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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Zuckerwatte belohnt.
    »Sie wickelt dich um den kleinen Finger«, sagte Lisa.
    »Ich weiß. Und ich genieße es.«
    »Sie wird sich in dich verlieben und mir Konkurrenz machen. Das werde ich verhindern müssen.«
    »Zu spät.« Robert grinste. »Wir haben uns versprochen, in fünfzehn Jahren zu heiraten. Wenn du alt und welk bist und ich in meine besten Jahre trete.«
    »Rede nur so weiter, Mann! Wenn du es am wenigsten erwartest, werde ich dich für deine Sünden büßen lassen.«
    Ein wunderbarer Tag. Einer der wenigen, an denen er sich nicht den Kopf mit Ermittlungen und Recherchen zerbrechen musste. Er konnte sich entspannen und voll und ganz der Familie widmen.
    »Du siehst so aus, als wärst du in Gedanken bei deinem nächsten Auftrag«, sagte Lisa.
    Robert bewunderte sie für ihre rasche Auffassungsgabe – und dafür, sprunghaft von einem Thema zum nächsten zu wechseln.
    »Ist das denn so offensichtlich?«
    »Ich kenne deinen geistesabwesenden Blick. Dann hast du einen virtuellen Notizblock vor deinen Augen und überlegst, wie du’s angehen sollst. Also: Was ist es diesmal? Drogen? Wirtschaftskriminalität? Ein bigotter CSU-Politiker?«
    »Nichts von alledem, Lisa.« Sie schlenderten am Scheiterhaufen vorbei, in Richtung ihres Hotels. Es dunkelte bereits. »Man will mich auf die Isle of Man schicken. Ich soll einen Bericht über Land, Leute und ein Motorradrennen schreiben, das dort im Frühjahr stattfindet.«
    »Das hört sich nach Kulturressort an.« Sie blickte ihn streng an. »Wurdest du etwa strafversetzt?«
    »Leider. Du weißt ja, wie es ist ...«
    »Das ist nun das sechste Mal während der letzten drei Jahre, Robert! Kannst du dich denn nicht ein wenig zurücknehmen?«
    »Noch vor wenigen Minuten hast du mir vorgeschwärmt, wie tapfer ich sei, und mich in meinen Ansichten bekräftigt.«
    »Das bedeutet aber nicht, dass du’s übertreiben sollst, Mann!«
    Robert lachte. »Ach was! Die Leute in der Führungsetage der Abendzeitung wissen, was sie an mir haben. Sie beugen sich – scheinbar – dem Druck der Politiker und setzen mich bei erstbester Gelegenheit wieder in meinem alten Job ein. Und die ergibt sich dann, wenn ich jemand von der gegnerischen Partei zu Leibe rücken kann. Ich muss also nur darauf achten, dass ich abwechselnd einen Roten und einen Schwarzen erwische. Ist alles eine Sache des richtigen Rhythmus. Wie beim Tanzen.«
    »Weiche von mir, Satan!« Lisa gaukelte Empörung vor. »Das ist ein schmutziges Spiel, was du da spielst. Wenn ich gewusst hätte, wes Geistes Kind du bist, hätte ich niemals in deinen Heiratsantrag eingewilligt.«
    »Gebettelt hast du darum, dass ich dich nehme, Weib!« Robert zog sie an sich. Ihr wunderschönes, blasses Gesicht war feucht vom Regen; sie schloss ihre grünen, kurzsichtig blinzelnden Augen, als er sie küsste. Ihre Zunge schmeckte süß, und sie roch so gut ...
    »Ihr tut schon wieder doof herumschmusen!«, meldete sich eine empörte, piepsige Stimme. Sandra drängte sich zwischen sie und schob sie auseinander. »Ich mag das nicht! Meine Schulfreundinnen haben mir erzählt, dass man so Kinder bekommt. Und ich will keine Schwester!«
    »Und wie wär’s mit einem kleinen Bruder?«
    »Bäh! Mami, du bist unpappentitlich oder wie das heißt! Jungs stinken, sie furzen laut, und sie setzen sich nicht auf die Kloschüssel. Ihr bleibt ab jetzt auseinander, und Papi schläft heute bei mir, verstanden? Sonst macht ihr mit der Kindermacher-Schmuserei in der Nacht weiter.«
    »Aber Liebes ...«
    »Nein! Sagt ihr nicht immer, ich sei das Wichtigste auf der Welt? Also! Wenn ich so wichtig bin, dann darf ich auch bestimmen, was ihr macht.«
    Sandra marschierte zwischen ihnen dahin und hielt sie dabei so fest, dass ihre Handrücken weiß wurden.
    »Das Tyrannische hat sie von dir, Lisa!«, murmelte Robert glücklich.
    »Ruhe! Ich hab dir nicht erlaubt zu sprechen, Papa!«
    Das
Wyatt Inn
lag in einer schmalen Seitengasse der Oxford Street. Es handelte sich um ein schmuckes Hotel gehobenen Standards, und dennoch war der Straßenlärm bei offenem Fenster unerträglich.
    »Und wir sollen Sandra wirklich zum Abendessen mitnehmen?«, flüsterte Lisa.
    »Willst du sie allein im Hotel zurücklassen? Wenn sie aufwacht und niemand ist bei ihr ...«
    »Aber sie ist doch schon so müde. Sieh nur – ihr fallen bereits die Augen zu.«
    »Sie wird durchhalten, keine Sorge. Wenn wir ihr eine Portion Spaghetti versprechen und als Nachspeise Schokoladeneis, hält sie locker bis

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