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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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rauf Richtung Baldrine, um Mike Bescheid zu geben, den Wagen zur Reparatur zu holen, und in die Bäckerei zu gehen. Mike war nicht da, die Bäckerei hatte zu – also musste ich wieder unverrichteter Dinge umkehren, und da nahm Libby mich zum Glück mit. Das war mein Abenteuer.«
    Robert kam sich entsetzlich dumm vor. Und tat alles, um Anne endgültig zu versöhnen.
    Doch später kam er sich tatsächlich noch dümmer vor. Als Anne allein einen Strandspaziergang unternahm, startete Robert den Wagen – er lief einwandfrei. Und nicht nur das: Ein Anruf in der Bäckerei ergab, dass sie wie jeden Tag geöffnet war, und Mike war ebenfalls in der Werkstatt gewesen, aber keine Anne.
    Was also hatte Anne wirklich getan? Warum hatte sie ihn belogen?
    Robert lief es eiskalt den Rücken hinunter, als er wieder an den Getreuen denken musste. Nadja hatte ihm erzählt, dass der Mann ohne Schatten jede Gestalt annehmen konnte. Er war, wer immer er sein wollte.
    Was, wenn
...
    Aber nein.
    Nein, das alles musste andere Gründe haben. Anne tat so viel Gutes für ihn. Wahrscheinlich war sie einfach nur extrem eifersüchtig und besitzergreifend. Vielleicht hatte sie Robert eine Überraschung bereiten wollen, die ihr misslungen war, und ihm deswegen eine Lügengeschichte aufgetischt.
    Trotzdem hatte sich der Stachel des Zweifels an jenem Tag ein Stückchen tiefer in Roberts Herz gebohrt. Von da an achtete er sehr viel misstrauischer auf das, was um ihn herum geschah.
    Was wird hier nur gespielt?
, fragte er sich am Küchentisch und zündete sich mit nervösen Fingern eine Zigarette an.
    Anne fuhr die Klippen hinauf und blieb dann irgendwo am Straßenrand stehen. Sie zitterte immer noch am ganzen Leib. »Verdammt«, zischte sie, »verdammt, verdammt, verdammt!« Sie fuhr sich durch die Haare, versuchte sich zu fassen, ihre Mimik zu glätten. So konnte es nicht weitergehen.
    Robert entglitt immer mehr ihrer Kontrolle, und wenn sie ihn ganz verlor, bedeutete das auch ihr Ende. Er besaß einen weitaus stärkeren Willen, als sie bei ihrer ersten Begegnung angenommen hatte. Damals hatte sie ihn für einen weinerlichen Trinker gehalten, der sich im Selbstmitleid suhlte und der sich schon lange aufgegeben hatte. Es war leicht gewesen, ihm den nötigen Schubs zum Schreiben zu geben, und das hatte noch besser geklappt als erwartet.
    Doch in der letzten Zeit hatte er angefangen, auf Distanz zu gehen; ein misstrauischer, fast gehetzt wirkender Ausdruck lag oft in seinen blauen Augen. Wenn er glaubte, sie bemerke es nicht, sah er sie an, als wäre sie ein fremder Mensch, jemand, den er nicht kannte. Er fing an, sie darüber auszufragen, wohin sie ging und was sie dort tat. Und er machte sich öfter selbstständig, als ihr lieb sein durfte. Das mit dem neuen Handy und dem Internetanschluss hatte sie tatsächlich nicht gewusst. Dabei hatte sie alles unternommen, um Nadja Oreso von ihm fernzuhalten! Sie hatte sogar schon überlegt, die junge Frau so vor den Kopf zu stoßen, dass sie Robert fallen ließ – aber das erschien ihr doch zu kritisch.
    Die Oreso stand ganz oben auf der Liste der Dunklen Königin, was bedeutete, dass niemand sonst sie anrühren durfte. Diese Mitteilung war an alle Verbündeten und Gehilfen in der Menschenwelt herausgegangen, auch Anne musste sich an sie halten.
    Die junge Frau war nur leider nicht so leicht abzuwimmeln oder auf normalem Wege auszuschalten. Anne durfte sich nicht gegen sie stellen, um ihr Misstrauen nicht noch mehr zu schüren. Also gab sie sich am Telefon stets sehr freundlich und zuvorkommend. Solange niemand herausfand, wer Anne war, drohte ihr keine Gefahr.
    Auf alle Fälle würde sie zu Ende bringen, was sie begonnen hatte. Ihr blieb ohnehin keine Wahl, es gab kein Zurück mehr. Aber das bedeutete möglicherweise, dass Robert vor der Zeit sterben musste und erst danach sein großes Werk abschließen konnte. Aber wäre er dazu dann noch in der Lage? Der Tod war für die Menschen keine leichte Sache. Manche starben und entzogen sich den Mächten dadurch auf immer, auch wenn gemäß dem Ritual etwas anderes geplant war.
    Natürlich gab es noch Säfte und Tränke, mit denen Robert gefügig gemacht werden konnte. Aber dann war er höchstwahrscheinlich wieder nicht in der Lage zu schreiben.
    Also blieb ihr vorerst keine Wahl. Sie musste ihn mit ihrem Körper, ihrer Sinnlichkeit um den Verstand bringen und seine Konzentration auf allein zwei Dinge lenken: Sex und Schreiben und ihn von allem anderen isolieren. Und

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