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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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zurücksinken. Was hatte sie eigentlich beim ersten Mal geweckt? Die Erinnerung war vage und vermischte sich teilweise mit dem nachfolgenden Traum. Sie versuchte, beides voneinander zu trennen.
    Sie hatte Alberichs gedämpfte Stimme gehört und eine andere, die sehr leise antwortete. Dann war es wieder still gewesen, und sie hatte die Augen ein wenig geöffnet, um zu sehen, ob er noch da war. Er hatte vor dem Fenster gestanden, aber das, was sie durch die Scheibe zu erkennen glaubte, hatte nicht viel mit dem zu tun, was sie jetzt dort sah.
    Was mochte es gewesen sein? Er hatte am Abend davon gesprochen, dass die Fenster dieses Turmes in viele Welten schauten. War dem so? Sah eines der Fenster vielleicht auch nach Earrach? Hatte er daher ihr Bild gekannt?
    Die Neugierde trieb sie aus dem Bett. Schnell schlüpfte sie in ihre Kleider und trat an eines der Fenster. Aus dieser Nähe spürte sie deutlich die Magie, welche jedes zweite Fenster durchzog. Dies waren keine gewöhnlichen Glasscheiben.
    Rian hob die Hand und strich vorsichtig über eine. Sofort spürte sie das Prickeln, mit dem die Magie der Scheiben sich mit ihrer eigenen verband. Etwas tastete in ihren Geist, und ihr schien, als würde etwas von ihr erwartet.
    »Crain«, flüsterte sie. »Das Baumschloss. Zu Hause …« In ihrer Erinnerung entstand das Bild des Schlosses, doch die Scheibe wurde lediglich kurz trübe. So ging es offenbar nicht.
    In diesem Moment fiel ihr ein, dass sie Pirx und Grog nicht Bescheid gesagt hatten, dass sie in der Nacht nicht ins Hotel kommen würden. Erschrocken legte sie eine Hand an den Mund, und in diesem Moment entstand auf der Glasscheibe ein vages Bild des Hotels Siegfriedsruh.
    Sofort dachte Rian intensiver an das Hotel und an ihre Suite darin. Das Bild des Gebäudes wurde schärfer, dann wieder schwächer. Es schien, als könne sie den einmal gewählten Bildgegenstand nicht mehr so leicht verändern. Auf diesem Wege würde sie die Suite also nicht erreichen; es sei denn, sie fing komplett neu an. Also konzentrierte sie sich ausschließlich auf das Hotel, und sofort sprang es klar ins Bild, als stünde es tatsächlich hinter der Fensterscheibe.
    Ein Gedanke kam ihr, und sie suchte an der Front des Hotels die Fenster ihrer Suite. Sie wählte das Fenster aus ihrem Wohnzimmer aus und tippte darauf. Das Bild sprang um, und sie schaute tatsächlich in ihre Suite. Sie sah Grog und Pirx auf der Couch sitzen und Früchte und Nüsse frühstücken. Dazwischen warfen sie gelegentlich besorgte Blicke zur Tür und redeten nicht viel.
    Rian wusste, dass Alberich sich mit den Leuten in seinen Bildern unterhalten hatte. Also musste das möglich sein. Versuchsweise tippte sie das Bild von Grog an. Sofort schoss der Kopf des Grogochs hoch, und er sah sich verwundert um. Sein Mund bewegte sich, doch Rian konnte nichts hören. Vielleicht sollte sie einfach Alberich fragen, ob und wie sie die Fenster benutzen durfte.
    Andererseits war sie ohne Hilfe schon so weit gekommen, dass es ihr widerstrebte, einfach aufzugeben. Grog hatte ihre Berührung bemerkt. Sie war auf dem richtigen Weg.
    Erneut legte Rian den Finger auf Grogs Abbild, ließ ihn dieses Mal jedoch darauf ruhen. Im nächsten Moment dröhnte es in ihrem Kopf wie bei einer Rückkopplung, und erschrocken zog sie den Finger zurück. Auch Grog hatte es gehört, denn er hielt die Augen geschlossen und die Hände auf die Ohren gepresst. Pirx war auf seinen Schoß gesprungen und redete für Rian unhörbar auf ihn ein. Auch das war nicht die Lösung.
    Inzwischen hatte Grog die Augen wieder geöffnet, und sein Blick war auf das Fenster gefallen. Anscheinend konnte er etwas sehen, denn er sprang sofort von der Couch.
    »Rhiannon!«
    Die Schärfe in Alberichs Stimme ließ die Elfe schuldbewusst herumfahren. Er stand in schwarzer Jeans und einem dunklen T-Shirt mit einem schlangenartigen Drachen darauf am Kopf der Wendeltreppe. Seine Hände waren geballt, das Gesicht starr. Zornig sah er sie an. Seine Locken bewegten sich, als würde der Wind einer anderen Welt sie berühren, und ein Teil der Schwärze, die er trug, schien sich von ihm zu lösen. Wie dünner Rauch stieg sie über ihn und sammelte sich in einer wabernden Form mit weit ausgespannten Flügeln und einem langen Hals.
    Rian schluckte, und ihre Augen weiteten sich, als sie den Schatten aus ihrem Traum erkannte. Unwillkürlich hob sie die Hände im Ansatz einer schützenden magischen Verwebung, als der Moment auch schon vorüber war und

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