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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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aufgewärmt ... Urks!«
    »Urks, ganz richtig!« Lisa schaute ihm tief, ganz tief in die Augen. Der entzückende Mund wurde zu einem geraden, lippenlosen Strich. »Wenn du nicht augenblicklich ein paar Dinge geraderückst und dich bei mir entschuldigst, drücke ich dort noch fester zu, wo sich meine Rechte gerade befindet. Ich vermute, dass du es nicht darauf ankommen lässt?«
    »Aber Lisa! Was ... was sollen die Leute von uns denken? Urks!«
    »Sie sollen denken, dass du in wenigen Augenblicken laut aufschreien wirst, und zwar in einem eunuchischen Tonfall.«
    »Ist ... ist schon gut, ich entschuldige mich«, krächzte Robert heiser. »Ich gebe dir in allem recht.«
    »Ach ja?« Sie lächelte ihn an. Wie eine Raubkatze, die mit ihrer Beute spielte.
    »Es tut mir ehrlich leid.« Robert fühlte, wie der Druck um seine Leibesmitte nachließ. »Wir verdanken dieses wunderhübsche, liebenswerte Geschöpf dir.« Er küsste sie sanft.
    Lisa erwiderte seine Zärtlichkeiten. »Dann hast du sicherlich nichts dagegen, wenn ich mit meiner Massage ein wenig sanfter fortfahre?«
    »Aber Schatz! Was sollen die Leute von uns denken? Urks!«
    London bot auch im Spätherbst viel. Piccadilly Circus, Trafalgar Square, die Kronjuwelen im Tower, Madame Tussaud’s, ein Spaziergang entlang der Themse ...
    »Heute ist ein besonderer Tag, Sandra«, sagte Robert.
    »Ach ja? Ist Weihnachten? Bekomme ich Geschenke?«
    »Nein – dafür ist es noch zu früh, Schatz. Außerdem musst du richtig brav sein und deinem alten Papi jeden Morgen den Kaffee ans Bett bringen, damit das Christkind auch wirklich kommt.«
    »Was hat dein Kaffee mit Geschenken zu tun?« Sandra ließ seine Hand los und lief vorneweg. Sie kletterte auf eine Parkbank und balancierte eine der Sprossen entlang.
    »Das Christkind und ich haben eine Art Abmachung«, rief ihr Robert nach. »Es kann natürlich nicht immer und überall kleine Kinder wie dich beobachten und verlässt sich deswegen manchmal auf die Berichte der Eltern.«
    »Ich glaube, du schwindelst, Papa! Das Christkind will mit Erwachsenen sicher nichts zu tun haben. Die sind viiiel zu alt!« Sandra sprang von der Bank herab und landete beidbeinig. »Aber jetzt sag endlich, was heute so Besonderes passiert!«
    »Hier in England feiert man heute Guy Fawkes. Menschen verkleiden sich und ziehen durch die Straßen. Überall gibt es viel Krach und Feuerwerke. Es kann sogar ein wenig gruselig werden ...«
    »Gruselig? Mit Skeletten und Toten und so? Toll, Papa! Gibt’s auch Süßigkeiten?«
    »Das Blutrünstige hat sie von dir«, raunte ihm Lisa ins Ohr.
    »Und die Sucht nach Schokolade von dir.« Robert grinste.
    Sie marschierten weiter, hinein in den Hyde Park, vorbei an Speakers’ Corner, auf dem eine kleinwüchsige Frau von Parallelwelten und Märchenfiguren faselte. Sie achtete nicht auf die spottenden Halbwüchsigen, die sich vor ihrem kleinen Podest versammelt hatten, und redete ungerührt weiter.
    »Ich wollte, ich besäße so viel Mut wie sie«, sagte Robert seufzend. »Sich einfach vor die Menschen hinzustellen und zu sagen, was man sich denkt – das war noch nie meine Sache.«
    »Und das aus dem Mund des Starreporters der Münchener Abendzeitung?« Lisa lehnte sich an seine Schulter. »Du besitzt so viel Mut, dass es mir manchmal mulmig wird. Du recherchierst im Sumpf der Politiker und Wirtschaftsbosse, ziehst ihre Schweinereien ans Tageslicht und lässt die halbe Staatskanzlei in München schlecht aussehen.«
    »Das ist etwas ganz anderes. Dazu gehören ein Netz an Informanten, ein wenig Köpfchen und ein stilles Kämmerlein, um meine Schreibmaschine zu malträtieren.«
    »Apropos Schreibmaschine: Du solltest dir endlich einen PC zulegen, Liebling. Die sind viel praktischer ...«
    »Lass mich doch zufrieden mit diesem modernen Kram. Der wird sich sicherlich nie durchsetzen.«
    Es begann zu nieseln. Maskierte und Betrunkene strömten in die Richtung einer der größeren Wiesen, auf der ein riesiger Scheiterhaufen errichtet wurde. Sandra klatschte begeistert in die Hände, als Arbeiter unter dem Gejohle der Zuseher eine übermannsgroße Strohfigur daran befestigten. Staunend sah sie eine Weile zu, um irgendwann das Interesse zu verlieren und sich um die vielen seichten Pfützen auf den asphaltierten Wegen zu kümmern. Sie hüpfte trotz Roberts strenger Ermahnungen darin herum. Wasser spritzte beiseite. Sie lachte den strengen Gesichtsausdruck ihres Vaters fort und wurde prompt mit einer Riesenportion

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