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Ellorans Traum

Ellorans Traum

Titel: Ellorans Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill
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meine Mutter will nicht mit mir darüber sprechen, und Jemaina, die bei meiner Geburt geholfen hat, sagt, es sei nicht ihr Geheimnis, und sie dürfte mir nichts darüber sagen.« Meine Stimme kippte, und ich befürchtete, vor ihm in Tränen auszubrechen und meine Schande damit zu vervollständigen. Er strich zärtlich über meine Schultern und beugte sich dann hinunter, um einen Katzenkuß auf meinen Hals zu drücken. Meine Muskeln versteiften sich sofort wieder, und ich verspürte den dringenden Wunsch, aufzuspringen und fortzulaufen.
    »Ho, ruhig, junges Füllen«, brummte er beruhigend. »Hast du vergessen, was ich dir versprach?« Er hockte sich bequem neben mich und ließ die langen Arme baumeln. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an.
    »Ich denke, ich erzähle dir besser etwas von mir und meinem Volk, damit du aufhören kannst, dich zu fürchten.« Sein Gesicht glättete sich und wurde weich. Der Geruch, der von ihm ausströmte, war milder geworden und mutete etwas pudrig an.
    »Bei meinen Leuten ist es nicht üblich, eine geliebte Person zu etwas zu zwingen. Wir lieben uns gerne und oft, aber es ist immer ein freiwilliges und von Herzen gegebenes und genommenes Geschenk.« Er verstummte. In seinen Augen stand wieder dieselbe Verwirrung und Unruhe, die ich schon einmal in ihnen bemerkt hatte. Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Erstaunt sah ich, daß seine Finger leicht bebten.
    »Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen«, fuhr er stockend fort. »Ich habe mich niemals zuvor von einem Mann oder einem Jüngling angezogen gefühlt, und ich weiß, daß kein Angehöriger meines Volkes das billigen würde. Es ist bei uns nicht so üblich wie bei euch Menschen. Dennoch ...«, er verstummte, und seine Augen waren traurig.
    Ich wußte nicht, was ich sagen oder denken sollte. »Was meinst du mit ›ihr Menschen‹?« stellte ich schließlich in meiner Not die naheliegendste und dümmste Frage. »Willst du damit etwa sagen, daß du kein Mensch bist?« Er blickte mich erschreckt an. Ich konnte erkennen, daß er mir unfreiwillig etwas verraten hatte, das ihn nun reute. Zwar setzte er sofort seine gewohnt spöttische Miene auf, aber jetzt durchschaute ich sie zum ersten Mal als die Maske, die sie war.
    »Natürlich«, antwortete er schnell und leichthin. »Du hast doch selbst ganz richtig erkannt, daß ich in Wirklichkeit ein Pukh bin.« Ich entließ ihn nicht aus meinem fordernden Blick, doch er erwiderte ihn mit höchst unschuldsvoller Miene. Wenn ich ihn recht verstanden hatte, hatte er mir soeben eine unverblümte Liebeserklärung gemacht. Wie sollte ich mich nun bloß verhalten? Er erlöste mich aus meiner Zwickmühle, indem er mich ungefragt wieder auf den Bauch drehte und mit seiner Massage fortfuhr. Ich seufzte und ergab mich. Seine Finger wanderten über meinen Rücken und gingen tiefer. Er bearbeitete schweigend meine Füße. »Dreh dich um«, befahl er kurz und fuhr, nachdem ich seinen Worten entsprochen hatte, mit meinen Armen fort. Er arbeitete sich in stiller Konzentration zu meinen Schultern vor und verharrte, die Hände auf meine Schlüsselbeine gelegt. Stumm sahen wir uns an. Seine Augen stellten eine drängende Frage. Ich konnte sie ihm nicht beantworten, meine Stimme versagte mir ihren Dienst. Sein Gesicht näherte sich dem meinen, und er küßte mich sanft auf den Mund. Seine Lippen waren warm und weich. Seine Hände legten sich zärtlich um mein Gesicht, und ich mußte die Augen schließen, als etwas tief in mir schmolz und seinen Widerstand aufgab. Ich legte meine Arme um ihn und zog ihn ganz zu mir hinunter. Sein Mund wanderte über mein Gesicht und traf wieder auf meine Lippen. Sie öffneten sich unter dem weichen Druck, und ich begann, seine Küsse zu erwidern. Mit zögernden Händen erforschte ich seinen Körper. Er war fest und warm, und fühlte sich seltsam fremdartig an. Es war ein wenig so, als wären Toms Muskeln an den falschen Stellen oder aus einem anderen, festeren Material gemacht als meine oder die anderer Menschen. Ich konnte es mir nicht richtig erklären, und gerade in diesem Augenblick wollte ich es auch gar nicht. Seine streichelnden Finger und forschenden Lippen nahmen mir den Atem. Seine Hände wanderten über meinen Bauch und nestelten an meinem Hosenbund. Ich klammerte mich mit unsicheren Händen an ihn; kalte und heiße Schauer liefen über meine Haut. Er schob seine Hand zwischen meine Beine und erstarrte plötzlich.
    »Aber was zum ...«, ein Blick aus unendlich

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