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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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es.«
    »Ich war es«, sagte er. »Ich wollte sie … etwas besitzen lassen. Ich wollte es, aber als es dann schließlich so weit war, fürchtete ich mich. Ich konnte es nicht.« Er sah von ihnen weg, schloß die Augen. »Sie hat versucht, mich umzubringen. Sie hat versucht, mich zu vertreiben.«
    »Ihr bewegtet euch beide weit unterhalb der Bewußtseinsebene«, sagte Valentine. »Zwei willensstarke Aiúas, unfähig, vom Leben zurückzutreten. Das ist nicht so schrecklich.«
    »Was, und ihr standet nur zufällig zu dicht dabei?«
    »Genau das«, sagte Valentine.
    »Ich habe euch weh getan«, sagte Ender. »Ich habe euch allen dreien weh getan.«
    »Wir machen Menschen nicht für Krämpfe verantwortlich«, sagte Novinha.
    Ender schüttelte den Kopf. »Ich spreche über … vorher. Ich lag hier und hörte zu. Konnte meinen Körper nicht bewegen, konnte keinen Laut von mir geben, aber ich konnte hören. Ich weiß, was ich euch angetan habe. Euch allen dreien. Es tut mir leid.«
    »Das braucht es nicht«, sagte Valentine. »Wir alle wählen uns unser Leben selbst. Ich hätte von vornherein auf der Erde bleiben können, das weißt du. Hätte dir nicht folgen müssen. Ich bewies das, als ich bei Jakt blieb. Du hast mich nichts gekostet – ich habe eine glänzende Karriere und ein wunderbares Leben gehabt, und vieles davon verdanke ich der Tatsache, daß ich mit dir zusammen war. Was Plikt betrifft, nun, wir haben endlich gesehen – sehr zu meiner Erleichterung, wie ich hinzufügen darf –, daß ihre Selbstbeherrschung nicht immer perfekt ist. Dennoch hast du sie nie gebeten, dir hierher zu folgen. Sie hat das gewählt, was sie gewählt hat. Wenn ihr Leben vergeudet ist, nun, dann hat sie es auf die Art vergeudet, wie sie es wollte, und das geht dich überhaupt nichts an. Was Novinha betrifft –«
    »Novinha ist meine Frau«, sagte Ender. »Ich habe gesagt, ich würde sie nicht verlassen. Ich habe versucht , sie nicht zu verlassen.«
    »Du hast mich nicht verlassen«, sagte Novinha.
    »Was mache ich dann hier in diesem Bett?«
    »Du liegst im Sterben«, sagte Novinha.
    »Ganz meine Meinung«, sagte Ender.
    »Aber du hast schon im Sterben gelegen, bevor du hierherkamst«, sagte sie. »Du hast von dem Augenblick an im Sterben gelegen, als ich dich im Zorn verließ und hierherkam. Das war der Punkt, an dem du begriffen hast, an dem wir beide begriffen haben, daß wir nicht mehr dabei waren, gemeinsam etwas aufzubauen. Unsere Kinder sind nicht mehr klein. Eines von ihnen ist tot. Es wird keine weiteren geben. Unsere Aufgaben decken sich jetzt an keiner Stelle mehr.«
    »Das bedeutet noch lange nicht, daß es richtig ist, unsere –«
    »Bis daß der Tod uns scheidet«, sagte Novinha. »Das weiß ich, Andrew. Man hält die Ehe für seine Kinder aufrecht, und dann, wenn sie erwachsen sind, bleibt man für die Kinder aller anderen verheiratet, damit sie in einer Welt aufwachsen, in der Ehen von Dauer sind. Das alles weiß ich, Andrew. Von Dauer – bis einer von beiden stirbt. Deswegen bist du hier, Andrew. Weil du andere Leben hast, die du leben willst, und weil du aufgrund eines wundersamen Zufalls tatsächlich über die Körper verfügst, in denen du sie leben kannst. Natürlich verläßt du mich. Natürlich.«
    »Ich halte mein Versprechen«, sagte Ender.
    »Bis zum Tode«, sagte Novinha. »Nicht darüber hinaus. Denkst du, ich werde dich nicht vermissen, wenn du fort bist? Natürlich werde ich das. Ich werde dich vermissen, wie jede Witwe ihren geliebten Mann vermißt. Ich werde dich vermissen, wann immer ich unseren Enkelkindern Geschichten über dich erzähle. Es ist gut für eine Witwe, ihren Ehemann zu vermissen. Es gibt ihrem Leben eine Form. Aber du – die Form deines Lebens kommt von ihnen. Von deinen anderen Egos. Nicht von mir. Jetzt nicht mehr. Ich mißgönne dir das nicht, Andrew.«
    »Ich fürchte mich«, sagte Ender. »Sogar als Jane mich austrieb, habe ich niemals eine solche Angst verspürt. Ich will nicht sterben.«
    »Dann bleib nicht hier, denn in diesem alten Körper und in dieser alten Ehe zu bleiben, Andrew, das wäre der wirkliche Tod. Und wenn ich dich beobachtete und wüßte, daß du nicht wirklich hier sein willst … das wäre eine Art von Tod für mich.«
    »Novinha, ich liebe dich, das ist keine Vortäuschung, all die glücklichen Jahre, die wir miteinander verbracht haben, das war wirklich – so wirklich wie bei Jakt und Valentine. Sag es ihr, Valentine.«
    »Andrew«, sagte Valentine,

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