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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: INDIA GREY
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hört sich an, als hieltest du es für einen absurden Gedanken, auf diese Weise mit Trauer und Schmerz umzugehen“, bemerkte sie ruhig und schaute ihn abwartend an.
    Mit einem gereizten Seufzer schenkte Luis ihnen beiden noch einmal Kaffee nach. „In unserer Familie gibt es nur einen gangbaren Weg. Ein Cordoba kennt keinen Schmerz, keine Schwäche und sagt immer das Richtige … was nicht unbedingt mit der Wahrheit übereinstimmen muss. So war es schon immer.“
    „Aber so muss es doch nicht bleiben!“, platzte Emily spontan heraus. „Es gibt eine Menge Dinge, die sich unserer Kontrolle entziehen, so wie der unerwartete Tod von Lucianas Eltern. Doch wie man damit umgeht, kann man durchaus frei entscheiden. Und du kannst deiner kleinen Nichte helfen, mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer fertig zu werden.“
    „Wie?“, fragte er angespannt. „Wie soll ausgerechnet ich ihr helfen können?“
    Emily zwang sich, ruhig und gelassen zu bleiben, während ihr Herz für den großen starken Mann schlug, der so offensichtlich mit seiner Verzweiflung und unsichtbaren Dämonen der Vergangenheit kämpfte. Genauso wie es für das einsame schlafende Kind auf ihrem Schoss schlug, das so sehr auf die Kraft und Liebe des Onkels angewiesen war.
    „Du kannst mit Luciana über ihre Eltern reden, gemeinsame Erinnerungen auffrischen und sie damit für sie lebendig halten. Ich glaube, man hat ihr verboten auszusprechen, was sie wirklich denkt und fühlt.“
    Luis senkte den Blick. Es gab so viel, was Emily nicht wusste, und von dem er hoffte, sie möge es nie herausfinden. Sie war so … sauber, so rein und aufrichtig. Zu aufrichtig und gradlinig, um zu verstehen.
    „Das verstehst du nicht.“
    „Dann erkläre es mir.“
    Als ihn in genau in diesem Moment ein Blitzlicht blendete, fluchte Luis unterdrückt, stieß seinen Stuhl zurück und sprang auf die Füße. Während er mit allen zehn Fingern durch sein widerspenstiges Haar fuhr, suchte er mit den Augen die versteckten Winkel der Terrasse nach seinen Bodyguards ab. Er hatte Josefina, das verdammte Pressebüro und den ganzen Rummel um seine Person in den letzten Stunden völlig vergessen und seine gewohnte Wachsamkeit aufgegeben.
    Deus! Genaugenommen musste er den Paparazzi auch noch dankbar sein, dass sie ihn davor bewahrt hatten, zu viel von sich selbst preiszugeben. Wer weiß, was er sonst noch gesagt oder getan hätte?
    „Zeit zu gehen“, erklärte er brüsk, war in der nächsten Sekunde auf der anderen Seite des Tischs und nahm Emily behutsam seine schlafende Nichte ab. Als ihn dabei ein verführerischer Duft einhüllte, biss er die Zähne zusammen und schloss für einen Moment gequält die Augen.
    Sollte er Emily gestehen, dass es sich bei ihrem Ausflug nur um ein sorgfältig geplantes Manöver gehandelt hatte, um ihn in den Augen der Bevölkerung besser dastehen zu lassen als in der Vergangenheit? Oder reichte es, wenn er sich das selbst klarmachte, um wirkungsvoller gegen ihre verführerischen Reize gewappnet zu sein?
    Egal, jetzt war keine Zeit für Erklärungen, ganz gleich welcher Art!
    „O carro, por favor, Raimiro!“ , zischte er einem der beiden Leibwächter im Vorbeigehen zu, die er an einem versteckt liegenden Tisch entdeckt hatte. Raimiro hatte das Handy am Ohr, noch bevor Luis zu Ende gesprochen hatte. Gleich darauf waren die beiden vierschrötigen Männer auch schon verschwunden, um den Weg bis zum wartenden Wagen mit Hilfe ihrer unsichtbaren Kollegen abzusichern.
    Luis schaute auf Lucianas blasses Gesicht hinab und verspürte einen Beschützerinstinkt in sich aufkeimen, wie er ihn nie zuvor empfunden hatte. Sie lag so weich und hilflos in seinen Armen. Geschickt schlängelte er sich zwischen den Tischen hindurch in Richtung Ausgang, wo eine schwere Limousine mit laufendem Motor und geöffneten Türen bereitstand. Nur wenige Minuten später waren sie auch schon auf der Hauptstraße, die direkt zum Schloss führte.
    Es war alles eine Sache von wenigen Augenblicken gewesen. Schwerlich genug Zeit, um den Paparazzi die Gelegenheit zu geben, die von Josefina lancierten Fotos zu schießen.
    Emily lehnte sich mit steinernem Gesicht in die weichen Lederpolster zurück, und Luis erlaubte sich ein zufriedenes Lächeln, weil er endlich wieder einmal seinem Instinkt folgend die Situation selbst in die Hand genommen und nur an sich und seine Begleitung gedacht hatte.
    Und das fühlte sich überraschend gut an.

8. KAPITEL
    Gesundheitszustand des Königs gibt Anlass zu

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