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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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einen ruhigen Ort, an dem sie ihre Emotionen wieder in den Griff bekam. Aber wo würde sie heute, angesichts der ständig ausgelassener werdenden Stimmung, einen stillen Winkel finden?
    »Hey, Girlie!«
    Nadja zuckte zusammen. Pat hatte sich trotz seines breiten, muskulösen und massigen Körpers vollkommen lautlos an sie herangeschlichen.
    »Lass mich in Ruhe!« Sie fuhr herum und funkelte den Mann böse an. »Glaubst du etwa, ich schlafe mit dir, um ans Buffet der Stars und Starlets ranzukommen?«
    »Hab dich nicht so, Kleines.« Er drückte seinen kleinen Knopf ein wenig fester ins Ohr und lauschte für einen Moment irgendwelchen Nachrichten im internen Funk, bevor er sich wieder Nadja zuwandte. »Onkel Pat hat eine gute Nachricht für dich: Der Chef lädt dich zu sich ein. Er hat dich gesehen, und anscheinend steht er auf schmale Hintern.«
    »Der Chef?«, hakte sie nach.
    »Ja. O’Gill. Der große Rothaarige, der hier alles organisiert hat. Er sah, wie du dich an mir vorbeischleichen wolltest. Er meint, er hätte dich schon einmal irgendwo gesehen, und möchte dich gerne persönlich kennenlernen.«
    Ausgerechnet Darby O’Gill, das bevorzugte Opfer ihres journalistischen Interesses. Sie spürte ihr Herz schneller schlagen. Was für ein Glück!
    »Siehst du, Pat? Aber du wolltest mir ja nicht glauben.« Nadja drehte auf der Stelle um, zeigte dem Security-Mann ihre gerümpfte Nase und marschierte schnurstracks auf den Backstage-Bereich zu. »Ich werde mit Darby ein ernstes Wort über die negative Arbeitsauffassung seines Security-Trupps sprechen. Beinahe hättest du mich nicht zu ihm vorgelassen.
Mich!«
    Pat geleitete sie schweigend am Buffet vorbei. Nadja stibitzte zwei Lachsbrötchen und verschlang sie während des Gangs, um den ärgsten Hunger zu stillen, und spülte mit einem Gläschen Sekt nach.
    Hier herrschte eine seltsam anmutende Ruhe. Dicke Planen hielten das Dröhnen der Bühnenmusik weitgehend vom Backstage-Bereich fern. Die Anwesenden unterhielten sich leise, fast flüsternd, als wollten sie diese heilige Stille unter keinen Umständen durchbrechen.
    Eine Frau im Nadelstreifenanzug nahm sie nahe einem Zelt, das einer Jurte ähnelte und von kleinen, bunten Flaggen umrahmt wurde, in Empfang. Sie wirkte blass und unscheinbar, fast androgyn, und lächelte spröde. »Ich bin Sarah Chalke, Mister O’Gills persönliche Assistentin. Mein Chef erwartet Sie bereits«, sagte sie. »Ziehen Sie bitte die Schuhe aus und waschen Sie Ihre Füße in diesem Becken, bevor Sie eintreten. Auch Ihre Hände müssen gereinigt sein, bevor Sie Mister O’Gill gegenübertreten.«
    Nadja nickte und befolgte die Anweisungen, ohne allzu lange darüber nachzudenken. Sie war in ihrem noch jungen Leben bereits einer Vielzahl außergewöhnlicher Menschen begegnet, die seltsame Angewohnheiten oder Spleens besaßen – von Elfen und ähnlichen scheinbaren Fabelwesen einmal ganz abgesehen. Wer den weiten Weg an die Spitze des Ruhms – oder des Geldes – unbeschadet überstanden hatte, besaß ihrer Meinung nach ein Anrecht darauf, seine Individualität oder sein Anderssein irgendwie auszudrücken. Viele ihrer Gesprächspartner waren Gehetzte und Gejagte, die dem Druck, der ihnen vom persönlichen Umfeld, der Presse oder der Öffentlichkeit auferlegt wurde, nur schwerlich standhielten. Also kompensierten sie ihre Probleme mit Extravaganz, Introvertiertheit oder seltsamen Manien.
    Barfuß betrat sie in Begleitung Sarah Chalkes das Zelt. Handgeknüpfte arabische Teppiche lagen hier ausgebreitet. Sie zeichneten seltsame Muster, die Nadja schwindeln ließen, wenn sie sich zu sehr darauf konzentrierte.
    »Miss Oreso!«, begrüßte sie die Bassstimme Darby O’Gills. »Es freut mich, Sie kennenzulernen.« Der rothaarige Riese trat hinter einem holzverzierten Paravent hervor. Soeben knöpfte er sein Hemd zu und stopfte einen dichten Teppich von Brusthaaren darunter.
    »Ganz meinerseits, Mister O’Gill.« Sie hasste Brusthaare. Männerhaut musste glatt sein wie ein Babypopo, damit sie eine wohltuende sexuelle Spannung aufbauen konnte.
    »Verzeihen Sie die Unannehmlichkeiten. Ich hoffe, Patreagh hat sie mit seinem groben Charme nicht allzu sehr verschreckt?« Erstmals blickte er sie an. Seine Augen waren grün. Hellgrün.
    »Patreagh? Ach, Sie meinen Pat. Nein, er hat sich mir gegenüber ... formvollendet verhalten.«
    »Sie sind eine überaus charmante Lügnerin, Miss Oreso. Wäre Patreagh so nett, wie Sie ihn hinstellen, hätte ich ihn

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