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Eloises Hingabe

Eloises Hingabe

Titel: Eloises Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marcuse
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Ihren Geschmack getroffen, Sir.“
    Er beugte sich zu ihr und strich bewundernd über ihr Dekolleté. „Wir sollten gleich in den Keller gehen und das Dungeon vergessen.“
    „Sie sind heute sehr ungeduldig, Sir.“
    „Gut, wie du willst. Wir spielen, und zwar den ganzen Tag. Es ist erst vorbei, wenn ich es ausdrücklich sage.“
    „Ja, Sir.“ Vibrierende Unruhe machte sich in Eloise breit. Sie hatte ihn mit voller Absicht in diese Richtung gelenkt. Als sie am Morgen erwacht war, hatte ihr der Gedanke an den Raum unter der Treppe Angst eingeflößt. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie einen Rückzieher machen würde, sollte er so vorsichtig mit ihr umgehen wie gestern Abend. Sie wollte seine Führung, und sie liebte seine Autorität. Er war sexy, wenn er diesen konzentrierten, durchdringenden Blick hatte.
     
    Pünktlich um acht Uhr standen sie vor dem Dungeon . Zu ihrer Verwunderung waren keine anderen Besucher zu sehen.
    „Kann es sein, dass geschlossen ist?“
    „In der Tat, Eloise. Es wird erst in zwei Stunden geöffnet. Wir haben das ganze Gewölbe für uns.“
    Durch einen Seiteneingang wurden sie in das Gebäude gelassen. Der junge Mann sprach nicht, sah Eloise nicht an. Wortlos schloss er hinter ihnen die Tür und verschwand.
    Eloise stockte der Atem, als sie das Gemäuer betraten. Schon der Eingang ließ angstvolle Schauer durch ihre Adern fließen. Alte Gaslaternen verbreiteten ein düsteres, geheimnisvolles Licht. Die roten Backsteinwände sahen feucht und modrig aus. Zum Glück hatte man den typischen Geruch von Fäulnis nicht imitiert. Eloise stand am Eingang zu den Themenräumen unter einem Torbogen und holte zitternd Luft. Sie war schon kein Freund von Geisterbahnen. Umso mehr versetzte sie die Atmosphäre im Dungeon in Angst und Schrecken.
    „Gib mir deine Jacke.“ Victors Stimme durchschnitt die Stille, und Eloise zuckte erschrocken zusammen. Ihre Finger zitterten, als sie die Jacke auszog. Fröstelnd, nur mit der dünnen Spitzenkorsage bekleidet, murmelte sie vor sich hin: „Ich hätte einen Wollpulli anziehen sollen.“
    Victors teuflisches Grinsen beruhigte sie kein bisschen. Zwar waren die Bilder nichts als Illusionen, doch Eloises Fantasie machte aus den Szenen reale, bewegte Bilder. Victor schob sie bestimmend in das Gewölbe. Er weidete sich an ihrer Unruhe, und Eloise war sich sicher, dass er nicht nur mit ihr durch die Ausstellung gehen würde. Er hatte sich etwas Gemeines ausgedacht, das sie bis ins Mark erschrecken würde.
    In der ersten Nische war eine Enthauptungsszene dargestellt. Der Delinquent lag mit dem Kopf auf dem Schafott, kniend, mit auf den Rücken gebundenen Händen, und hatte natürlich das Gesicht dem Betrachter zugewandt.
    Ein Hüne von einem Mann stand neben dem Gefesselten, das riesige Vollstreckungsbeil über dem Kopf erhoben. Die Axt war blutverschmiert, und Eloise sah einen Tropfen Blut, der von der unteren Spitze tropfte und eine Lache unter den Füßen des Scharfrichters bildete. Der Kerl trug wildlederne Kniebundhosen und war ansonsten nackt. Eloise schauderte. Es sah alles so echt aus. „Lass uns bitte weitergehen“, flüsterte sie.
    Die nächste Szene war allerdings noch blutrünstiger. Sweeney Todd. Eloise stöhnte auf. Sie hatte das Musical mit Johnny Depp gesehen, aber diese Szene war einfach nur abscheulich. Sie sah, wie das Blut über den Boden floss. Es bewegte sich tatsächlich. Irgendwie musste sie sich beruhigen. Wenn sie nur die technischen Aspekte betrachtete, vielleicht würden die Szenen ihre Gruselwirkung verlieren?
    „Wie machen die das nur, dass es so echt aussieht?“
    „Ganz einfach. Jede Nacht kommen sie hierher, schlachten Menschen ab und verteilen das Blut. Tagsüber trocknet es.“
    Eloise begann zu zittern. „Du bist unmöglich.“
    „Vorsicht Eloise, die Regeln gelten. Du wolltest es so.“
    Sie nickte verzagt.
    „Ich denke, du liebst Blut?“
    „Kein Vampir würde je so viel Blut verschwenden. Das ist die reinste Sauerei.“
    Aus dem Augenwinkel sah Eloise etwas an ihnen vorbeihuschen. Sie fuhr herum.
    „Ist was?“, fragte Victor boshaft.
    Er wusste genau, was los war, dessen war sie sich sicher. Ein Gefühl der Angst kroch ihr die Wirbelsäule hinauf und setzte sich im Nacken mit kalten, glitschigen Fingern fest. Sie hasste es. Schweigend folgte sie Victor.
    In der nächsten Nische befand sich ein Folterkeller. Eine nackte Frau war in einen Pranger gespannt. Hinter ihr stand ein Mönch und schwang eine Peitsche mit

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