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Emma und der Rebell

Emma und der Rebell

Titel: Emma und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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mehr, ihm zu widersprechen. Und
als es laut an der Haustür klopfte, wußte sie, daß der Marshal und einige
seiner Männer gekommen waren, um herauszufinden, warum im Haus von Miss Chloe
Reese zwei Schüsse gefallen waren.
    Eine stumme
Bitte stand in Steves braunen Augen, als er sie öffnete, um Emma anzusehen.
»Lügen Sie, wenn es sein muß«, sagte er. »Aber erwähnen Sie mich bitte nicht.«

5

    Emma
strich sich glättend
über das Haar, bevor sie die Tür öffnete, um den Marshal zu begrüßen. Zu ihrem
Ärger stand ein sehr besorgter Fulton neben ihm.
    »Allmächtiger,
Emma!« rief er und drängte sich sofort an ihr vorbei ins Haus. »Was ist
geschehen? Bist du verletzt?«
    »Nein«,
erwiderte sie ruhig und schloß die Tür. »Niemand ist verletzt. Ich ... ich nahm
die Waffe heraus, die Chloe in ihrem Schreibtisch aufbewahrt, und da hat sich
ein Schuß gelöst. Ich hätte sie nicht anfassen sollen.«
    Fulton ging
ins Arbeitszimmer voran, und der alte, vergeßliche Marshal folgte ihm.
Zusammen untersuchten sie die zerstörten Bücher und Big Johns Sessel. »Wo ist
die Waffe jetzt?«
    »Ich habe
sie versteckt«, log Emma schnell. Sie war sehr verärgert über Fultons
Verhalten. Obwohl sie ihm gesagt hatte, daß sie ihn für eine Weile nicht mehr
sehen sollte, benahm er sich, als hätte sich zwischen ihnen nichts geändert.
    »Ich möchte
sie sehen.«
    »Das geht
nicht«, erwiderte Emma schroff. »Es ist hier kein Verbrechen begangen worden.
Es war ein Unfall, mehr nicht.«
    »Es hat
bestimmt etwas mit diesem verdammten Strolch zu tun!« sagte Fulton anklagend,
das Gesicht rot vor Zorn.
    »Das ist
nicht wahr«, stritt Emma ab. »Ich habe doch schon gesagt, daß es ein Unfall
war.«
    Fulton
schaute wütend zur Zimmerdecke hoch. »Ich glaube, der Marshal und ich sollten
hinaufgehen und mit deinem Freund ein Wörtchen reden.«
    Emma
erschrak. Sie hatte versprochen, Steven mit keinem Wort zu erwähnen, und es
auch nicht getan. »Das ist nicht ...«
    »Einen
Moment«, mischte sich eine andere Stimme ein, und Emma sah Chloe in der Tür
stehen. Ihr Gesicht war stark gerötet und ihr Haar zerzaust, als wäre sie in
höchster Eile nach Hause gelaufen. »Das ist mein Haus, und was Besuch betrifft,
bin ich sehr wählerisch!«
    Der alte
Marshal schien nicht geneigt, sich auf eine Auseinandersetzung mit Chloe
einzulassen. »Kein Grund, sich aufzuregen«, sagte er lächelnd zu ihr. »Wir
sind nur wegen der Schüsse gekommen.«
    Chloe
schaute Emma eindringlich in die Augen. »Ist jemand verletzt?« Emma schüttelte
den Kopf und merkte, daß sie noch immer zitterte.
    »Dann sehe
ich keinen Grund, daß Sie beide noch länger hier herumstehen«, wandte Chloe
sich wieder an Fulton und den Marshall »Guten Tag, meine Herren, und vielen
Dank für Ihre Bemühungen.«
    »Ich komme
morgen nachmittag vorbei«, sagte Fulton in mißbilligendem Ton zu Emma, bevor er
schnell den Rückzug antrat, um ihr keine Zeit zu Widerspruch zu lassen.
    »Was ist
passiert?« fragte Chloe Emma, sobald die beiden Frauen allein waren.
    Emma
erklärte es ihr, so gut sie konnte.
    »Du weißt
doch, daß ich niemandem gestatte, eine Waffe in diesem Haus zu tragen! Warum
hast du das Ding aus der Schublade genommen?«
    Als Emma
sich den mörderischen Blick ins Gedächtnis rief, mit dem Steven nach den
Schüssen ins Zimmer gekommen war, ging ihr auf, daß er sehr ernste Motive haben
mußte, um ständig nach seiner Waffe zu verlangen. Ganz offensichtlich erwartete
er Arger.
    »Steven
braucht sie«, erwiderte sie leise und runzelte die Stirn, als ihr einige sehr
verstörende Vorstellungen durch den Kopf schossen. »Er ... Ich glaube, er wird
gejagt.«
    Chloe
wirkte gar nicht überzeugt, aber ihr Ärger war verflogen. Sie ging zum
Barschrank und schenkte sich einen starken Drink ein. »Von wem? Einem
Vertreter des Gesetzes? Oder einem Kopfgeldjäger?«
    Emma
schüttelte bedrückt den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    Chloe
seufzte und stürzte rasch den Drink hinunter. Obwohl sie selbst keine > Kunden < mehr empfing, hatte sie doch eine Menge Arbeit in ihrem Lokal,
und dieser Zwischenfall bedeutete eine unwillkommene Unterbrechung für sie.
»Ich würde ja Marshal Woodridge fragen, ob er irgendwelche Fahndungsmeldungen
von einem Mann gesehen hat, der Fairfax' Beschreibung entspricht, aber der
alte Narr würde vermutlich nicht einmal Billy The Kid oder Butch Cassidy
erkennen, geschweige denn einen Rebellen, der sich bisher vielleicht nicht
einmal einen Namen gemacht

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