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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Der Schweiß brach ihm erneut aus, seine Augen waren weit aufgerissen, und sekundenlang fürchtete er, sein Herzschlag würde endgültig aussetzen.
    Doch es ging vorbei. Menschen waren zäh, und Fabio hatte immer sehr auf seinen Körper geachtet. Er würde es überstehen, wenigstens noch dieses Mal.
    Schließlich lag der weißbärtige Mann still. Sein keuchender Atem erfüllte den halbdunklen Raum. Draußen begann es in Strömen zu regnen, und der Wind rüttelte an den Fensterläden. Drin stank es nach Schwefel, und der Teppich hatte einen Brandfleck. Die Putzfrau würde Fabio morgen zur Schnecke machen.
    Hoffentlich hatte niemand etwas von den Vorgängen hier mitbekommen. Von
allen
Welten.
    »Große Göttin«, flüsterte Fabio. »Es kommt immer schlimmer ... Wie konnte das geschehen?« Tränen schossen in seine Augen. »Nadja«, stieß er erstickt hervor. »Oh, Nadja, mein Kind, wie kann ich dir nur helfen ... was kann ich jetzt noch tun ...«
    Er tastete nach dem Telefon.
    Nadja hob noch während des ersten Läutens ab. »Fabio?«
    »Nein, hier ist Robert«, erklang es gedämpft.
    Sofort schaltete sie um. »Ich kannte mal einen Robert, vor langer Zeit. Er war mein Freund, doch das hat er vergessen.«
    »Nadja, das ist nicht fair.«
    »Ja.« Nadja ging ins Wohnzimmer und ließ sich in den Sessel fallen. »Tut mir leid, aber ich ... bin momentan nicht sehr gut drauf.«
    »Du vermisst David, stimmt’s?«, fragte er sanft.
    »Es hört nicht auf. Und ich hab mich mit Fabio gestritten. Er hängt immer noch in Venedig herum, ist schlechter erreichbar als du und noch weniger gesprächig, da hab ich aufgelegt. Er muss böse auf mich sein, denn er hat nicht zurückgerufen. Das macht er sonst immer.« Nadjas Unterlippe zitterte, und sie war drauf und dran, loszuheulen. Sie ertrank fast im Selbstmitleid und verachtete sich dafür, hatte aber keine Lust, sich zusammenzureißen. Dafür war sie einfach zu tief unten.
    »Was redest du da? Fabio ist dir niemals böse. Dazu vergöttert er dich viel zu sehr.«
    »Aber was
tut
er dort? Warum ruft er nicht an?«
    »Vertrau ihm einfach.«
    Das sagte sich leicht. »Robert, ich bin seit Wochen allein, ohne Nachricht, langsam werde ich paranoid! Was soll ich nur tun?«
    Er seufzte. »Ich ... ich kann momentan nicht zu dir kommen, bitte versteh das. Aber ich halte dich jetzt, in diesem Moment, ganz fest im Arm. Spürst du das?«
    Sie schniefte. »Entschuldige, ich denke nur an mich. Dabei hast du mich angerufen, weil du mir was über dein Buch erzählen willst.«
    »Ertappt«, lachte er aufmunternd. Robert Waller, Nadjas bester Freund und begleitender Fotograf auf Reportagen, hatte es endlich geschafft, den Roman anzugehen, den er bereits seit Jahrzehnten vor sich herschob.
    Seit dem tragischen Tod seiner Frau und Tochter durch einen Bombenanschlag in London war er traumatisiert gewesen. Zuvor ein engagierter Journalist, hatte Robert das Schreiben aufgegeben. Dann, im vergangenen Herbst, war er mit Nadja auf die Prêt-à-porter in Paris gegangen, und das hatte ihrer beider Leben von Grund auf umgekrempelt. Er und Nadja waren Grenzgänger und als solche in der Lage, Elfen zu sehen. Nun ja, Nadja war noch ein bisschen mehr, wie sie inzwischen wusste. Doch allein die Tatsache, dass sie und Robert in diese Geschichte verwickelt worden waren, hatte sie noch fester zusammengeschweißt. Zunächst zumindest.
    Während einer Reportage über das Guy-Fawkes-Festival in York hatte Robert dann Anne Lanschie kennengelernt und war schließlich zu ihr auf die Isle of Man gezogen, wo er nun an seinem großen Roman arbeitete.
    Und groß wurde er in der Tat. Nicht nur Nadja war von dem Probetext beeindruckt gewesen. »Zwischen Kerze und Schatten« wurde bereits jetzt, noch bevor er vollendet war, als Anwärter auf einen der bedeutendsten deutschen Literaturpreise gehandelt, und der namhafte Verlag, der den Roman angekauft hatte, freute sich über rapide steigende Vorbestellungen.
    Nadja erkannte ihren Freund seitdem nicht mehr wieder. Sie hätte dieses unglaubliche Schreibtalent nicht erwartet und noch weniger diese Besessenheit. Es gab nichts anderes mehr in Roberts Leben, nur noch Anne und den Roman. Immerhin erinnerte er sich jetzt wieder an Nadja; sie hatte schon befürchtet, den alten Freund verloren zu haben.
    »Also dann ... bist du bald fertig oder was?«, fragte sie überrascht.
    »Ja, es wird nicht mehr lange dauern. Es ist unglaublich, wie viele Seiten ich am Tag schaffe. Ich kann gar nicht so

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