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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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weiter, duckte sich unter den wüsten Beschimpfungen, die ihr nachgeschickt wurden und die einige Elfen neugierig herschauen ließen. Andere Händler lachten.
    Was war das gerade?
, dachte sie.
Wo ist diese Katze?
Sie sah sich eine Weile um, konnte das Tier aber nicht mehr finden.
    Ernüchtert und mit brennender Hand kehrte Nadja zu den Zauberständen zurück. Schließlich fasste sie sich ein Herz und ging zum erstbesten Händler, einem Mann, dessen Gesicht einem irischen Setter nicht unähnlich war; nur seine Ohren waren aufrecht und spitz, allerdings sehr haarig. Er hatte einen Stand mit magischen Symbolen, unter anderem auch silberne Anhänger, von denen einer ein Ankh war – die ägyptische Hieroglyphe für das Leben im Diesseits und Jenseits. Ein solches Zeichen hing auch in seiner schwarzen Hundenase.
    »Ich suche einen Weg«, sagte Nadja. »Nach Annuyn.«
    »Was bietest du mir, dass ich ihn dir sage, Mensch?«, fragte der Händler.
    »Ich habe kein Geld oder andere Dinge, die in dieser Welt Wert besitzen.«
    »Nun, so kann ich dir auch keine Auskunft geben.«
    Nadja wollte sich nicht so leicht abwimmeln lassen. »Du brauchst mir nur die Richtung zu weisen, guter Mann«, sagte sie freundlich. »Wie man einem verirrten Wanderer hilft.«
    »Ist das in deiner Welt so üblich?«
    »Ja.«
    »Dann muss ich dich belehren, schöne Maid. In der Elfenwelt ist nichts kostenlos. Man muss für alles bezahlen.« Er nickte mit der Schnauze in Richtung des Essstandes, von dem sie gerade vertrieben worden war. »Du hast gut daran getan, sein Angebot nicht anzunehmen. Seine Forderung wäre nicht bei einem einzigen Gefallen geblieben; was er zu dir sagte, war ein offenes Angebot, an das jederzeit noch etwas angehängt werden kann.«
    »Oh«, machte Nadja, erschrocken und erleichtert zugleich. »Dann wäre ich ihm also verpflichtet gewesen«, stellte sie fest.
    »Wenn du nicht die richtige Antwort parat gehabt hättest, ja«, fuhr der Händler fort. »Und noch etwas: Alles, was du hier an Essen und Trinken zu dir nimmst, wird dich auf immer bannen. Du kannst nie mehr zurück zu den Menschen. Das sind die Regeln.«
    Nadja wurde blass. Also musste sie sich mit der Rettung Rians beeilen, sonst starb sie vorher selbst an Hunger und Durst. »Und was muss ich jetzt für diese Auskunft bezahlen?«
    »Nichts, denn du hast nicht nach ihr verlangt.« Die Lefzen verzogen sich zu einem Grinsen. »Reine Freundlichkeit von mir für jemanden, der so unbedarft und naiv ist wie du.«
    »Dann muss ich wohl selbst sehen, wie ich den Weg nach Annuyn finde«, murmelte Nadja.
    »Es sei denn, du bietest mir dafür einen Gefallen.«
    »Ich habe keinen. Und ich habe keine Ahnung, wann ein Angebot offen ist. Wahrscheinlich rede ich mich jetzt schon um Kopf und Kragen.«
    »Du bist niedlich«, stellte der Setterelf fest. »Und ein bisschen verrückt noch dazu. Eine nette Abwechslung seit Langem. Was willst du denn im Reich der Toten?«
    Nadja grinste ihn an. »Diese Antwort kriegst du, wenn du mir sagst, wie ich dorthin gelange.«
    Der Händler stutzte, dann lachte er schallend. »Du lernst schnell, Süße. Zeig mir deine rechte Hand.«
    Zögernd streckte Nadja die rechte Hand aus, an deren Gelenk sie das Cairdeas von David trug. Noch war es warm und anschmiegsam. Sie erkannte zu spät, dass der Händler es genau darauf abgesehen hatte, und zog die Hand gerade rechtzeitig zurück, bevor er zugreifen konnte.
    »Dachte ich’s mir doch«, brummte er.
    »Hör nicht auf ihn!«, erklang eine Stimme vom Nebenstand, wo eine unförmige alte Vettel in rot leuchtender Zigeunertracht Flüche und Beschwörungen in Tüten und Flaschen anbot. »Er hat keine Ahnung, von gar nichts, und es funktioniert auch nichts, was du von ihm erstehst. Er ist ein Scharlatan und Betrüger.«
    »Und du eine abgelegte Krampfader!«, schrie der Hundegesichtige sie an. »Hör endlich auf, meine Kunden zu belästigen, oder ich werde dich ...«
    »Ja? Was?« Die alte Vettel winkte Nadja zu. »Komm zu mir, Täubchen, mal sehen, ob wir den Weg finden, den du so dringend suchst. Ich habe hinten eine Kristallkugel ...«
    »Tu das nicht!«, erklang eine schrille Stimme vom Stand gegenüber, und Nadja erkannte einen großen, farbenprächtigen Papagei auf einer Stange. »Sie ist eine Manticora und wird dich verschlingen!«
    »Halt den Schnabel, du aus einem Vogelschiss ausgebrütete Kreatur, sonst werfe ich meinen teuersten Bannfluch auf dich!«, kreischte die Vettel los. Dann entbrannte ein

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