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Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele

Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele

Titel: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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suchten nach einem Ausweg aus der Falle. Doch überall lagen kleine und kleinste Sprengsel des Steinelfen. Selbst wenn sie ins Innere des Erdreichs geflüchtet wären, hätten sie an diesem Ort keine Sicherheit gefunden. Dieser Platz gehörte Vonlant, der erst durch meine Berührung zu vollem Bewusstsein erwacht war.
    Ich packte Laetico und lehnte ihn mit dem Rücken gegen den größten Felsen. Die um ihre Existenz kämpfenden Schatten bildeten Formen, die mir den Verstand zu rauben drohten. Ich schloss die Augen, wandte mich ab und wartete, während hinter meinem Rücken der schreckliche, lautlose Kampf tobte.
    Als ich mich wieder umdrehte, zeigte Laetico ein entspanntes Lächeln, und seine Plagegeister waren verschwunden. Alles war so, wie es in der Anderswelt sein sollte. Das trübe Licht zeichnete eine schattenlose Umgebung.
    Ich stützte mich auf Vonlants Fels ab.
    Du weißt, was du zu tun hast?
, fragte er.
Ich kann dir leider nicht dabei helfen
.
    Ja, ich weiß es
, antwortete ich schweren Herzens.
    Keine Angst; es wird eine Erleichterung für Laetico sein
.
    Der Heilelf hatte natürlich recht. Dennoch befürchtete ich, den Verstand zu verlieren, während ich Laeticos hölzerne Augen aus den Höhlen pulte.

7 Eine stadt zu gründen ...
    Guten Tag, meine Damen und Herren«, sagte der I-j Kapitän, »im Namen der Crew begrüße ich Sie an wt Bord des Fluges LH vierzehnvierzehn von München nach Palermo ...«
    Nadja schreckte hoch. Die Erzählung ihres Vaters hatte sie so sehr gefangen genommen, dass sie vollkommen vergessen hatte, wo sie sich eigentlich befand. Rings um sie waren die Wunder und Schrecken der Elfenwelt gewesen – und nicht die Sitze ihres Vordermannes, die schmalen seitlichen Bullaugen und all die Plastikverbauungen, die in betont nüchternen Farben gehalten waren.
    Sie meinte, wundersame Wald- und Wiesenpflanzen gerochen und die schrecklichen Schattenwesen gesehen zu haben. Ihre Hände und Arme waren schweißnass, all ihre Glieder schrecklich verkrampft ... Zwar fragte sie sich, wann Fabio endlich zur Sache kommen und ihr von ihrer Mutter berichten würde, doch faszinierte sie sein Bericht zu sehr, um eine entsprechende Frage zu stellen. Er wusste sicher, was er tat.
    »Verdammt!«, sagte Fabio.
    »Wie bitte?«
    Er blickte sie konsterniert an. »Hast du denn die Durchsage nicht gehört? Das Flugzeug kehrt um.«
    Soeben wiederholte der Kapitän seine Ansage in schwer verständlichem Englisch. Er sprach von ungewöhnlichen Turbulenzen, von Sturm und Nebel, die den Anflug auf den Flughafen in Palermo-Falcone Borsellino unmöglich machten. Die Maschine musste nach Napoli-Capodichino umgeleitet werden, wo man zunächst eine Verbesserung der Wetterlage abwarten wollte.
    Eine plötzliche Windbö schüttelte das Flugzeug ordentlich durch, als wolle sie die Meldung bestätigen. Die Maschine stürzte in ein Luftloch, und das ärgerliche Gemurmel der Passagiere, das angesichts der Umleitung des Fluges laut geworden war, ließ augenblicklich nach. Nadja blickte in ängstliche Gesichter. Selbst der so abgebrüht wirkende Geschäftsmann rechts vor ihr schluckte heftig und wischte sich mit einem Stofftaschentuch über die nasse Stirn. Für einen Augenblick ging die Beleuchtung aus.
    »Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut ...«, murmelte Fabio.
    »Was meinst du?« Nadja gehorchte den Anweisungen der Stewardess und schnallte sich an. Der Kapitän leitete die Kehrtwende ein, und die Maschine legte sich spürbar zur Seite. Aus ihrem Fenster sah Nadja auf dunkle, fast schwarze Gewitterwolken hinab. Seltsam. Auch oberhalb des Flugzeugs, das in einer Höhe von mehr als 31.000 Fuß flog, trieben dunkle, schlierig wirkende Wolken dahin.
    »Das ist kein normaler Wetterumsturz«, sagte Fabio besorgt. »Auf Sizilien geschehen Dinge, die mir Angst machen ...«
    »Weswegen wir uns auf dem Weg dorthin befinden.«
    »Fragt sich nur, ob wir es noch rechtzeitig schaffen, bevor die Insel endgültig vom Rest der Welt abgeschnitten wird.«
    »Du glaubst, dass Bandorchu hinter diesen ... Wetterveränderungen steckt?«
    »Nicht notwendigerweise«, antwortete Fabio ausweichend. »Es ist wahrscheinlich, dass der Getreue seine Arme nach der Insel ausstreckt und die Umwelt darauf reagiert.«
    »Die Umwelt?
Das klingt geheimnisvoll.«
    »Sizilien ist nicht irgendein Ort«, sagte ihr Vater. »Die Insel spielte über lange Zeit eine ganz besondere Rolle in der Menschheitsgeschichte.«
    Die Wende war vollzogen, das Flugzeug kippte

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