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Elsas Küche: Roman (German Edition)

Elsas Küche: Roman (German Edition)

Titel: Elsas Küche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Fitten
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tun hatten, hatte sich Elsa auf dem Weg zum Restaurant gedacht. Die Geschäfte machten erst in ein paar Stunden auf, und bis dahin konnten sie die Coupons problemlos verteilen, das wusste Elsa. Damit bekam man Frühstück zum Rabattpreis, und auf der Rückseite war eine Wegbeschreibung zum Restaurant.
    »Schlaue Idee«, sagte Eva, als sie den Zettel gelesen hatte. Sie sah den neuen Tellerwäscher an. »Am besten verteilen wir sie zuerst an große Familien und Gruppen.«
    Elsa blieb währenddessen im Restaurant und kümmerte sich um das marinierte Fleisch. Ihre alten Lehrer waren mit dem Kritiker im Schlepptau in die Stadt zurückgekommen, hatten sich im Hotel einquartiert und sie dann angerufen, woraufhin sie Schweinelende in Streifen geschnitten und über Nacht in Weißwein mariniert hatte. Elsa hatte sie diesmal nicht vom Bahnhof abgeholt, sie aber zum Frühstück oder Mittagessen in die Tulpe eingeladen. Sie hatten sich für den späten Vormittag angekündigt. Danach wollte Elsa sich mit den dreien im großen Park außerhalb der Innenstadt das Ende des Umzugs ansehen.
    Während sie die Schweinelende inspizierte, dachte Elsa an die drei. Sie überlegte, ob sie zum Hotel gehen und nach ihnen sehen sollte, verwarf den Gedanken aber wieder.
    Eva und der neue Tellerwäscher verteilten alle Zettel und kamen zurück, als das Restaurant gerade aufmachte. Eine Schar Stammgäste wartete schon vor der Tür. Elsa ließ sie herein und begrüßte jeden persönlich.
    »Kommen Sie frühstücken«, sagte sie.

    Einer von den Köchen trug die Tafel nach draußen, auf der die zwei Gerichte des Tages standen – beide mit Schweinefleisch: Rührei mit Speck zum Frühstück und gebratene Dillschweinelende zum Mittagessen. Falls die Dozenten und der Kritiker kamen, würde sie ihnen das Essen selbst zubereiten – nur das Tagesgericht ohne großes Tamtam.
    Um 8.15 Uhr stand Elsa in der Küche und kochte mit ihren beiden Köchen. Die Tulpe war voll. Sie hörte Tellerklappern und den hellen Ton des Silberbestecks, das ans Geschirr stieß. Das Frühstück war eine viel lautere Angelegenheit als das Abendessen, wie ihr sofort aufgefallen war. Auch die Arbeit ging viel schneller. Der Oberkellner sprang wie ein Jo-Jo zwischen Küche und Lokal hin und her, schrie neue Bestellungen, übergab die Coupons und versuchte, lauthals darauf hinzuwirken, dass alles noch schneller ging.
    »Das ist ein Irrenhaus!«, rief er.
    Immer mehr Leute kamen in die Innenstadt, und auf der Suche nach einem Platz an der Umzugsstraße erfuhren sie von denen, die schon fertig gefrühstückt hatten, von der Tulpe , und gingen ebenfalls hin – um einen Happen zu essen oder weil ihnen nichts Besseres einfiel. Danach kehrten sie lächelnd zum Boulevard zurück, und andere, die gerade angekommen waren, fragten sie, wo sie gewesen seien.
    »Worüber lächeln Sie denn?«
    »Um die Ecke ist ein gutes Frühstückslokal.«
    Die Leute ließen sich das durch den Kopf gehen. Sie holten ihre mitgebrachten Brötchen heraus und schüttelten den Kopf über deren Anblick. Sie waren matschig geworden, und der Umzug begann erst in ein paar Stunden. Der Boulevard hatte ansonsten nur Fast-Food-Restaurants und ein paar Zeitungskioske zu bieten. Sie kamen an den Drei Rosen vorbei, sahen durchs Fenster und fanden das Lokal vielversprechend, doch obwohl drinnen ein paar Leute werkelten, hatte es geschlossen, und sie gingen achselzuckend weiter.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, sagten sie. »Werfen wir doch einen Blick in das Frühstückslokal.«
    Um neun Uhr hatte sich eine lange Schlange vor der Tulpe gebildet. Elsa und ihr Team konzentrierten sich noch mehr und arbeiteten die Bestellungen ab. Eva schäkerte und flirtete immer noch, achtete aber darauf, dass die Kellner die Gäste möglichst schnell bedienten und gleich abkassierten. Sie half beim Abräumen und wies Tische zu.
    »Heute gibt’s kein Rumsitzen«, erklärte sie ihnen. »Wenn sie fertig gefrühstückt haben, warten Sie einen Augenblick, bis sie ihren Kaffee ausgetrunken haben. Wenn sie keine Anstalten machen, noch etwas zu bestellen, bringen Sie ihnen die Rechnung unaufgefordert.«
    Es war ihr gelungen, die Schlange in Bewegung zu halten, sodass niemand unruhig wurde, und die glücklichen Gesichter derer, die aus dem Lokal strömten, sorgten dafür, dass die Leute weiter Schlange standen.
    »Muss gut sein«, sagte einer.
    »Sieht ganz so aus.«
    Es herrschte Volksfestatmosphäre. Als ein Straßenmusiker vorbeikam, der zum

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