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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Paris gezeigt hatte, war erkennbar. Eine Flucht schien nicht bevorzustehen. Ob das Teil der Veränderung an ihrem Freund war oder aber Folge der so andersartigen Stimmung dieses Ortes, konnte Nadja nicht einschätzen.
    Sie erreichten das Zimmer. Die Tür stand offen, und Stimmen waren zu hören. Nadja und Robert sahen hinein.
    Im hinteren Bett, dicht beim Fenster, saß eine ausgemergelt wirkende, schwarzhaarige junge Frau. Trotz ihres äußeren Zustandes versprühten ihr fröhliches Lächeln und ihre blitzenden Augen eine unbändige Lebensfreude, wie Nadja sie nur selten zuvor gesehen hatte.
    Auch dieses Zimmer war voller Menschen. Es verströmte in besonderer Stärke das Positive, das Nadja hier wahrgenommen hatte, als sei es der Kern des Geschehens. Und so war es wohl auch.
    Robert war von dem, was er sah und hörte, offensichtlich ebenso berührt wie Nadja. Er zeigte die für ihn typische Reaktion auf besondere Momente, als er den Kopf ein wenig schief legte und nach der Tasche mit der Digitalkamera griff. Nadja legte ihre Hand auf seine und schüttelte leicht den Kopf.
    »Später vielleicht«, sagte sie leise. »Aber wir sind erst einmal nicht beruflich hier, auch wenn das eine interessante Story werden könnte.«
    Auch in Nadjas Kopf arbeitete es bereits. Dies war ein willkommener Kontrapunkt zu dem, was sie gerade in York geschrieben hatte, und sie würde auf jeden Fall versuchen, es in Worten festzuhalten. Doch die Frage nach den Elfen ging zunächst vor.
    Niemand schien die beiden Neuankömmlinge bisher bemerkt zu haben, und so hob Nadja eine Hand und klopfte kräftig gegen den Türrahmen. Ein paar Köpfe, einschließlich dessen der jungen Frau auf dem Bett, drehten sich zu ihnen.
    »Entschuldigung«, sagte Nadja und lächelte, »wir suchen nach Freunden von uns, die Sie vielleicht kennen. Rian und David Bonet. Können Sie uns weiterhelfen?«
    Die junge Frau schien kurz den Atem anzuhalten, und ihre Augen wurden etwas weiter. Dann nickte sie und sah zu den anderen Leuten im Zimmer.
    »Entschuldigt, Freunde, kann ich euch bitten, uns eine Weile alleine zu lassen? Wir können uns später weiter unterhalten oder morgen – ich würde auch gerne noch ein wenig in meinem Buch lesen.«
    Sie lächelte. Die Leute nickten und erhoben sich von ihren Stühlen, wobei die Gesünderen den Gebrechlicheren halfen. Robert und Nadja gaben die Tür frei, und nacheinander verließen die Patienten das Zimmer, teilweise noch immer in ihre Gespräche vertieft. Als auch der letzte gegangen war, traten die beiden ein.
    »Machen Sie die Tür hinter sich zu und stellen Sie einen Stuhl unter die Klinke«, sagte die Frau im Bett. »Sonst werden wir nicht lange unter uns bleiben, fürchte ich.«
    Während Robert ihren Vorschlag in die Tat umsetzte, hob die junge Frau etwas die Arme und lächelte. »Die Leute möchten in mir gerne etwas sehen, was ihnen Hoffnung gibt. Und obwohl ich ihnen das nicht verdenken kann, wird es langsam anstrengend.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Nadja. »Wir haben sie unten im Wartebereich gesehen und draußen auf der Straße.«
    »Ja, sogar Journalisten sind schon hier gewesen. Dabei gibt es wirklich nicht viel, was ich ihnen sagen kann.«
    »Jemand erzählte uns etwas von einer Art wundersamer Genesung?«
    »Ja, so wollen die Leute es sehen. Und irgendwo war es ja auch ein Wunder. Aber nicht so, wie sie glauben.« Die junge Frau musterte Nadja und Robert eingehend. »Wie gut kennen Sie Rian und David?«
    »Recht gut, denke ich«, antwortete Nadja. »Wir haben in Paris ein paar Wochen quasi zusammengewohnt und einiges miteinander erlebt.«
    »Ungewöhnliche Dinge?«
    Nadja musste ein Auflachen unterdrücken. Sie überlegte einen Moment, ehe sie diplomatisch antwortete: »Das kommt darauf an, was man unter
ungewöhnlich
versteht.« Sie hatte keine Ahnung, was die junge Frau über die beiden Elfen wusste, und wollte nicht zu viel verraten.
    Nina drehte den Kopf und sah aus dem Fenster. »Zum Beispiel das Auftauchen eines seltsamen Mannes im Kapuzenmantel, der die beiden verfolgt und Ihre Freunde angreift.«
    Nadja sog scharf die Luft ein und sah alarmiert zu Robert. Sie erinnerte sich nur zu gut an ihre Begegnung mit dem Schwarzverhüllten in Paris. All ihre Kampftechniken hatten nicht gegen ihn geholfen, und er hatte Rian viel Lebensenergie ausgesaugt. Auch David, Grog und Pirx konnten nichts ausrichten, waren von ihm bei jedem ihrer Angriffsversuche davongeschleudert worden. Wäre nicht die

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