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Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele

Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele

Titel: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele - Thurner, M: Elfenzeit 6: Die wandernde Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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selbst wenn es noch so groß und mächtig war. Wärme durchströmte mich, das Gefühl beginnender Befriedigung. Er eilte mir zu Hilfe, wollte die Annuna-Göttin anspringen und jenen Kampf ausfechten, der eigentlich meiner war.
    Er stieß sich ab, sprang Bellona an ...
    ... und landete in ihrer freien Armbeuge.
    Die Göttin lachte. Lachte mich aus.
    »Hast du dich jemals über Bluthasen schlau gemacht?«, fragte sie. »Wusstest du nicht, dass sie aus meiner Heimat in der Anderswelt stammen und von den Annuna vor vielen tausend Jahren als treue Jagdhelfer herangezogen wurden? So zugetan dir Cucurr auch gewesen sein mag, den alten Blutsbanden konnte er nicht widerstehen.
Er
hat dich verraten.
Er
hat mir die Verteidigungslinien und die Schwachpunkte rings um die Villa des Römers gezeigt.
Er
, dein bester Freund, ist schuld am tragischen Ende unseres kleinen Spielchens.«
    Die Annuna-Göttin meckerte abermals. Sie streichelte dem Bluthasen über das nasse Fell und entlockte ihm ein ... ein ... Schnurren, das ich niemals zuvor gehört hatte.
    Cucurr. Hatte. Mich. Verraten.
    Bellonas Lüsternheit wuchs an und drohte mich zu verschlingen, während sich meine Gedanken immer weiter verdunkelten. Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit verband sich mit Verzweiflung, vermischte sich mit einer schrecklichen Angst vor der Zukunft. Was sollten die kommenden Jahre noch für mich bereithalten – außer Wahnsinn?
    Etwas schlich sich in meinen Kopf, machte sich dort breit und breiter, verdrängte alles andere.
    Es war Chaos. Alles durchdringendes, nicht mehr enden wollendes Chaos, das mich fester und fester in den Griff bekam, während ich Julias Todeskampf mit ansah.
    Bellona erreichte, was sie wollte. Ich verlor.

8 Auf Heldenreise – Teil Drei
    Reine Schwächen, hä?«, kreischte Pirx. »Nichts kann dich erschüttern, du widerstehst einer jeden Versuchung. Das waren deine Worte, nicht wahr?
Nicht wahr?«
    »Lass mich in Ruhe, du aufgeblasener Stachelschwanz. Das war ein Ausrutscher. Ein einmaliger, möchte ich hinzufügen.«
    Sie tapsten weiter, immer die Strada Statale 249 am Ostufer des Gardasees entlang. Die Fahrer der wenigen Autos, die ihnen während der Nachtstunden begegneten, achteten nicht auf die beiden kleinen, hinter Leitplanken dahinmarschierenden Gestalten.
    »Ein Ausrutscher! Hah! Doppelt hah! Kaum wirft sich eines von diesen schlickigen Weibsbildern auf einem Felsen in Pose und erhebt seine grässliche Stimme, schmilzt du dahin wie Schweizer Käse.«
    »Wassernixen sind nicht schlickig.« Grog seufzte sehnsüchtig. »Ihre Haut ist rau, das Fleisch ist fest, und sie riechen gar köstlich nach Algen. Wenn sie mit den Flossen ins Wasser klatschen, dann tun sie es mit einer unglaublichen Anmut. Ihr Gesang öffnet dir das Herz. Und diese beiden groß gewachsenen Damen sind allemal eine Sünde wert, das kannst du mir glauben!«
    »Wassernixen!
Wesen, die sich mit
Wasser
waschen, statt abzuwarten, bis sich eine gesunde Schmutzkruste um die Haut bildet, welche sich dann bequem abbrechen lässt! Brrr! Wie kann man nur so pervers sein!«
    »Das ist Ansichtssache, mein Kleiner.« Grog schnalzte mit der Zunge. »Ssiurr und Chamssan sind wahrhaft göttliche Geschöpfe. Wenn ich doch nur ...«
    »Was willst du mir Wenn-ich-doch-nur-erzählen?« Pirx drängte sich vor Grog und stützte sich mit aller Kraft gegen den Grogoch, bis dieser stehen blieb. »Wassernixen sind nicht nur wegen ihres Reinlichkeitsfimmels gefährliche Geschöpfe; das müsstest
du
besser wissen als ich. Manche von ihnen haben die unangenehme Eigenschaft, dumme Geschöpfe mit ihrem Gesang zu bezirzen und sie, wenn sie wie verliebte Kapaune einen Balztanz aufführen, auszuweiden. Ja, auszuweiden! Hast du nicht gesehen, wie die beiden liebreizenden Geschöpfe ihre Kiefer ausgerenkt haben, bis ihnen die Kinnladen bis zu den schlaffen Brüsten herabhingen? Jede von ihnen hätte die Hälfte von dir verspeist – wobei ich bezweifle, dass du ihnen gemundet hättest.«
    »Hach, ich wünschte, Ssiurr hätte meinen Unterkörper abbekommen«, seufzte Grog wehmütig. »Wer weiß, was sie damit angestellt hätte.«
    »Zerkaut hätte sie ihn, du Rhinauxerox!« Pirx hieb dem Größeren mit dem Fuß gegen das rechte Knie. »Willst du nicht endlich einsehen, dass ich dir das Leben gerettet habe? Hätte ich dich nicht weggezerrt, würden deine bescheidenen Reste nunmehr im Wasser umhertreiben und als Fischnahrung dienen.«
    »Von Ssiurr und Chamssan zerkaut, nach allen Regeln der

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