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Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Titel: Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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das Geringste gehört, einmal abgesehen davon, dass Jönsson behauptet, es gehe voran und er glaube, recht bald die Lösung präsentieren zu können.«
    Elina starrte auf den Tisch.
    »Kann ich etwas für dich tun?«, fragte Rosén vorsichtig.
    »Danke, dass du fragst, John. Aber es geht schon.«
    Elina erhob sich, doch Rosén hielt sie auf.
    »Noch etwas. Das SKL hat das Video analysiert.«
    »Und?«
    Rosén griff zu einem Blatt Papier.
    »Es ergab nichts Neues. Sie sagen, dass es sich nur um eine Person handelt, die spricht. Es gab also kein Gespräch. Ob es sich um die Stimme von Jamal oder seinem Mörder handelt, wissen wir nicht.«
    »Was sagt die Person?«
    »Das SKL hörte nicht viel mehr als wir. Die Person spricht 7,2 Sekunden lang. Ein X-Laut ganz am Anfang ist deutlich zu vernehmen. Nach 5,1 Sekunden ist dieses kurze is zu hören. Und das letzte Wort meinte das SKL als Wald deuten zu können.«
    »… x … is … Wald? Das ist zu wenig, um daraus einen vernünftigen Satz bilden zu können.«
    »John, dieses Video … das ist …«
    »Määttä sagte das schon. Du denkst an etwas Bestimmtes.«
    »Ja, aber es ist wie immer. Das ist nur so ein Gefühl, ohne dass ich genau wüsste, warum. Lach mich bitte nicht aus.«
    John Rosén schüttelte den Kopf.
    »Warum sollte ich? Du hast in der Regel Recht, was deine Intuition angeht. Du siehst Dinge, die uns anderen entgehen. Das ist mit einer der Gründe, warum du Mitglied der Mordgruppe bist.«
    »Noch einmal vielen Dank. Das wollte ich hören.«
    »Manchmal bist du nur etwas langsam. Kannst du auf dem Weg zwischen Intuition und Gewissheit nicht eine Abkürzung nehmen?«
    Elina verließ ihn mit einem Lächeln auf den Lippen.
     
    Es dauerte Stunden, bis es Elina gelang, einen arabischsprachigen Dolmetscher aufzutreiben, der bei Jamal Al-Sharifs Eltern in Gaza anrufen konnte. Der Vater war am Apparat. Eine etwas konfuse Unterhaltung folgte, da der Vater zuerst glaubte, die Polizei habe den Mörder seines Sohnes gefasst. Dann ging es dem Vater hauptsächlich darum, seinen Sohn in Heimaterde begraben zu dürfen. Die Fragen nach Jamals Cousin Sayed verstand er falsch. Er glaubte zuerst, dass dieser ebenfalls getötet worden sei.
    Elina überlegte, ob der Dolmetscher wohl schlecht übersetze oder ob der Vater wegen des Todes seines Sohnes verwirrt war.
    Zu guter Letzt erzählte der Vater jedenfalls, dass Sayed und Jamal nicht nur Cousins, sondern auch sehr gute Freunde gewesen seien. Sayed habe Gaza vor drei fahren mit Hilfe einiger Autoschmuggler verlassen, mit der Absicht, nach Schweden und damit zu Jamal zu gelangen. Da Sayed nie in Schweden angekommen war, hatte Jamal begonnen, sich Sorgen zu machen. Sein Vater und er hatten im Laufe der Jahre mehrmals über diese Sache gesprochen, aber keiner von beiden hatte gewusst, was Sayed zugestoßen sein könnte. Der Vater berichtete, Sayeds Eltern hätte das Verschwinden ihres Sohnes sehr getroffen. Und inzwischen hätten sie die Hoffnung, ihren Sohn wiederzusehen, auch vollkommen aufgegeben.
    Dann hatte Elina versucht, sämtliche Fragen des Vaters über den Tod seines Sohnes zu beantworten. Einmal machte der Dolmetscher eine Pause, hielt die Sprechmuschel zu und sagte: »Er weint.«
    Als sich der Vater wieder etwas gefangen hatte und ihm auch keine weiteren Fragen mehr einfielen, fasste Elina einen raschen Beschluss: »Haben schwedische Behörden vor Jamals Tod schon einmal mit Ihnen Kontakt aufgenommen?«
    »Nein«, sagte der Dolmetscher nach einer kurzen Diskussion mit dem Vater.
    »Wurde nach Jamal gefahndet, ehe er Gaza verließ?«
    Die Frage wurde erneut verneint.
    »Weder bei den Israelis noch bei den Palästinensern?«
    Ein weiteres Nein.
    »War er in irgendeiner politischen Organisation in Gaza aktiv?«
    Weitere Worte auf Arabisch. Am anderen Ende wurde geantwortet. Der Dolmetscher schüttelte den Kopf.
    Elina stellte dieselben Fragen über Sayed und erhielt dieselben Antworten. Sayed sei geflohen, um nicht in den Kämpfen umzukommen.
    Nachdem das Telefonat beendet war, fragte Elina den Dolmetscher, ob Sayed Al-Sharif Gaza wirklich mit Hilfe von Autoschmugglern verlassen habe. Ob es sich nicht um Menschenschmuggler gehandelt habe?
    In gebrochenem Schwedisch erklärte der Dolmetscher: »Die Israelis verkaufen ihre Autos an Händler in Gaza und melden sie dann als gestohlen, um die Versicherung zu kassieren. Schmuggler schaffen diese Fahrzeuge dann auf verschiedenen Wegen nach Gaza. Früher war das mit einer

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