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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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Stockton, ich weiß, wir kennen uns erst seit Kurzem.“
    „Nun, seit einigen Tagen.“ Sie lächelte schwach.
    „Ja.“ Er griff nach ihrer Hand, doch sie entzog sie ihm sanft. Er ließ es geschehen. „Trotzdem wage ich Ihnen zu sagen …“
    Dass er sie interessant fand, hatte sie bemerkt, mit einem Antrag allerdings nicht gerechnet. Bestürzt schwieg sie.
    Da er ihr Schweigen als Aufforderung verstand, fuhr er fort: „Ich bin nicht unmäßig reich.“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Die Lage Ihres Bruders könnte ich nicht verbessern. Doch ich bin wohlhabend genug, um Ihnen ein angenehmes, sorgloses Leben bieten zu können.“ Tief einatmend, als müsse er um die Worte ringen, setzte er hinzu: „Ich würde Sie lieben und schätzen.“
    Emma fühlte sich elend; schuldig, weil sie ihn so offen hatte sprechen lassen, und betrübt, weil sie absolut nichts für ihn empfand.
    „Mr. Helmsley, ich fühle mich sehr geschmeichelt, doch ich kann Ihren Antrag nicht annehmen. Sie verdienen eine Gattin, die Sie liebt oder Ihnen zumindest sehr zugetan ist. Leider fühle ich nicht so für Sie.“ Verlegen brach sie ab.
    Einen Moment wirkte er sehr bedrückt, dann hellte sich seine Miene auf. „Ms. Stockton, ich danke Ihnen für Ihre Ehrlichkeit. Ich war übereilt, was mich beschämen würde, bewunderte ich Sie nicht wahrhaftig und aus ganzem Herzen.“ Als sie nicht antwortete, setzte er hinzu: „Ich werde Sie allein lassen.“ Nach einer untadeligen Verbeugung ging er davon.
    Emma dämmerte eine erschreckende Wahrheit: Lieber wollte sie als Erzieherin arbeiten, als einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte – weil sie den Mann, den sie liebte, nicht haben konnte. Himmel hilf! Sie liebte Charles Hawthorne, dem sie völlig gleichgültig war.
    Wie töricht sie war! Hoffnungslos töricht. Sie lachte hysterisch auf, dann brach sie, von Zweifel und Angst erfasst, in Tränen aus. Er liebte sie nicht und würde sie niemals lieben.
    Verzweifelt barg sie das Gesicht in den Händen.
    Emma war so tief in ihren Kummer versunken, dass sie glaubte, es könnten erst wenige Augenblicke vergangen sein, als erneut Schritte auf dem Kiesweg knirschten. Hastig ließ sie die Hände sinken und nahm eine würdevolle Haltung ein, hoffte jedoch, der Eindringling werde vorbeigehen, ohne sie zu bemerken.
    Sie spürte, wer es war, ehe sie ihn sah.
    Er kam direkt auf sie zu. Hinter einem gezwungenen Lächeln versuchte sie, ihren kaum noch erträglichen Schmerz zu verbergen. Hier war die Gelegenheit, ihn um Verzeihung zu bitten.
    „Ms. Stockton, fühlen Sie sich nicht wohl?“ Er war einige Schritte vor ihr stehen geblieben.
    Ihre überreizten Nerven drohten zu reißen, kaum unterdrückbar stieg Gelächter in ihr auf. Mit bebenden Lippen sagte sie: „Natürlicherweise.“
    „Waren Sie zu lange in der Sonne?“, fragte er, besorgt näher tretend.
    „Nein, ich kam eben erst hierher.“ Hoffentlich verriet ihre Stimme nicht, dass sie geweint hatte. „Ich hatte nach Ihnen Ausschau gehalten.“
    „So?“ Er hob eine Braue.
    „Ja. Ich … ich möchte mich für mein gestriges Benehmen entschuldigen. Es war unangebracht. Den Dienst, den Sie mir erwiesen, hätte ich Ihnen nicht vergelten dürfen, indem ich Sie schlug.“
    Er war ihr viel zu nahe. Sein Duft umfing sie wie eine Liebkosung, sodass sie aufstand und sich hinter der Bank verschanzte.
    „Sie meinen, es tut Ihnen leid?“
    Leicht gereizt entgegnete sie: „Sagte ich das nicht gerade – Charles?“
    Er lächelte, und ihr verschlug es den Atem. Wie sehr sie ihn begehrte! Aber nein, widersprach sie sich, er ist all das, was ich an einem Mann verabscheue. Arrogant, selbstsüchtig, ichbezogen. Dennoch schlug ihr Herz in seiner Gegenwart wie wild.
    Unglaube sprach aus seiner Miene. „Sie entschuldigen sich, und Sie benutzen meinen Vornamen?“
    Sie benetzte mit der Zunge ihre trockenen Lippen und hielt krampfhaft die Hände ruhig, die sich in ihre Rockfalten graben wollten. „Beides fiel mir nicht leicht.“
    „Das will ich gern glauben.“ Er kam ihr so nahe, dass nur noch die Bank sie trennte.
    Leise erbebte sie. „Ich … äh … hatte nach Ihnen gesucht.“
    „Hier, im Park?“, spöttelte er.
    Die scherzhafte Antwort wirkte ein wenig beruhigend auf Emma. „Nun, zuerst im Haus, anschließend versuchte ich es hier draußen.“
    Er schenkte ihr sein so unwiderstehlich anziehendes Lächeln. „Soll dies hier unsere Liebeslaube werden?“
    Verdutzt schaute sie ihn an. Er hatte den

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