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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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Härchen an seinem Körper richtete sich auf. Er fühlte sich stark erinnert an die unheimlichen Auswirkungen der Alten Sprache, nur dies war um Einiges stärker. Er konnte kaum noch denken, nur dastehen und sein endgültiges Schicksal heran nahen sehen.
    "Jesco Fey", kam es leise und rau aus Roberts Mund.
    "Ja", hörte Robin Jesco wie durch dichten Nebel sagen. "Wieder mal ich."
    Robin sah und spürte zugleich, wie sich Roberts schwarzer Blick auf ihn richtete. Beinah sackten die Beine unter ihm weg. Irgendwie konnte er sich aufrecht halten und brachte aus trockener Kehle tatsächlich den Satz heraus, von dem er verzweifelt hoffte, er würde sein Leben retten: "Ich diene ihm nicht mehr, darum bist du jetzt frei“.
    Die tanzenden Schatten machten ihn schwindelig und sein Körper fühlte sich bereits taub an. Statt einer Antwort erklang wiederum Jescos Stimme. "Können wir miteinander reden?"
    Doch Robert sah weiterhin auf Robin und sagte, noch immer sehr leise: „Ich habe dich doch gewarnt, kleiner Prinz“.
    Robin verlegte sich auf ein angstvolles Flehen: "Ich will nicht sterben. Bitte, hilf mir!“
    Jesco schaltete sich wieder dazwischen. Er erklärte mit erstaunlich fester Stimme: "Robin hat die Wahrheit erfahren über den, den er zuvor seinen Herrn nannte. Aus einem Buch, das dieser selbst geschrieben hat. Ein Buch, das seine - und wohl zum Teil auch deine Geschichte schildert."
    Daraufhin brachte Robin kläglich hervor: "Ich kann ihm nicht mehr dienen. Irgendwann würde er mich umbringen, wie er es mit den anderen vor mir auch getan hat."
    "Dann lauf", erwiderte Robert nun. "Vielleicht entkommst du ihm – und mir."
    "Laufen", wiederholte Robin schwach und mutlos. "Das macht keinen Sinn. Aber ich möchte... noch sagen, dass dieses Wesen, dass mir das Buch brachte... es hat mir ein Geheimnis verraten." Wie automatisch erhob er die zitternden Hände leicht vor sich, als hielte er das besagte Buch noch immer. "Ich weiß, wie du seine Pläne vereiteln kannst. Du kannst ihn hindern, dass sich noch einmal alles wiederholt." Er schluckte hart. "Doch... doch das geht nur, wenn du Jesco und mich mitnimmst auf dem Weg. Jesco soll sein Mädchen zurück bekommen. Und ich will deinen Schutz."
    Robert bewegte verneinend den Kopf. "Ich will euch beide nicht", meinte er dumpf. "Überleg es dir", ließ Robin nicht locker, der daraus Hoffnung schöpfte, dass er bis jetzt noch am Leben geblieben war. "Es geht um keine Kleinigkeit, glaub es mir... Ich weiß, wo er liegt, der alte Herrscher. Der Priester-König aus Afrika, dessen Samen er nahm...". An dieser Stelle verstummte er.
    Im selben Moment, als er zu reden aufhörte, fühlte er wie dieser dunkle Blick ihn mit einem Mal festhielt, während die Welt um ihn herum verblasste. Er hatte keine Chance, sich abzuwenden, konnte sich nicht rühren. War es möglich, fragte er sich verzweifelt, dass diese Augen in seinen Kopf dringen konnten? Er vermochte sich nicht im Geringsten gegen diesen Angriff zu wehren. Nur am Rande des Bewussteins registrierte er, dass die heftige Vibration verebbte und mit seinem Umfeld auch die tanzenden Schatten verblassten.
    Er wollte diese Information, auf die er gesetzt hatte, sein Leben zu bewahren, um nichts in der Welt ohne Gegenleistung preisgeben. Doch nun war er sich gewiss, dass er im Begriff war, alles zu verlieren. Er hörte Jesco ganz in der Nähe sprechen, doch die Worte drangen nicht an seinen Verstand. Schlussendlich gaben die Beine unter ihm nach, er sackte nach vorn und wurde von zwei Armen gefangen.
    Robins Bewusstsein klärte sich erstaunlich schnell wieder. Es war Jesco, der zwischen Robert und ihn getreten war, ihn nun festhielt und ihm langsam wieder zurück auf die Beine half.
    „Alles in Ordnung“, murmelte er. In Wirklichkeit beschlich ihn jedoch das grauenvolle Gefühl, gerade eben sein endgültiges Todesurteil erhalten zu haben. Der Vollzug dieses Urteils ließ allerdings jetzt noch auf sich warten.
    Mit unverhohlen kaltem Zorn drang Roberts Stimme an sein Ohr:
    „Du entwickelst dich zu einem Ärgernis, Jesco Fey.“
    Jesco, der merkte, dass Robin bereits wieder fest auf den Beinen stand, wandte sich zu Robert um. „Was hat er getan, dass du ihn angreifst?“ fragte er.
    „Angreifen“, wiederholte Robert verächtlich. „Du mischt dich ein in Dinge, von denen du keine Ahnung hast.“
    Ohne sich beirren zu lassen, gab Jesco fest zurück: „Lass Robin einfach in Ruhe.“
    Robin nahm all seinen Mut zusammen, hob den Kopf und

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