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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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drah­ti­ge Mann nach vorn, wo die Schutz­an­zü­ge la­gen. Mit dem In­fra­rot­ge­rät muß­te er auch jetzt sehr gut se­hen kön­nen.
    »Neh­men Sie einen großen Treib­stofftank mit«, rief ich ihm noch nach.
    Mi­nu­ten spä­ter zisch­te drau­ßen die Schleu­se. In die ent­ste­hen­de Stil­le drang das Sum­men des Um­for­mers, in dem die ther­mi­sche Ener­gie des Ato-Mei­lers so­fort in Strom um­ge­wan­delt wur­de.
    Han­ni­bals Au­gen glänz­ten, als er läs­sig be­merk­te:
    »Wir schei­nen tat­säch­lich klei­ne Wun­der­tie­re zu sein. Män­ner mit to­ten Ge­hir­n­en. Wie war das mit dem au­ßer­ir­di­schen Auf­trag? Mars oder Mond? Wuß­te Hol­mar be­stimmt nicht mehr?«
    Ich sah nach­denk­lich auf die iso­lier­te De­cke. Über uns er­hob sich ein gi­gan­ti­sches Fels­mas­siv, und so sprach ich das aus, was mich schon wo­chen­lang be­las­tet hat­te. Auf Han­ni­bals Fra­ge ging ich nicht ein. Hol­mar hat­te nicht mehr ge­wußt.
    »Wel­che Ener­gie müß­te man auf­wen­den, um das ge­sam­te Kang­di­kar-Ge­bir­ge mit­samt dem Sechs­tau­sen­der in harm­lo­se Ga­se zu ver­wan­deln?«
    Er blieb so auf­fäl­lig ru­hig, daß ich mich er­tappt fühl­te. Der Klei­ne hat­te al­so auch schon über die Sa­che nach­ge­dacht.
    »Ei­ne H-Bom­be von acht­hun­dert Me­ga­ton­nen TNT müß­te ge­nü­gen. Über uns sind noch drei Ki­lo­me­ter ge­wach­se­ner Fels, aber uns dürf­te trotz­dem ziem­lich heiß wer­den. Bei­na­he ver­wun­der­lich, daß sich die Macht­ha­ber des Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des noch nicht zu ei­nem sol­chen Schritt ent­schlos­sen ha­ben, wie? Viel­leicht sind wir ih­nen aber nicht so viel wert. Es könn­ten auch Na­tur­freun­de sein. Im Som­mer ist es hier sehr schön.«
    Sein sar­kas­ti­sches Lä­cheln ver­an­laß­te mich zu ei­ni­gen kräf­ti­gen Flü­chen. Wir hat­ten un­ver­schäm­tes Glück, daß in un­se­rer un­mit­tel­ba­ren Nach­bar­schaft be­deu­ten­de In­dus­trie­an­la­gen und Städ­te la­gen. Wenn über dem Kang­di­kar ei­ne schwe­re Fu­si­ons­bom­be hoch­ging, muß­te es auch da drü­ben schwe­re Ver­wüs­tun­gen ge­ben.
    Ich kann­te un­se­re Freun­de vom GAS-Ge­heim­dienst. De­nen wä­re es nicht dar­auf an­ge­kom­men, einen Test­ver­such über dem Trans-Hi­ma­la­ja aus­zu­füh­ren, nur um ei­ne ge­fähr­li­che Zen­tra­le der GWA aus­zu­schal­ten. Sie muß­ten un­ge­fähr wis­sen, in wel­chem Win­kel wir uns ver­bor­gen hiel­ten. Un­ge­fähr, be­deu­te­te aber in die­ser wil­den Um­ge­bung so viel wie nichts. Für einen Schlag mit kon­ven­tio­nel­len Waf­fen hät­ten sie un­ser Ein­schlupf­loch schon ge­nau ken­nen müs­sen. Das war im­mer­hin ein be­ru­hi­gen­der Ge­dan­ke.
    Zwei Stun­den spä­ter sprach un­ser Emp­fän­ger an. Wir la­gen auf der Fre­quenz, auf der TS-19 sein Kurz­si­gnal ab­set­zen soll­te. Vier­mal An­ton, dann war es schon wie­der vor­bei. Al­so war er gut durch­ge­kom­men. Wenn das Glück ihm treu blieb, muß­te er in wei­te­ren zwei Stun­den in der Schleu­se er­schei­nen. Hof­fent­lich war man auf den bei­den Raum­sta­tio­nen auf­merk­sam ge­we­sen. Viel­leicht hat­te der Al­te auch ei­ni­ge hoch­flie­gen­de Ato-Bom­ber mit SUK-Emp­fän­gern über den Golf von Ben­ga­len ge­schickt. Sup-Ul­tra-Kurz­wel­len küm­mer­ten sich zwar in kei­ner Wei­se um die Io­no­sphä­re, doch da­für folg­ten sie der ge­ra­den Li­nie. Al­les, was hin­ter dem Ho­ri­zont lag, konn­te nicht mehr er­reicht wer­den.
    »Wenn das nur gut geht«, seufz­te Han­ni­bal.
     
     

2.
     
    Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling, all­mäch­ti­ger Chef der GWA, hat­te uns erst ein­mal zwei­hun­dert­fünf­zig Ki­lo­me­ter weit flie­gen las­sen – und das im Hoch­ge­bir­ge.
    Wir hat­ten für die ver­hält­nis­mä­ßig klei­ne Stre­cke vier­und­zwan­zig Stun­den be­nö­tigt, da wir im­mer wie­der zum Ver­steck­spie­len ge­nö­tigt wa­ren.
    Un­se­re Spe­zi­al­kar­ten hat­ten uns den Weg zum wei­ter süd­lich flie­ßen­den Ober­lauf des Brah­ma­pu­tra ge­wie­sen. Wir hat­ten es mit den Ein­mann-Ro­to­ren zwar ziem­lich gut ge­schafft, aber an ei­ne Rück­kehr war nicht mehr zu den­ken. Der

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