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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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nahegestanden hat … nun, das ist ein Alptraum, den zum Glück die wenigsten von uns jemals erleben müssen, und jeder von uns reagiert sicher unterschiedlich darauf.«
    Alaric wandte sich wieder Meena zu und blickte sie aus seinen blauen Augen durchdringend an.
    »Du hast ihn gepfählt?«, fragte er erstaunt.
    Meena kniff die Augen zusammen. »Ja«, erwiderte sie. Beinahe wartete sie darauf, dass er von ihr wissen wollte, wie das mit ihrer Theorie zusammenging, dass der Löwe die Antilope töten musste, um zu überleben, und dass man deswegen nicht gleich alle Löwen töten durfte.
    Aber das wollte er gar nicht wissen. Er zog nur die Augenbrauen hoch und sagte: »Nett.« Er klang geradezu beeindruckt. Dann drehte er sich wieder nach vorne um und schaute aus dem Fenster.
    Doch sie merkte, dass er lächelte.
    Und ihr wurde das Herz noch schwerer.
    »Es war sicher schrecklich für Sie, Meena«, sagte Abraham tröstend. »Sie dürfen sich deswegen keine Vorwürfe machen. Auch nicht, weil Sie danach das übliche Geheime-Garde-Protokoll nicht eingehalten haben. Sie konnten wahrscheinlich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie haben sich vermutlich im Auto eingeschlossen, um sich
vor ihm in Sicherheit zu bringen, und er hat die Tür aus den Angeln gerissen. War es so?«
    Meena, die schon überlegt hatte, wie sie die Sache mit der Tür erklären sollte, ließ den Kopf sinken, damit er ihren Gesichtsausdruck nicht im Rückspiegel sehen konnte, und sagte: »Ja.« Ins Gesicht hätte sie Abraham Holtzman nicht lügen können.
    »Es ist ein Wunder, dass Sie heute früh überhaupt aus dem Bett gekommen sind«, fuhr Abraham fort. »Ich werde ein paar posttraumatische Sitzungen bei Dr. Fiske für Sie arrangieren.«
    Alaric schnaubte verächtlich. Meena wusste, dass Dr. Fiske sein Therapeut war und dass er ihn nicht leiden konnte. Aber sie wusste nicht genau, warum. Alaric redete nie über seine Therapiesitzungen.
    Mit erstickter Stimme sagte sie: »Ich habe erst gemerkt, dass er tot war, als er auf mir lag. Und dann, nachdem ich ihn gepfählt hatte. Ich dachte nur … na ja, dass es vorbei war. Ich wollte es schon berichten. Ich dachte nur, es hätte noch Zeit. Und heute früh habe ich erst erfahren, dass auch Davids Frau verschwunden war, als seine Mutter anrief, um mich zu fragen, wo er sei. Wahrscheinlich habe ich den Tod seiner Frau gespürt, nicht Davids …«
    »Keine Sorge«, entgegnete Abraham beruhigend. »Die meisten frisch infizierten Vampire kehren innerhalb der ersten vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden, nachdem sie in ihren verwandelten Körpern erwacht sind, in ihr Haus zurück, wenn sie nicht sofort mit Nahrung versorgt werden. Ich habe nach Ihrem Anruf im Hauptquartier sofort einen Entseuchungstrupp zu Davids Haus
geschickt. Wir werden sie jetzt dort treffen, solange die Delmonicos noch auf der Wache sind. Mit ein bisschen Glück sollten wir das mit der Frau bis heute Nachmittag erledigt haben.«
    Erledigt, dachte Meena schaudernd. Tränen brannten ihr in den Augen. Sie wusste nicht, was mit ihr los war. Das ganze Weinen führte doch zu nichts. Sie hob die Handgelenke, um sich die Augen abzutupfen.
    »Wir fahren zu Davids Haus?«, wollte sie wissen.
    Abraham warf ihr im Rückspiegel einen fragenden Blick zu. »Das ist doch in Ordnung, oder?«
    »Oh, ja sicher«, antwortete sie hastig.
    Es war nicht in Ordnung. Sie wollte nicht sehen, wie Brianna Delmonico erledigt wurde. Und vor allem wollte sie nicht sehen, wo David Delmonico gelebt hatte – und wahrscheinlich einmal glücklich gewesen war, bevor sie ihn gepfählt hatte. Sie wollte nur nach Hause, sich ins Bett legen und schlafen.
    Aber noch nicht einmal das konnte sie tun, denn dann würde sie sofort von Lucien träumen.
    »Gut«, sagte Abraham lächelnd. »Sie beide wissen, was das bedeutet, nicht wahr?«
    »Es bedeutet, dass die Dracul zurück sind und immer noch Meenas Blut wollen«, erwiderte Alaric düster.
    Meena holte tief Luft, um zu widersprechen, doch Abraham kam ihr zuvor.
    »Im Gegenteil«, sagte er. »Diese ganze Attacke ist so amateurhaft, dass die Dracul – wenn sie noch hier wären, was ich bezweifle – sie sicher für unter ihrer Würde gehalten hätten.«
    »Genau«, stimmte Meena ihm zu. »Und du hast es mir zwar nie geglaubt, aber die Dracul durften ihre Beute nur ermorden, wenn sie sie in Vampire verwandeln wollen. Und David wollte mich definitiv umbringen.«
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Alaric skeptisch. »Das Opfer in

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