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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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bitte …«
    Bruder Henrique nickte ernst. »Dafür sind solche Devotionalien da.« Er zeigte auf das Stundenbuch. »Damit die Frauen, die sie besaßen, bessere Entscheidungen treffen und auf dem richtigen Weg bleiben konnten. Damals gab es nur sehr wenige Bücher. Die meisten Leute lernten niemals lesen, geschweige denn, dass sie ein Buch besaßen. Es gab nur wenige gebildete Menschen, die den Ungebildeten den richtigen Weg zeigten. Damals war es so leicht, in die Finsternis zu stürzen. Heute allerdings ist es noch leichter, und …« – er blickte zu Genevieve Fox und seufzte – »… und die Menschen suchen bei ihr nach Erleuchtung. Nun. Was können wir schon tun, als es immer weiter zu versuchen?«
    Meena starrte ihn an. Was wusste er denn davon, wie es war, in die Finsternis zu stürzen?, fragte sie sich. Er war doch bei dem Exorzismus damals vor der Dunkelheit davongerannt. Das hatte er doch selbst zugegeben. Vielleicht wollte er ja jetzt dagegen kämpfen.
    Aber Genevieve schlechtzumachen, die so ein nettes Interview geführt hatte, war wohl kaum ein geeigneter Weg.
    »Können wir gehen?«, wollte eine tiefe Stimme wissen.
    Erschreckt fuhr Meena herum. Alaric stand neben ihr. Wo war er denn so schnell hergekommen? Er hatte eben doch noch angeregt mit Genevieve Fox geplaudert.
    »Äh …« Meena konnte es nicht fassen. Wie sollte sie jetzt wegkommen? »Ich bin noch nicht ganz fertig …«
    Sie brach ab. Mary Lou kam quer durch den Raum auf sie zu.
    »Was ist?«, fragte Alaric ungeduldig. Er wirkte verärgert, aber ob es etwas damit zu tun hatte, dass Bruder Henrique neben ihr stand, spielte eigentlich keine Rolle. Mary Lou kam immer näher, die roten Lippen zu einem strahlenden Lächeln verzogen. »Wenn du noch einmal zur Toilette musst, dann sag es einfach. Ich warte auf dich. Ihr Frauen verbringt doch sowieso euer halbes Leben im Badezimmer.«
    »Ich …« Meenas Augen weiteten sich, als Mary Lou Alarics Schultern ergriff und ihn zu sich herumdrehte.
    »Alaric«, sagte Mary Lou fröhlich. »Liebling, da bist du ja. Ich habe dich so vermisst. Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen.«
    Und dann küsste sie ihn mitten auf den Mund.

22
    Meena hatte schon immer vermutet, dass Alaric eine Schwäche für Mary Lou Antonescu hatte.
    Aber den wahren Grund dafür hatte sie nicht gewusst, bis sie jetzt sah, wie Mary Lou ihn küsste. Die Frau saugte sich an ihm fest wie ein Dyson-Staubsauger.
    In dem Moment, als sie Alaric losließ, schien der Alarm loszugehen.
    Vampir!
    Meena war sich nicht sicher, wer es zuerst gesagt hatte. Alaric bestimmt nicht. Er wirkte angenehm überrascht.
    Und nachdem sich Mary Lou von ihm gelöst hatte, murmelte er lediglich: »Oh, hallo. Wie ist es Ihnen ergangen?« Und dabei hatte er einmal beim Auftritt einer bekannten Horrorband, deren Mitglieder laut Carolina alle Vampire waren, dafür gesorgt, dass die Fans im Teenageralter von Düngeflugzeugen aus mit Weihwasser besprüht wurden.
    Alaric war auch der Einzige im Saal – abgesehen von Meena, Genevieve Fox und dem mörderischen Sportler –, der keine Waffe zog, als der Schrei ertönte.
    Vampir!
    Mary Lou machte einen Salto rückwärts und stieß dabei den Glaswürfel mit dem Stundenbuch von Luciens Mutter
vom Sockel. Er fiel zu Boden, sie ergriff ihn und steckte ihn in ihre Handtasche.
    Sie zwinkerte Alaric zu und verschwand zu dem Ausgang, durch den den ganzen Abend über die Kellner mit Tabletts voller Lachs geströmt waren.
    Die meisten der Partygäste und sämtliche Sicherheitsbeamten des Metropolitan Museum of Art nahmen die Verfolgung auf, einschließlich Bruder Henrique und Alaric. Letzterer schrie Meena zu: »Rühr dich nicht vom Fleck.« Damit verschwand er.
    Es war also leicht für Meena, ungesehen durch den Haupteingang zu schlüpfen und durch die leeren Gänge des Museums zu einem Aufzug zu laufen.
    Sie fuhr in das Stockwerk, in dem Lucien laut Mary Lou auf sie wartete.
    Was sie ihm sagen wollte, wenn sie ihn sah, wusste sie nicht genau – aber er musste unbedingt verschwinden. Dieses Mal für immer. Und wenn er sie noch so viel küsste, sie würde ihre Meinung nicht ändern. Sie mussten ihrer Wege gehen, und sie mussten sich für immer trennen, mussten unterschiedliche Entscheidungen treffen … wie das Stundenbuch sie seinen Lesern bot.
    Wenn sie die Augen schloss und fest genug betete, würde sie vielleicht wie durch Magie die Kraft haben, das zu erreichen. Warum nicht? Lange Zeit hatte sie gar nicht

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