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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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du hier deine Zelte abbrichst, denk lieber noch mal nach, Franci. Du hast immer noch genug Zeit, deine Meinung zu ändern. Benutz dein kleines Hirn! Du weißt, was ich für dich fühle. Und du weißt auch, dass ich gut für dich sorgen kann. Dein Ex kommt vielleicht spannender und abenteuerlicher rüber, weil von Kampfjets und Geheimmissionen ein gewisser Sex-Appeal ausgeht, doch das hält nicht lange vor, glaub mir. Er ist nur einer dieser jungen Schwachköpfe, die den Nervenkitzel lieben. So ein Typ ist kein Vater. Du wirst noch bitter enttäuscht werden!“
    Unwillkürlich musste sie lachen. „Sean und abenteuerlich?“ Sie lachte wieder. „Mein kleines Hirn?“ Sie stand auf. „Ich befürchte, ich bin gerade ein bisschen verwirrt, T.J. Ich dachte, du magst mich. Aber ich hatte keine Ahnung, dass du unsere Beziehung so ernst nimmst und mich für so dumm hältst. Es tut mir leid, wenn du sauer auf mich bist. Allerdings kann ich dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass ich meine Zeit nie wieder mit dir verschwenden muss!“
    Er erhob sich ebenfalls. „Falls ich sauer wäre, dann nur aus einem Grund – weil du mich verarscht hast. Ich bin kein Kind mehr, Francine, und ich weiß, was funktioniert und was nicht – weil ich es am eigenen Leib erfahren habe. Auch, weil ich Fehler gemacht habe. So wie du jetzt einen Fehler machst.“
    „Alles Gute, T.J.“, erwiderte sie, drehte sich um und verließ sein Büro.
    „Wenn du wieder bei Verstand bist, meld dich. Doch warte nicht allzu lange, meine Geduld währt nicht ewig!“
    Wie schön!
Noch einmal wandte sie sich zu ihm um. „Du brauchst keine Geduld mit mir zu haben. Im Gegenteil: Du kannst meine Telefonnummer schon mal löschen.“ Und dann stolzierte sie aus dem Gebäude.
    Und dann fiel ihr auf, dass hier gerade etwas grundsätzlich falsch gelaufen war. Was sollte das Gequatsche davon, dass er ihre Augen zum Leuchten brachte? Hatte er sich nicht unlängst noch darüber beschwert, dass sie mal „ein bisschen mehr Gas geben“ müsste? Und wieso glaubte er, dass sie ihn verarscht hatte? Indem sie sich nicht dagegen wehrte, dass er immer das Essen für sie beide bestellte? Wenn sie mit seinen Vorschlägen zufrieden war, als sie miteinander ausgingen, und er sich nie nach ihren eigenen Vorstellungen erkundigte? Sie hatte ihre Beziehung nie hinterfragt, weil sie damit zufrieden gewesen war. Und sie war damit zufrieden gewesen, weil sie emotional nichts investiert hatte. Genauso wenig wie er!
    Sie verließ das Campusgelände. Auf dem Weg nach Hause dachte sie darüber nach, wieso ihr sein wahres Ich nie aufgefallen war. Und warum hatte diese Partnerschaft sie nicht tiefer berührt? Du bist wirklich noch ein Kind, hörte sie ihn sagen.
    Und dann kapierte sie plötzlich. Sie hatte ihren Vater verloren, als sie sieben Jahre alt gewesen war. Sie hatte sich immer nach ihrem Vater gesehnt, nach einem Vater. Der Verlust hatte sie völlig aus der Bahn geworfen. Das war auch einer der Gründe dafür, warum sie Rosie so begluckte – sie wollte nicht, dass sie jemals einen solchen Verlust erleben musste. Deswegen hatte sie es verquererweise besser gefunden, Rosie allein großzuziehen – ohne dass ihre Tochter darunter leiden musste, ihren Daddy zu vermissen.
    Vielleicht war es ja genau dieses Verlustgefühl gewesen, weshalb sie sich auf einen Mann wie Professor Hottie eingelassen hatte. Auf einen Mann, der alles in die Hand nahm, der alle Entscheidungen für sie traf, wenn sie es nur zuließ. Und wer weiß, wie weit sie ihn noch hätte gehen lassen mit seiner Kontrollsucht und seinem manipulativen Verhalten, wenn nicht Sean plötzlich wieder in ihr Leben getreten wäre.
    T.J. hatte recht – sie war ein Kind gewesen. Denn sie hatte all das zugelassen. Es war allein ihre Schuld. Sie hatte einfach nicht geschnallt, was da abgelaufen war.
    Doch bei Sean war sie nie so. Da war sie stark, unabhängig, selbstsicher. Und Sean hatte auch nie versucht, sie zu kontrollieren und zu manipulieren. Er beugte sich nicht immer ihren Wünschen, aber er tat auch nicht so, als wäre sie sein Eigentum. Selbst in der schlimmsten Phase war ihre Beziehung niemals in solchen Bahnen verlaufen.
    Und wenn es ihnen gelang, sich zu einigen, würden sie mit Sicherheit eine wunderbare und richtige Partnerschaft führen. Fast hätte sie gelacht. So hart es für sie gewesen war – sie waren beide geistig gesunde Menschen. Im Gegensatz zu T.J.
    Als sie nach Hause kam, war Sean in der Küche

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