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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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schritt sie davon.
    Da Julia in Begleitung ihrer Mutter und sicherlich von einem Schwarm junger Leute umringt war, hielt Emma es nicht für nötig, Amy zurückzuhalten. Kaum jedoch wandte sie ihre Aufmerksamkeit den eintreffenden Gästen zu, als sie Charles Hawthorne entdeckte, der sich gerade über die Hand der Gastgeberin beugte. Emma rieselte es kalt den Rücken hinab. Abfällig sagte sie sich, es müsse Zugluft im Saal herrschen. Andere Gründe für das sonderbare Gefühl, das sie erfasste, schloss sie entschieden aus.
    Dass er nun auf sie zusteuerte, war übrigens nicht verwunderlich. Wahrscheinlich nahm er an, Amy werde jeden Moment zurückkommen.
    Emma konnte ihn einfach nicht aus den Augen lassen. Nie zuvor war ihr ein Mann mit einer so sinnlichen Aura begegnet. Alles an ihm signalisierte den Verführer. Das schwarze Haar mit der Strähne, die ihm immer wieder in die Stirn fiel und ihm das Flair eines Piraten gab – zumindest stellte Emma sich so einen Piraten vor –, seine breiten Schultern in dem fantastisch sitzenden Abendfrack, die langen muskulösen Beine in den eng anliegenden Kniehosen. Er war einfach vollkommen.
    „Was erfreut Sie denn so?“ Ein verstohlenes Lächeln auf den scharfgeschnittenen, aber schönen Zügen, stand er vor ihr.
    Aufschreckend fragte sie sich, wo ihr Verstand geblieben war. Sie grüßte ihn mit einem knappen Nicken. „Mr. Hawthorne.“
    Er vollführte eine grandiose Verbeugung. „Ms. Stockton“, murmelte er spöttisch.
    Misstrauisch beäugte sie ihn. „Was bringt Sie her? Meine Schwester ist nicht bei mir.“
    „Das sehe ich.“
    „Dann sollten Sie wieder gehen.“ Emma spürte, wie ihr Temperament schon wieder mit ihr durchgehen wollte, was die Hitze, die ihr ins Gesicht gestiegen war, noch verstärkte.
    „Ach, ich dachte, ich verweile ein wenig bei Ihnen.“ Er deutet auf den freien Platz neben ihr.
    Ihr stockte fast der Atem, doch sie zwang sich zu einem gleichgültigen Tonfall. „Sie würden sich nur langweilen, Sir.“
    „Das glaube ich nicht.“
    Ohne zu fragen, setzte er sich neben sie. Sein Schenkel streifte sie leicht, sodass sie sich, seiner Gegenwart erschreckend gewahr, unangenehm beklommen fühlte. Steif wollte sie sich erheben, doch er legte ihr die Hand auf den Arm und hielt sie zurück, während er murmelte: „Wollen Sie den Klatschmäulern Stoff geben?“
    Ein rascher Blick zeigte ihr, dass viele Augenpaare auf sie gerichtet waren. „Wie können Sie mich in diese Lage bringen! Dass Sie Amy dem aussetzen, ist schon schlimm genug! Wie schändlich von Ihnen, auch mich zum Gespött zu machen.“
    „Wie kommen Sie auf den Gedanken?“ Fragend hob er eine Augenbraue.
    „Habe ich nicht recht?“
    Eine ganze Weile schwieg er, während er sie unverwandt ansah. „Ich denke, nein.“
    Das Herz klopfte Emma im Halse, und ein warmes Glühen breitete sich bis in alle ihre Glieder aus. „Nun, ich meine doch. Ich wies Sie letztens in Ihre Schranken, und da Sie nicht der Mann sind, das hinzunehmen, wollen Sie sich nun auf meine Kosten amüsieren. Lassen Sie das bitte!“
    „Tanzen Sie mit mir, dann werde ich anschließend gehen.“
    „Auf keinen Fall.“ Besonders, da sie eben bemerkte, dass das Orchester zu einem Walzer aufspielte.
    Schulterzuckend sagte er: „Nun, dann frage ich eben Ms. Amy.“
    Die Ankündigung ließ Emma erbleichen. Sie wusste, ihre närrische Schwester würde ihr zum Trotz mit ihm tanzen, und auch, weil sie damit den Neid all der albernen jungen Dinger weckte, für die ein Walzer mit Charles Hawthorne der höchste Traum war.
    Emma wusste, sie war geschlagen. „Gewiss scherzen Sie. Ihr Interesse gilt meiner Schwester.“
    Einen Moment schien es ihr, als huschte ein undefinierbarer Ausdruck über sein Gesicht. Nein, sie musste sich geirrt haben. Charles Hawthorne war, wie stets, ganz der arrogante, selbstbewusste Spötter.
    „Sind Sie sich dessen sicher?“
    „Ich bin nicht dumm.“ Oder vielleicht doch, da sie sich diesen Tanz so sehr wünschte. „Jedenfalls zwingen Sie mich, mit Ihnen zu tanzen.“
    Er reichte ihr seine Rechte, und sie legte ihre Hand hinein, die Augen niedergeschlagen, damit er nicht darin lesen konnte. Stolz erhobenen Hauptes ließ sie sich von ihm zur Tanzfläche führen, wo sie sich ihm zuwandte und ihn ansah. Seine dunkel überschatteten Wangen gaben ihm ein verwegenes Aussehen. Als wenn er nicht auch so schon attraktiv genug wäre! Nur vage nahm sie die anderen Tänzer wahr, und die Musik tönte wie von

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