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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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können wir nicht mehr hinaus und werden alle verdursten und verhungern.« Sie schüttelte heftig den Kopf und wiederholte mit jeder Bewegung: »Nein! Nein! Nein!«
    Elwin und Groohi schauten sich ratlos an. Sinas Sorge war begründet; sie musste an ihr Volk und an ihren Großvater denken. Vielleicht war es ratsam, rasch fortzuziehen und nicht weitere Zeit verstreichen zu lassen. Palbur wusste natürlich längst, was auf sein Volk zukam. Der Tag der Flucht war da.
    Sina flüsterte mit ihren Freunden, schließlich ging Genor zur Tür, um die Hütte zu verlassen.
    »Was hast du vor?«, fragte Elwin, obwohl er ahnte, wohin er wollte.
    Sina antwortete an seiner Stelle.
    »Er macht sich auf den Weg, um Großvater von den Ereignissen zu berichten.« Sie sah zum Fenster hinaus. »Es wird bald dunkel sein. Morgen früh brechen wir auf, suchen die Adler, befreien sie, und dann reist ihr nach Hause.« Sie schaute zu Genor. »Beeil dich und pass auf!«
    »Warte«, sagte Elwin, »auf ein paar Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    »Auf was soll er noch warten?«, widersprach Sina bissig. »Es ist alles gesagt, ich habe mich entschieden!« Sie gab Genor einen Wink zu gehen.
    »Er kann Palbur bitten, für uns eine Nachricht zu schicken«, entgegnete Elwin schnell.
    »Nachricht?«, wiederholte Groohi mit hochgezogenen Augenbrauen. »Davon weiß ich nichts. An wen ist sie gerichtet?«, fragte er sichtlich überrascht.
    »Königin Mala!«, antworte Elwin kurz und schaute Genor an. »Bitte Palbur, eine Nachricht an sie zu senden. Richte ihr aus, wir bleiben hier und helfen.«
    Groohi sprang erbost auf.
    »Spinnst du! Ich habe dir erklärt, dass der nächste Neumond in vier Wochen ist. Die Nächte werden kürzer, es wird wärmer, die Menschen sind länger draußen. Wir wissen nicht, ob sie uns sehen können oder nicht. Die Gefahr, entdeckt zu werden, ist viel zu groß, und du sagst, dass wir bleiben.«
    Elwin wusste nur zu gut, dass sie vielleicht einen Monat hier verbringen müssten. Aber er wusste auch, dass die Adler vorzügliche Flieger waren. Und er hoffte, dass sie selbst in kurzen Frühlingsnächten, im Schutz dunkler Regenwolken, lange Reisen bewältigen konnten. Sina bat Genor zu warten. Sie sah, das Elwin aufgewühlt war.
    »Du bist mutig, mein Freund, du möchtest helfen und nimmst Gefahren auf dich. Ich hoffe, du weißt, was du tust. Mein Wunsch ist, dass du mit Groohi so schnell wie möglich nach Hause reist.« Sie machte eine Pause. »Der Biber hat unser Dorf zerstört. Ich vertraue ihm nicht und halte seine Geschichte mit dem undichten Damm und dem Wasser im Stollen für Unfug. Er möchte sich wichtig machen, mehr nicht.«
    Catobi starrte sie mit offenem Mund an. Seine lange Zähne blitzten hervor.
    »Ich habe nicht gelogen«, murrte er. »Schau doch selbst nach, wenn du mir nicht vertraust.«
    Sina ließ sich nicht beirren.
    »Unsere Läufer sind Tag und Nacht unterwegs. Sie erkunden auch das Gebiet unterhalb des Damms und haben mir noch nie von Wasserträgern berichtet.«
    Catobi winkte mit einer Pfote ab.
    »Woher sollten sie auch von diesem Problem wissen? Wer achtet schon auf Leute, die Wasser aus einem Bergwerk tragen?«
    »So! Du denkst also, unsere Kundschafter sind dumm?«, herrschte sie ihn an.
    Elwin stand auf. »Es reicht!«, rief er aufgebracht. »Wir vergeuden kostbare Zeit.« Er blickte Catobi fest in die Augen. »Genor und Batto ist nichts Ungewöhnliches am Bergwerk aufgefallen. Sie sind sehr gewissenhaft, ihnen entgeht nichts. Kannst du das Problem mit dem Wasser beweisen?«
    »Klar. Während des Dammbaus habe ich häufig die nähere Umgebung abgesucht. Eines Tages wunderte ich mich, die Schläge der Hämmer aus dem Bergwerk im Wald zu hören, obwohl die Orlanden unterirdisch arbeiten. Hoppla, dachte ich, da muss ein Spalt sein, der Geräusche durchlässt. Also suchte ich und fand einen mit Gras und Moos überwucherten Felsspalt.«
    Sina wechselte mit ihren Freunden schnelle Blicke. Sie kannten die Stelle offenbar nicht.
    »Wie breit ist der Spalt? Können wir dort hineinsteigen?«, fragte Elwin.
    Catobi ließ langsam den Blick über die Haromos wandern, prüfte Groohi, als hätte er ihn gerade das erste Mal in seinem Leben gesehen, schließlich schaute er Elwin an.
    »Na, was ist?«, fragte der.
    »Selbst dein dicker Freund kann dort hinabsteigen«, erklärte Catobi und deutete mit den Pfoten die Breite des Spalts an.
    Elwin spürte, wie ihn die Abenteuerlust packte. Er sah Groohi an, von

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