde. Gofannon hüpfte wie ein Frosch auf seinen Gegner zu, lähmte ihm mit einem rasch geflüsterten Unbeweglichkeitszauber beide Hände und nahm ihn in den Schwitzkasten.
    Der Schrei des Kinderritters wurde zum Krächzen und verstummte schließlich. Gofannons Arme waren breit und stark, von der vielen Schmiedearbeit gehärtet. Niemand war ihnen bislang entkommen. Er drückte immer fester zu, presste dem Gegner die letzten Luftreserven aus dem Körper ...
    Ein mächtiger Hieb, gegen seinen Rücken geführt, ließ Gofannon erneut zu Boden torkeln. Die Klinge prallte von seiner unverwundbaren Krustenhaut ab. Die Wucht des Schlags ließ ihn trotzdem vor Schmerz aufjaulen. Nach wie vor hielt er den Kinderritter fest. Er würde unter keinen Umständen lockerlassen und sein Opfer töten. Was er einmal in Armen hielt, gab er nicht mehr her. Niemals.
    Frostsöldner stürzten sich auf ihn. Ihr eiskalter Atem fegte über ihn hinweg, lähmte seine Willenskraft, machte ihn nahezu bewegungsunfähig. Eisblumen zogen sich Arme und Beine entlang. Das Blut gefror in den Adern.
    Gofannon trat mit beiden Beinen zu, schleuderte zwei seiner Gegner von sich und verschaffte sich so ein wenig Bewegungsfreiheit. Mit einem Rollsprung kam er wieder auf die Beine.
    Abermals prasselten Hiebe auf seinen Leib herab. Immer mehr Frostsöldner, Kinderritter, fliegende Fuchsien, Elfen und Aerins umgaben ihn. Geschnatter, Gejaule und Gezeter sorgten für einen verwirrenden Kampfklangteppich, der seine Sinne verwirren sollte. So lange, bis er all seine Kampfzauber vergaß und entkräftet zu Boden sank.
    Gofannon ging in die Hocke und stieß sich ab. Er sprang über seine Gegner hinweg, den bewusstlosen Kinderritter in den Armen. Er landete, sah sich augenblicklich von zwei Dutzend Zwergen umringt, die ihn mit ihrem ätzenden Speichel totzuspucken trachteten. Wieder wechselte er den Standort. Nun geriet er in eine Horde verwirrter Albino-Elfen. Die inzestuös gezüchteten Wesen mochten mit ausgezeichneten Reaktionen ausgestattet sein – aber ihre grenzenlose Dummheit war Gegenstand vieler Spottlieder. »Ich bin euer Freund!«, rief Gofannon – und die Albinos glaubten ihm, entließen ihn aus ihrer Mitte.
    Weiter und weiter sprang er, mit der körperlichen Last seines ersten Gegners in den Armen. Das Lager Fanmórs erstreckte sich von Horizont zu Horizont, und er geriet immer tiefer hinein. Wenn er sich am Scheitelpunkt seiner Sprünge befand, konnte er wellenförmige Bewegungen steigender Aufregung erkennen. Sie zeigte ihm, wie weit die Kenntnis über seine Flucht bereits getragen worden war. Sooft er sich auch abstieß, sooft er seinen Standort wechselte – der vieltausendköpfige Heerwurm war umso besser vorbereitet, je öfter er den Boden berührte.
    Kreiselspinnen erwarteten ihn beim nächsten Mal. Ihre Mandibeln klapperten aufgeregt und erzeugten einen schmerzenden Rhythmus, der seinen Leib durchdrang. Dann schleuderten sie ihre schillerfarbigen Fäden aus. Sie durchschnitten seine Krustenhaut wie Butter, durchdrangen das Fleisch und blieben erst an seinem Knochengeflecht hängen. Der Schmerz wurde so groß, dass sich Gofannon mit aller Konzentration auf seine Göttlichkeit besinnen musste, um nicht wahnsinnig zu werden.
    Mit Graul hieb er zu und fegte gut und gern die Hälfte der sich langsam verfestigenden Schillerschnüre beiseite. Gofannon wusste, dass er sich dadurch lediglich Zeit erkaufte; denn eine zweite Front übereinander kriechender Kreiselspinnen näherte sich bereits. Unter ihnen waren mehrere deutlich gekennzeichnete Küsterinnen, deren magische Fäden seine Widerstandskraft brechen würden.
    Er besann sich eines

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