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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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erlebt hatte.
    Die Menschen schienen auf solche Dinge selbst in Paris, der Stadt der Liebe, nicht mehr den rechten Wert zu legen, obwohl sie doch Teil eines Spieles waren, das Rian sehr zu schätzen wusste. Sie war daher entschlossen, sich von Alberich in jeder Form hofieren zu lassen, die er anbot, und es zu genießen, solange es anhielt.
    Nachdem er ihr aus dem Wagen geholfen hatte, legte Alberich Rians Hand wie selbstverständlich in seine Armbeuge und steuerte auf einen Kiesweg zu, der zum Promenadenweg am Flussufer führte. Mit der anderen winkte er David heran, der ein Stück hinter ihnen geblieben war.
    »Dafydd, erweise mir die Ehre, meine andere Seite zu schmücken. Es würde meiner eitlen Seele schmeicheln. Wie oft hat man schon die Gelegenheit, zwischen königlichem Geblüt zu flanieren?«
    David holte mit einigen langen Schritten auf, und ein Blick auf sein Gesicht zeigte Rian, dass auch er lächelte. Alberich war also nicht nur ihr sympathisch.
    »Was Rian die ganze Zeit in Paris getan hat, weiß ich ja nun schon«, sagte Alberich und legte leicht seine Hand auf Rians, als wolle er verhindern, dass sie von seiner Armbeuge rutschte. »Aber was hat diese Stadt einem Prinzen wie dir zu bieten? Wie hast du dir die Zeit dort vertrieben?«
    David fuhr mit der Hand durch sein Haar.
    »Kaum. Ich habe gelegentlich Cocktails in einem Club gemixt. Dort war ich sehr beliebt.«
    »Vor allem bei den Damen, vermute ich«, bemerkte Alberich. »Hast du denn das, was die Menschen dir als Zutaten bieten konnten, nicht als minderwertig empfunden?«
    »Die Menschen mögen nicht über die exzellenten Tropfen verfügen, die wir im Baumschloss haben, aber sie entwickelten durchaus einige interessante alkoholische Getränke.« David hob die Schultern. »Und in der richtigen Mischung kann man sogar aus durchschnittlichen Tropfen noch etwas Hochklassiges machen.«
    »Ich glaube dir sofort und unbesehen, dass du diese Kunst beherrschst«, sagte Alberich. »Trotzdem frage ich mich, ob es wohl möglich wäre, später eine Probe deiner Fertigkeiten zu erhalten. Ich habe eine gut bestückte Bar in meinem Haus.«
    »Natürlich, gerne.«
    Sie schlenderten zu dritt unter dem verwobenen Zweigdach der Platanen hindurch, die den Uferweg im Sommer beschatteten. Jetzt hatten sie nahezu alle Blätter verloren, und man konnte durch ihre Äste hindurch den klaren Sternenhimmel sehen. Rian musterte die Anlegestellen für Touristenboote, die sie passierten, und betrachtete dann einen Flaggenmast auf der anderen Seite des Weges. Ein Stückchen weiter sah sie einige niedrige Gebäude mit hell erleuchteten großen Fenstern.
    »Die Restaurants hier unten mögen nicht die besten der Stadt sein«, bemerkte Alberich, »aber ich mag den Ausblick.« Er nickte zum dunklen Band des Rheins hin, in dessen schnell fließendem Wasser sich die Lichter der Uferpromenade und der entfernten Nibelungenbrücke spiegelten.
    Rian wendete den Kopf wieder Richtung Fluss, und ihr Blick fiel zwischen zwei Laternen auf einen aus Sandsteinen gemauerten Block, auf dem sich der dunkle Umriss einer etwas mehr als mannsgroßen Statue erhob. Sie stellte einen Menschen dar, der etwas auf der Schulter trug. Genaueres war aus diesem Blickwinkel und im schwachen Schein der beiden Laternen nicht zu erkennen, doch Rian glaubte, Bilder davon gesehen und etwas darüber gehört zu haben.
    »Steht da drüben das Hagenstandbild?«, fragte sie und deutete auf die Statue. Alberich löste seinen Blick vom Fluss und sah ebenfalls dorthin. Rian bemerkte, wie seine Kiefermuskeln sich kurz anspannten. Ein eigenartiges Glitzern trat in seine Augen.
    »Ja, völlig richtig, Prinzessin«, antwortete er mit erzwungen wirkender Ruhe in der Stimme. »Das dort ist Hagen, kurz bevor er den Schatz der Nibelungen im Rhein versenkte – oder besser, die Statue stellt dar, wie ein Künstler sich das vorstellte. Der wirkliche Vorgang war deutlich prosaischer, habe ich mir sagen lassen. Ich war damals leider verhindert, an diesem Ereignis teilzunehmen.« Dieses Mal war die Ironie in den Worten unverkennbar, und zugleich schwang darunter etwas mit, was an das Knurren eines gereizten Raubtieres erinnerte.
    Rian musterte Alberich von der Seite, und Grogs Worte kamen ihr wieder in den Sinn:
Immerhin ist und bleibt er Drachenbruder.
Unter der gut aussehenden und liebenswürdigen Oberfläche dieses Elfen ruhten zweifelsohne Dinge, die gefährlich werden konnten, wenn sie geweckt wurden.
Wolf im Schafspelz
, dachte

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