Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
Vom Netzwerk:
zwischen seinen Füßen hindurchlief, und ging in die Hocke. Er warf einen Blick in die Höhlung unter dem Naturstein, legte dann beide Hände aneinander und hielt sie hinein.
    »Kommen Sie mit Ihrer Flasche her!«, rief er.
    Die Frau folgte und hielt ihm die offene Flasche hin. Vorsichtig zog der Elf seine Hände zurück. Der Kelch, den sie bildeten, war randvoll mit glasklarem Wasser. Langsam ließ er es über seine Finger in die Flasche laufen. Dreimal wiederholte er dieses Vorgehen noch, dann war das Fläschchen voll, und die Frau schraubte es wieder zu.
    »Vielen, vielen Dank«, sagte sie dabei mit breitem Lächeln.
    »Gern geschehen. Ich hoffe nur, meine Hände haben das Wasser nicht beschmutzt.«
    Sie winkte ab. »Wir werden es ohnehin gleich noch mit Salz reinigen. Das gehört dazu. Und außerdem, was heißt schon sauber – wenn wir absolut sauberes Wasser haben wollten, müssten wir ja destilliertes nehmen, und das ist wieder unnatürlich.« Sie grinste und sah zwischen David und Rian hin und her, während sie die Flasche in ihren Anorak steckte. »Wollen Sie noch lange hierbleiben?«
    »Nur so lange wie nötig«, antwortete David und schüttelte sich die Feuchtigkeit von den Fingern.
    »Warten Sie nur nicht zu lange. Es wird schon dunkel, und bei dieser Nässe ist der Waldboden tükisch. Ich weiß es, ich habe mir letztes Jahr hier den Knöchel verknackst.« Sie verzog etwas das Gesicht.
    »Ich denke, wir werden nicht lange bleiben«, antwortete Rian. »Wir wollten uns nur schnell die Quelle anschauen.«
    »Haben Sie schon die Runen bemerkt?«
    »Runen?« Fragend blickte Rian sie an.
    Die Frau deutete auf einen Stein links von der Quelle. »Da sind ein paar Runen eingeritzt. Man kann sie aber kaum erkennen, und ich bin auch nicht gut genug mit Runen, um das da lesen zu können.« Sie lachte auf. »Und selbst wenn ich die Buchstaben entziffern könnte, würde ich vermutlich nicht verstehen, was es heißt. Sie scheinen wirklich alt zu sein.«
    David nickte. »Das ginge uns vermutlich ebenso. Aber danke für den Hinweis!«
    »Bitte schön. Und wie gesagt – warten Sie nicht zu lange mit dem Rückweg!«
    Die Frau kehrte über den Weg zu der Ruhehütte zurück, wo sie von ihren Freunden begrüßt wurde.
    Rian ging zu dem Stein, auf den die Frau gedeutet hatte, und beugte sich hinunter, um ihn anzuschauen. Mit einer Hand winkte sie Grog herbei, während sie mit der anderen versuchte, das feuchte Moos zu entfernen, das den Stein zum Großteil bedeckte. Ihre Bemühungen waren nur teilweise von Erfolg gekrönt, die Pflanzen waren glitschig und saßen in allen Ritzen fest. Grogoch gelang es dank seiner geübten Reinigungsfertigkeiten, und gemeinsam beugten sie sich darüber und bemühten sich, Zeichen und Inhalt zu entschlüsseln. Vergeblich.
    »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie nicht erst in neuerer Zeit dort hineingeritzt wurden«, meinte Rian skeptisch. »In dieser feuchten Umgebung müssten sie doch sonst längst verwittert sein, oder?« Sie sah zu Grog, der zustimmend nickte.
    »Also wieder keinen Schritt weiter«, sagte David und starrte in den nebelverhangenen dunklen Wald.
    »Zumindest haben wir etwas, worauf wir zurückkommen können«, meinte Rian. »Und ich möchte sehen, was diese Leute mit dem Wasser machen. Die Frau sprach von einer Reinigung mit Salz. Vielleicht wissen sie etwas über den Umgang mit dem Wasser, was uns weiterhilft. Nina sagte doch, sie bezögen sich teilweise auf alte Überlieferungen.«
    David zuckte die Achseln. »Wie du willst. Es schadet bestimmt nicht. Dies ist der vorletzte Brunnen auf unserer Liste, und den letzten können wir auch morgen noch anschauen. Er ist ohnehin derjenige, der am dichtesten an Worms liegt. Wir haben also nichts zu verlieren.«
    Während Pirx und Grog direkt durch den Wald in Richtung der Hütte gingen, schlugen David und Rian einen Bogen, der die Leute in der Hütte glauben lassen sollte, sie wären den Weg wieder zurückgegangen. Schließlich lagen alle vier Crain unterhalb der Ruhehütte im Wald auf der Lauer.
    Langsam senkte sich die Dunkelheit der Nacht zwischen die Bäume.
    Als Nina dem seltsamen Mann folgte, war dieser bereits zwischen den Bäumen verschwunden. Da sie nicht sicher war, ob er nicht vielleicht den Weg beobachtete, gab sie sich den Anschein einer ganz normalen Spaziergängerin, bis sie den Waldrand erreichte.
    An der Gabelung der Wege betrachtete sie kurz die dort aufgestellte Infotafel zur Siegfriedsage, ehe sie in den Wald

Weitere Kostenlose Bücher