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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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beieinandersitzen. Emma rann ein kleiner Schauer über den Rücken. „Wenn Sie sitzen möchten – ich bleibe stehen.“
    „Nein, setz du dich bitte, ich bleibe stehen.“
    Gereizt sagte sie: „Warum musst du immer widersprechen?“ Ohne nachzudenken, war ihr die vertrauliche Anrede herausgeschlüpft; eigentlich hatte sie ganz unpersönlich bleiben wollen.
    Sein unverschämtes Lächeln strahlte auf. „Weil du mich immer provozierst.“
    Sie erstarrte. Plötzlich schien die ganze Welt stillzustehen. Emma vergaß zu atmen.
    Er trat noch einen Schritt näher. „Emma“, sprach er so sanft, dass sie das Wort wie eine Liebkosung empfand.
    Fast hätte sie sich ihm entgegengeneigt, hielt sich jedoch im letzten Moment zurück, wenn es sie auch übermäßige Kraft kostete, die gleichgültige Fassade zu wahren. Ihr wurde ganz schwach.
    „Charles“, begann sie endlich, als sie merkte, dass ihre Haltung bröckelte, „sag, warum du gekommen bist, und dann fahr wieder. Ich habe endlich ein wenig Frieden gefunden und erwarte jeden Augenblick ein Angebot für eine Stellung als Gouvernante. Ich kann das nicht alles infrage gestellt sehen.“
    „Du willst doch gar keine Gouvernante sein.“ Er trat so nah heran, dass sein Atem sie streifte.
    Verwirrt sagte sie: „Nein?“
    „Nein“, und fügte, sich niederbeugend, hinzu: „Das willst du.“
    Und dann küsste er sie. Sie stand ganz still, als sie seine Lippen spürte, und ließ sich von den unzähligen Empfindungen einlullen, die er schon immer in ihr wecken konnte. Viel zu kurz dauerte der Kuss.
    Er ließ sie los und sagte: „Ich habe etwas für dich.“
    Spannung verkrampfte alle ihre Muskeln. Was mochte er mitgebracht haben? Sicher keinen Beweis ehrlicher Zuneigung.
    Mit großen Augen sah Emma zu, wie er eine samtüberzogene Schachtel aus der Tasche zog. Bestimmt würde er ihr doch keinen Schmuck schenken? Schmuck schenkte man seiner Mätresse.
    „Willst du mich doch noch zu deiner Geliebten machen, und das, nachdem du gleich nach der ersten Nacht davongeschlichen bist?“ In ihrem Ton mischten sich Qual, Zorn und Hoffnung.
    Vor Ärger wurden seine Augen ganz dunkel. „Nein.“
    „Oh.“ Sie war gleichzeitig erleichtert und schmerzlich enttäuscht, wusste nicht, was sie wollte und fühlte – oder wollte es nicht wahrhaben.
    „Sie sind für diesen Posten nicht geeignet, Ms. Emma Stockton.“ Langsam schlug er den Deckel der Schachtel zurück und zog eine Perlenschnur daraus hervor, die er ihr präsentierte.
    „Mamas Perlen!“, rief sie entzückt, und jetzt rannen die gefürchteten Tränen. Nur waren es Freudentränen. „Mamas Perlen.“ Mit einem Finger berührte sie zaghaft das Collier. „Woher hast du sie?“
    Er schenkte ihr sein unwiderstehliches Lächeln. „Von dem Pfandleiher, bei dem Bertram sie versetzt hatte.“
    „Aber woher wusstest du, wo sie waren?“ Sie löste den Blick von dem geliebten Schmuck und sah Charles ins Gesicht. Die Zärtlichkeit, die sie in seinen Augen las, verschlug ihr den Atem.
    „Ich konnte es aus Bertram herauskriegen.“ Mit ein paar Schritten trat er hinter sie. „Sie sind für dich, Emma. Ich weiß, wie sehr es dich schmerzte, sie abgeben zu müssen.“
    „Aber nein, das kann ich nicht …“
    „Doch, du kannst.“
    Emma stand reglos da. Wenn ich mich nicht bewege, wird er mich nicht berühren. Ich will nicht, dass er mich berührt. Doch, er soll mich berühren. Wo nur war die besonnene, sachliche, nie wankelmütige Emma geblieben? Nun schwankte sie unter ihren widerstreitenden Gefühlen wie ein Rohr im Winde.
    So dicht stand Charles hinter ihr, dass sie seine Wärme spürte. Seine Finger streiften ihren Nacken kaum, während er ihr die Perlen umlegte, die ihr so lieb und teuer waren.
    So, wie auch er ihr lieb und teuer war.
    Wie ein Feuerstrahl durchzuckte sie jäh die Erkenntnis, dass sie sich in seiner Gegenwart sicher und geborgen fühlte, wenn sie auch erschreckt vor den Empfindungen zurückzuckte, die seine Gegenwart in ihr auslöste.
    „Da“, flüsterte er, „nun sind sie wieder an ihrem angestammten Platz.“
    „Ich danke dir“, sagte sie schlicht, wobei sie hoffte, dass er den sehnsüchtigen Ton der Worte nicht auf sich bezog. Sachte fuhr sie mit dem Finger über die Perlen. „Sie haben mir so sehr gefehlt.“
    Sanft fasste er sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. Ihre Hände verkrampften sich um das Collier. Was hatte er vor?
    Er sah erst die Perlen, dann Emma an. „Gleich wird die Schnur

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