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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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und voller Gier – hatte er Graul an sich genommen, ohne mehr über die angebliche Wunderwaffe zu wissen. Als es den Kinderritter in seinem Arm nicht tötete, hätte er ahnen müssen, dass das Schwert nicht in seinem Sinne funktionierte. Arroganz war letztendlich ausschlaggebend für seine Niederlage und seine Gefangennahme gewesen.
    »Was ... geschieht nun mit mir?«, fragte Gofannon. Er ließ sich erschöpft in den Sand plumpsen. Es scherte ihn nicht, was Fanmór und die Seinen von ihm dachten.
    »Du bist von Gwynbaen gesandt worden, nicht wahr?«, fragte der Riese zurück.
    Da war keine Kraft zum Widerstand mehr in Gofannon. Ohne sein willentliches Dazutun nickte er.
    »Damit hat die alte Hexe alle Konventionen gebrochen«, meinte Fanmór mit deutlicher Befriedigung in der Stimme. »Entsprechend wird mein Urteil über sie ausfallen, sobald ich sie besiegt habe.«
    Die Niederlage der Königin war besiegelt. Das wussten alle Anwesenden. Mochten weitere, grausame Schlachten ihren Sturz hinauszögern – verhindern ließ er sich nicht mehr. Zu stark, zu mächtig, zu geschlossen waren die Truppen, die sich hinter Fanmór scharten.
    Der Riese kam auf Gofannon zu. »Was mit dir geschieht, ist Folgendes: Du sollst deinen Schwur, der den Kinderritter in deinen Armen betrifft, erfüllen. Sein Schicksal schert mich nicht. Danach aber gehörst du mir. Du magst darüber entscheiden, ob du Gwynbaen ins ... Asyl folgst oder nicht. Auch das ist nicht meine Angelegenheit. Doch bei allem, was du tust, wirst du spüren, dass nichts Gottähnliches mehr in dir steckt, abgesehen von deiner Unsterblichkeit. Du wirst von mir verflucht, bei allem, was du anfasst, nur noch Niederlagen zu erleiden. Man wird deinen Namen voll Schrecken aussprechen. Ein einsames Leben ohne Macht wird dein Schicksal sein.«
    Sinnentleertes Gerede war das, mit dem Gofannon nichts anfangen konnte. Auch vermochte er die Konsequenzen dieses Fluchs nicht auszumachen.
    »Und wie heißt der Obán?«, fragte er.
    »Der Obán?« Fanmór kratzte sich nachdenklich am Hals. »Ich wusste gar nicht, dass du so alt bist, um zu wissen, dass es eine Erlösung von deinem Fluch gibt.«
    »Das Geschlecht der Riesen war bloß eine unausgegorene Idee im Zeitenlauf, als ich bereits über die Erde und durch die Anderswelt wandelte.«
    »Das ist interessant, aber ab heute nicht mehr von Bedeutung.« Fanmór atmete tief durch. »Dein Obán wird dir zu gegebenem Zeitpunkt mitgeteilt werden. Bis dahin wirst du die Ungewissheit einer nichtgöttlichen Existenz kennenlernen.«
    Fanmór drehte sich um und marschierte davon. Seine Equipage folgte ihm schweigend. Gofannon blieb alleine zurück, den toten Kinderritter in seinen Armen haltend.
    Die Schwäche in ihm wuchs. Wie eine Krankheit fraß sie sich in seinen Leib, zehrte ihn aus, brachte ungöttlichen Schmerz, Zweifel, Unsicherheit und Angst mit sich.
    Er ließ sich nach vorne fallen und weinte.

6 Robert
Flucht durch die Stadt
    Hochverehrtes Publikum!«, tönte eine Stimme über den Platz. Der Ton war übersteuert, das Mikrofon pfiff laut. »Es ist mir eine ganz besondere Ehre, den Schirmherrn der heutigen Veranstaltung auf die Bühne zu bitten. Begrüßen Sie bitte mit mir His Royal Highness The Prince Andrew, Duke of York, Earl of Inverness, Baron of Killyleagh!«
    Enthusiastischer Applaus erklang. Die Menschen, jung und alt, drückten nach vorne; sie wollten dem jüngsten Spross der Queen so nahe wie möglich sein.
    »Randy Andy«, murmelte Robert. »Eines der schwarzen Schafe der Familie.«
    »Es ist lange her, dass er sich intensiv für die holde Weiblichkeit interessierte und sich damit diesen Spitznamen verdiente«, meinte Nadja. »Die Hörner hat er sich längst abgestoßen.«
    »Wohl spätestens seit seinem Desaster mit Fergie.«
    Der Prinz, der niemals König werden würde, begann seine Rede. Er sprach frei und artikulierte ohne Höhen und Tiefen. Man merkte ihm an, dass er durch Tausende ähnliche Anlässe gestählt und dennoch kein geschickter Redner war.
    Höflicher Applaus begleitete seinen Abgang. Mehrere Eigenschaften unterschieden die Briten von den Festland-Europäern, und dazu gehörte sicherlich der Respekt, den man einem Vertreter der königlichen Familie entgegenbrachte, ganz gleich, welcher politischen Ansicht man war.
    Als nächster Festredner trat Councillor Stephen Galloway auf, welcher der Partei der Liberaldemokraten vorstand und derzeit Bürgermeister der Stadt York war. Sein politischer Gegner, Councillor

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