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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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Gegenstand. Genau in diesem Moment begann sie, ihn endlich zu hassen.
    „Ziehst du das durch, dann gebe ich unserem Unternehmen eine zweite Chance“, rief der Hüne hinter ihnen.
    „ Ich habe nichts anderes erwartet“, erwiderte Robert kalt.
     
     
     
     
     

14. Rache

------- ROBIN  DUNGSLEAR -------
     
    Erst in der Morgendämmerung fanden sie heraus aus dem Wald, denn ihre Fackel war unterwegs längst ausgebrannt. Robin kaute noch immer auf Jescos Weigerung herum, Katharina nachzueilen und ihr beizustehen.
    „Robin, manche Aufgaben sind nur für einen alleine!“ hatte Jesco gesagt und ihn mit sich fort in den nachtschwarzen Wald gezerrt.
    Nun, da das erste Morgenlicht über die nebeligen Felder strich, hatte Robin diese Kröte noch immer nicht geschluckt.
    „Woher kommt es, dass du dir plötzlich über so viele Sachen so sicher bist? Das regt mich auf!“ schimpfte er in die Stille hinein. Einerseits fühlte er sich recht wohl, jemanden an seiner Seite zu haben, der eine solche Beharrlichkeit ausstrahlte. Doch: Die junge Frau konnte jetzt bereits tot sein und sie beide wären dann schuld daran!
    „ Es geht mehr hinter den Kulissen vor sich, als wir ahnen. Warum ließ Robert Ludwig auf mich schießen? Meinst du nicht, er hätte mich theoretisch selbst erledigen können?“
    „ Das ist ja sehr beruhigend“, gab Robin heftig zurück. „Wenn er es nicht selbst machen will, dann wird er schon längst eine andere eine Möglichkeit gefunden haben, ihr wehzutun!“
    Darauf blickte Jesco Robin nur an. Ja, sie hatten dieses Thema schon die halbe Nacht lang bearbeitet - und die Antwort blieb immer dieselbe. Sie fanden ihre Pferde dort, wo sie sie zurückgelassen hatten und schlugen nun wieder schweigend den Weg zu Katharinas Haus ein. Elisa öffnete ihnen die Tür, sie fragte gar nicht nach der verlorengegangenen jungen Frau, sondern war von einer anderen brennenden Frage erfüllt: „Hast du Kunde von Asno?“ fragte sie Jesco.
    „Gar nichts“, sagte der Angesprochene. „Aber lass uns doch erst einmal herein.“
    Tadeya stand wartend im Türrahmen zur Küche, schenkte dem zurückgekehrten Freund ein frohes Lächeln und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
    Elisa hakte indessen weiter nach: „Du hast den schwarzen Priester gesehen, oder? Hatte er beide seiner Helfer bei sich?“
    „ Ich habe dort euren Ludwig getroffen und Robin schloss sich mir an“, erwiderte Jesco. „Sonst war außer Robert kein Mensch dort.“
    „ Was geht da vor sich?“ fragte Elisa und strich sich mit den Fingern das wirre Haar zurecht. Robin sah sofort, dass der Ring an ihrer Hand tatsächlich fehlte: Sie waren nun also beide Entronnene.
    „ Frau Sleyvorn,“, warf er vorsichtig ein, „er lässt seine Leute nicht am Leben. Georg wird sicher ebenso tot sein wie jetzt Ludwig.“
    Sie blickte ihn nun an. „Robin“, sagte sie, „ich kenne seine Grausamkeit zur Genüge. Doch habe ich gesehen, wie er Georg fortschickte und ich hegte die Hoffnung, dass dieser Mann meinen lang vermissten Sohn herholt. Vielleicht weißt ja du etwas über Asnos Verbleib?“
    Robin erinnerte sich in der Tat, dass der Name „Asno“ früher mehrmals gefallen war. Sein persönlicher Eindruck war immer gewesen, es handele sich um eine von seinem Meister gesuchte Person, die dieser aus unbekannten Gründen nicht so recht orten konnte. Er teilte Frau Sleyvorn dies mit und erntete dafür einen langen, forschenden Blick, der ihn die Augen abwenden ließ.
    „ Er hat ihn nicht gefunden, meinst?“ wiederholte die alte Dame bedächtig. „Vielleicht hat er ihn gar niemals mehr zu Gesicht bekommen, der alte Kater, und täuschte mir stets vor, er wisse mehr.“
    Tadeya lachte leise. „Mein ominöser Onkel scheint die Fähigkeiten zu beherrschen, sich in andere Dimensionen zu verflüchtigen.“
    „Oder er ist tot“, entfuhr es Robin, der seine Worte jedoch sofort wieder bereute. Einen Augenblick lang gab sich Elisa den Anschein, ihn erwürgen zu wollen, doch dann wandte sie sich einfach ab und ging an ihrer Enkelin vorbei in die Küche. „Jesco,“, sagte sie, während sie davonging, „komm herein und berichte uns. Und sieh dir an, was sich hier ereignet hat.“
    Sie versammelten sich in dem geräumigen Zimmer, wo zwischen mehreren Öfen und zahlreichen Schränken ein Tisch mit Stühlen stand. Auf der weißen Tischdecke lag ein verkohltes Etwas: Elisas Zeigefinger schob das unförmige Ding einige Zentimeter vor, dann setzte sie sich und schaute in

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