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Elidar (German Edition)

Elidar (German Edition)

Titel: Elidar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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wortlos auf und machte Anstalten, sie zu verabschieden.
    »Warte«, sagte er plötzlich und zischte durch die Zähne. »Nein, warte, jetzt verstehe ich!« Er rieb aufgeregt die Hände aneinander, was ein trockenes, kratzendes Geräusch hervorrief. »Du bist der Nestling! Luca hat mir erzählt - nein, Nkar-Dag hat es erzählt. Du bist der Nestling, der einen der kleinen Brüder geritten hat!«
    Elidar sah ihn beunruhigt an. Irgendetwas schien ihn ungemein aufzuregen.
    Mukhar-Dag packte unvermittelt ihre Schultern. Der Griff seiner Klauenfinger bohrte sich unangenehm durch ihre Kleidung. Sein schuppiges Gesicht kam ganz nah, und sie musste an sich halten, um nicht zurückzuweichen.
    »Du siehst aus wie ein Mann«, sagte er. »Aber du bist ein Weibchen!«
    Woher wusste er das? Elidar schüttelte den Kopf, aber der Alte Drache schnaubte erregt. »Du kannst mich nicht täuschen«, zischte er. »Du befiehlst den kleinen Brüdern - du bist ein Weibchen!« Er ließ sie so abrupt los, dass sie taumelte und stieß einen Alarmruf aus, der irgendwo zwischen einem Pfiff und einem schrillen Schrei lag und ihr die Ohren klingeln ließ.
    Sie hörte das Geräusch rennender Füße und laute Antwortschreie und wich an die Wand zurück. Vielleicht konnte sie die Echsenmänner mit einem Lähmzauber zurückwerfen und fliehen. Würde sie den Weg zurück an die Oberfläche finden?
    Eine Horde Dkhev rannte auf sie zu, angefeuert von Mukhar-Dags Schreien. Der Höhlenraum war zu klein, um ihnen allen Platz zu bieten, und sie behinderten sich gegenseitig bei dem Versuch, Elidar zu umzingeln.
    Drachenkönigin, jetzt brauche ich dich, dachte sie verzweifelt, als der Lähmzauber an den ersten Angreifern nahezu wirkungslos abprallte.
    »Königin«, rief Elidar laut. In ihrem Inneren ertönte ein Lachen, das ihr voller Hohn erschien. Sie warf verzweifelt ihren stärksten Feuerzauber über die Angreifer, doch der Feuerball verpuffte ohne große Wirkung. Nur der Dkhev, der sie gepackt hielt, schrie vor Schreck und prallte zurück. Im Niederstürzen riss er zwei andere mit sich, aber die Nachdrängenden ließen sich davon nicht abschrecken. Drei stämmige Dkhev warfen sich auf Elidar und rangen sie zu Boden. Sie wehrte sich verzweifelt gegen die Echsenmänner, aber ihre Zauber verpufften, und sie musste sich schließlich gegen die Übermacht geschlagen geben.
    Keuchend, zerkratzt und zerschlagen, hastig mit Lederriemen gefesselt und halb ohnmächtig kniete sie vor Mukhar-Dag, der mit einer seltsamen Mischung aus Zorn und Furcht auf sie niederblickte.
    »Bringt das Weibchen hinunter«, befahl er. »Sie darf hier nicht bleiben. Fort mit ihr, schnell!«
    Elidar wurde auf die Füße gezerrt und trotz ihrer Gegenwehr aus der Höhle geschleift. Die Dkhev schleppten sie mit sich wie ein sperriges Möbelstück und nahmen keinerlei Rücksicht darauf, ob sie bei ihrem Lauf gegen Felsen, Mauern oder andere Hindernisse gerammt wurde. Nach einigen Dutzend Schritten wurde sie hart an der Schläfe getroffen, greller Schmerz blitzte auf wie Sonnenlicht, und als ihre Knie unter ihr nachgaben, warf einer der Dkhev sie über seine Schulter.
    Der Weg führte stetig abwärts, immer tiefer in die Höhlenwelt hinein. Die Fackeln beleuchteten die Umgebung mit einem unsteten Licht, das Konturen verzerrte und Schatten schwindelerregend tanzen ließ. Elidar überließ sich dem holpernden Lauf und kämpfte mit der Übelkeit, die der Schlag auf den Kopf ihr beschert hatte. Sie war ihrer Sinne kaum noch mächtig, und irgendwann verlor sie schließlich das Bewusstsein.

35
    S till, kühl und dämmrig. Sie blinzelte durch die halbgeschlossenen Lider. Wo war sie? Sie lag unter einer weichen Decke, und ihr taten alle Knochen weh, als wäre sie von einer Herde Dakhs niedergetrampelt worden. Ihr Kopf hämmerte, und sie ertastete eine schmerzhafte Beule.
    Elidar richtete sich ächzend auf und sah sich um.
    Sie befand sich in einem kleinen, höhlenähnlichen Raum, der mit Decken und Kissen behaglich eingerichtet war.
    Ein Feuer brannte in einem kleinen Kamin, aber die Kühle im Raum wurde dadurch kaum gemindert. Elidar fröstelte, als sie die Decke zurückschlug. Sie war beinahe vollständig bekleidet, nur ihr Mantel lag ordentlich zusammengefaltet auf einem Hocker und ihre Schuhe standen darunter.
    »Wie komme ich hierher?«, fragte sie sich.
    Du bist zuhause, wenn auch nicht ganz freiwillig.
    »Was?«, entfuhr es Elidar.
    Dann kehrte die Erinnerung zurück. Sie befand sich tief unter

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